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14.05.2003 11:11

Erfolgreich - der neue Beruf "Automobilkaufmann/frau"- BIBB untersucht Akzeptanz in der Praxis -

Dr. Ilona Zeuch-Wiese Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

    Der neue Ausbildungsberuf "Automobilkaufmann/frau" hat sich seit seinem Erlass im Jahr 1998 mit großem Erfolg in der Praxis etabliert: So konnten rund 950 bisher nicht ausbildende Betriebe bereits ein Jahr nach Ausbildungsbeginn zusätzlich für den Einstieg in die Berufsausbildung gewonnen werden - ein Ergebnis mit sehr positiven Auswirkungen auf die Entwicklung der Ausbildungsverhältnisse: 1998 wurden die ersten über 2 400 Ausbildungsverträge geschlossen, im zweiten Jahr der Ausbildung wurden insgesamt über 5 800 Ausbildungsverhältnisse gezählt, 2000 waren es mehr als 8 900 und 2001 stieg die Zahl noch einmal auf 9 597. Und der positive Trend hält weiter an: 2002 konnten über 3 700 Neuabschlüsse verzeichnet werden.
    Automobilkaufleute sind vielseitig qualifiziert und arbeiten in allen Betrieben der Kfz-Branche, vorwiegend jedoch in Autohäusern, bei Kfz-Herstellern und -Importeuren. Ihre umfangreichen kaufmännischen Kenntnisse können sie im Büro, im Verkaufsraum, am Kundendienstschalter und in der Werkstatt einbringen.

    Eine vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) 2000 und 2001 durchgeführte Befragung von Personal- und Ausbildungsverantwortlichen in Betrieben und Bildungsverantwortlichen der zuständigen Stellen hat ergeben, dass der quantitative Erfolg des neuen Berufs auch Ergebnis seiner besonderen inhaltlichen Ausrichtung ist: Die Branche begrüßt insgesamt den/die "Automobilkaufmann/frau" und ist mit dem branchenspezifischen Zu-schnitt des beruflichen Strukturkonzepts zufrieden.

    - Seine inhaltliche Schneidung bewerten 81% der Vertreter der Industrie- und Handelskammer und 93% der Vertreter der Handwerkskammer positiv.

    - Die Differenzierungsmöglichkeiten in drei verschiedene Einsatzgebiete (Flottenmanagement, Kommunikationseinrichtungen, Fahrzeugvermietung) werden vor allem von den ausbildenden Betrieben als "hervorragend" bzw. "optimal" bezeichnet.

    - Auch die Aufstiegschancen beurteilen Betriebe und zuständige Stellen gut; sie reichen von einer Assistenz der Abteilungs- und Geschäftsleitung bis hin zur Übernahme leitender Funktionen als Disponent/in oder Vertriebsleiter/in. Kleinere Betriebe sehen Automobilkaufleute nach einer entsprechenden Weiterbildung potentiell auch als geprüfte Automobilverkäufer/innen; geklärt werden müsse hier allerdings noch die Berufsbezeichnung, da die Branche die Bezeichnung "Automobilverkäufer/in" als Berufsziel einer Aufstiegsfortbildung für "sehr unglücklich" hält.

    Uneins ist die Branche bei dem in der Ausbildungsordnung festgeschriebenen Werkstatteinsatz der Jugendlichen während der Ausbildung: Die einen bewerten diesen Ausbildungsinhalt positiv und sehen in ihm eine wichtige Voraussetzung für die spätere qualifizierte Beratung beim technischen Kundendienst; die anderen halten ihn für unnötig, weil er kein Bestandteil der Prüfung sei und zudem die Werkstätten bereits mit den Auszubildenden aus dem gewerblich-technischen Bereich ausgelastet seien. Statt seiner sollte den kaufmännischen Qualifikationen mehr Raum gegeben werden.

    Dass sich über den neuen Beruf Substitutionseffekte ergäben und sich seine Existenz negativ auf die Entwicklung der Ausbildungsplatzverhältnisse in verwandten kaufmännischen Berufen der Branche wie Bürokaufleute, Groß- und Außenhandelskaufleute oder Kaufleute im Einzelhandel auswirken könnte, bestätigte sich nicht. Zwar ist vor allem bei den Groß- und Außenhandelskaufleuten der Automobilbranche ein leichter Rückgang zu verzeichnen; insgesamt hat die Untersuchung jedoch ergeben, dass die Anzahl der neu geschaffenen Ausbildungsverhältnisse bei den Automobilkaufleuten zehnmal höher liegt als die Zahl der fortgefallenen Ausbildungsplätze.

    Weitere Informationen im Internet unter http://www.bibb.de/forum/fram_fo1.htm, Abschlussbericht zum Forschungsprojekt "Quantitative und qualitativ strukturelle Aspekte bei neuen Ausbildungsberufen für den Dienstleistungssektor".
    Auskunft im BIBB erteilt Bettina Webers; Email: webers@bibb.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bibb.de/forum/fram_fo1.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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