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14.05.2003 12:18

Wissenschaftler bauen Brücken für die Zukunft im Nahen Osten

Ursula Zitzler Stabsstelle Hochschulkommunikation
Universität Stuttgart

    Stuttgarter Physiker kooperiert mit Forschern aus Israel und Palästina - Auf dem Weg zu neuen bildgebenden Verfahren

    Trotz oder gerade wegen der schwierigen politischen Situation im Nahen Osten ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Wissenschaftlern wichtig und kann die Basis für eine bessere Zukunft bereiten. Diesem Gedanken folgt die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bei der Förderung trilateraler Kooperationen mit Israel und Palästina. Prof. Dan Davidov von dem Racah Institute of Physics der Hebrew University of Jerusalem, Prof. Saquer Darwish und Dr. Abdal-Karim Saleh von Physics Department der Al-Quds University in Abu Dies (East-Jerusalem) und Prof. Martin Dressel vom 1. Physikalischen Institut der Universität Stuttgart arbeiten in einem derartigen Projekt zusammen. Im Blickpunkt der Forscher steht dabei die Nahfeld-Mikroskopie und -Spektroskopie biologischer und medizinischer Systeme mit Gigahertz- und Terahertzwellen. Vom 21. bis 24. Mai 2003 diskutieren die Physiker bei einem Arbeitstreffen an der Universität Stuttgart erste Ergebnisse und weitere Ziele dieses Projekts.

    Die Wissenschaftler untersuchen im Spektralbereich der Mikrowellen und Millimeterwellen die dielektrischen und magnetischen Eigenschaften von Festkörpern, wobei der Schwerpunkt auf biologischen und medizinischen Systemen liegt. Ziel ist es, sowohl eine hohe räumliche Auflösung zu erzielen als auch spektroskopische Informationen zu erhalten. Diese lokale und spektrale Empfindlichkeit könnte zu neuen bildgebenden Verfahren führen. Das gemeinsame Forschungsprojekt ist zunächst auf die Lösung einiger grundsätzlicher Fragen gerichtet, anschließend sollen die Probleme einer technischen und medizinischen Anwendung angegangen werden. Seit mehreren Jahren wird in den Gruppen von Prof. Davidov in Jerusalem und Prof. Dressel in Stuttgart intensiv daran gearbeitet, Nahfeldmethoden im Frequenzbereich einiger Gigahertz bis mehrerer Terahertz zu entwickeln. Dr. Saleh, der vor kurzem bei Prof. Davidov promoviert wurde, bearbeitet nun auch an der Al-Quds Universität dieses Vorhaben.

    Neben dem rein wissenschaftlichen Aspekt zielt das von der DFG geförderte trilaterale Projekt besonders darauf, an der palästinensischen Al-Quds Universität, die vor den Toren Jerusalems in Abu Dies angesiedelt ist, eigenständige Forschungsaktivitäten zu initiieren. Gerade im Bereich der experimentellen Physik besteht sowohl in der Grundausbildung als auch der weiterführenden Spezialisierung noch großer Nachholbedarf. Am größten Physikfachbereich im Westjordanland kann man zwar seit 1997 einen Masterabschluss machen, die etwa zehn Studenten müssen sich jedoch damit abfinden, im wesentlichen die Ergebnisse zu analysieren, welche ihre Betreuer während eines Auslandsaufenthalts erzielten. Das Treffen zwischen den israelischen, palästinensischen und deutschen Hochschullehrern vom 21. bis 24. Mai an der Uni Stuttgart könnte helfen, die Zusammenarbeit der Studenten und Wissenschaftler in diesen Ländern zu verstärken. Vielleicht lassen sich so Brücken für eine gemeinsame Zukunft bauen.

    Weitere Informationen:
    Prof. Dr. Martin Dressel,1. Physikalisches Institut, Universität Stuttgart, Pfaffenwaldring 57, 70550 Stuttgart, Tel. 0711/685-4947
    e-mail: dressel@pi1.physik.uni-stuttgart.de sowie unter
    www.dfg.de/english/coop/israel_palestine.html


    Weitere Informationen:

    http://www.dfg.de/english/coop/israel_palestine.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Mathematik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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