"Historische Stätten der Chemie" - Liebig-Symposium der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) in Gießen - Ehrung eines
"chemischen" Nachfahren
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) lässt am 16. Mai 2003, vier Tage nach dem 200. Geburtstag Justus v. Liebigs, am Gießener Liebig-Museum eine Gedenktafel "Historische Stätten der Chemie" enthüllen, die an die langjährige Wirkungsstätte Liebigs in Gießen erinnert. Der Enthüllung der Gedenktafel am Freitagabend (gegen 18.30 Uhr) geht ein ganztägiges wissenschaftliches Symposium an der Justus-Liebig-Universität Gießen voraus, mit dem die Gesellschaft Deutscher Chemiker, die JLU Gießen und die Justus-Liebig-Gesellschaft zu Gießen gemeinsam die bahnbrechenden Arbeiten von Justus Liebig auf dem Gebiet der Chemie würdigen. In diesem Rahmen erhält Prof. Dr. Dieter Seebach (Zürich) die August-Wilhelm-von-Hofmann-Denkmünze.
Liebigs 200. Geburtstag war ein wesentlicher Anlass, das Jahr 2003 bundesweit zum Jahr der Chemie zu deklarieren. Gießen war Liebigs Hauptwirkungsstätte, und so würdigen Stadt und Universität Liebigs Geburtstag bekanntlich mit einer Vielzahl von Veranstaltungen.
Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gedenkt des großen Chemikers, weil er Forschung und Lehre in der Chemie entscheidende Impulse gegeben hat. Liebig wandte sich vielen unterschiedlichen chemischen Fragestellungen mit großem Erfolg zu - von der anorganischen Elementaranalyse über die Ernährungssicherung bis hin zur Unterrichtsgestaltung. Aus seiner Schule gingen herausragende Chemiker hervor. Unter seinen Studenten und Assistenten waren beispielsweise 88 Briten, 30 Franzosen und 17 US-Amerikaner. Liebigs Institut genoss in Forschung und Lehre Weltruf. Wie stark Liebig die Entwicklung der Chemie auch in anderen Ländern beeinflusste, machen die Vorträge der GDCh-Veranstaltung am 16. Mai 2003 in Gießen deutlich.
Die neue Gedenktafel am Liebig-Museum erinnert daran, dass Liebig das erste moderne Universitätslaboratorium für Chemie konzipiert und eingerichtet sowie das experimentell ausgerichtete Chemiestudium begründet hat. Von 1824 bis 1852 lehrte und forschte er in Gießen. "Gemeinsam mit seinen Schülern führte er in diesem Zeitraum zukunftsweisende und bahnbrechende Arbeiten auf den Gebieten der analytischen, der organischen, der Agrikultur- und der physiologischen Chemie durch", gibt die Bronzetafel Auskunft.
Auch Preisträger Prof. Dr. Dieter Seebach führt seinen "chemischen Stammbaum" auf Liebig zurück. Er war in den Jahren 1971 bis 1977 sogar Nachfahre auf Liebigs Lehrstuhl an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Liebig wäre freilich erstaunt gewesen, wie sehr sich die Chemie seit seiner Zeit weiterentwickelt hat. Seebachs Arbeiten gehören zu den angesehensten auf dem Gebiet der Organischen Chemie. So hat er wichtige neue Synthesemethoden und neue Naturstoffsynthesen entwickelt, mechanistische Studien betrieben und Strukturbestimmungen durchgeführt. Chirale Dendrimere und ß-Peptide sind derzeit Hauptgegenstand der Forschungsarbeiten von Prof. Seebach, und so spricht er aus Anlass seiner Auszeichnung und Liebigs Würdigung in Gießen über "die schöne neue Welt der ß-Peptide oder von der Organischen Chemie zur Biologie".
Das Liebig-Symposium der Gesellschaft Deutscher Chemiker (Organisation: Prof. Dr. Michael Fröba, Institut für Anorganische und Analytische Chemie am Fachbereich 08 der JLU Gießen und Vorsitzender des GDCh-Ortsvereins Gießen) ist eine öffentliche Veranstaltung. Sie beginnt um 8.30 Uhr im Großen Hörsaal der Physik der Justus-Liebig-Universität Gießen (Heinrich-Buff-Ring 20), setzt sich um 14 Uhr in der Aula im Hauptgebäude (Ludwigstr. 23) fort und endet gegen 18.30 Uhr mit der Enthüllung der Gedenktafel am Liebig-Museum (Liebigstraße 12). Mit dem Programm "Historische Stätten der Chemie" will die GDCh das kulturelle Erbe der Chemie wach halten und die Chemie und ihre historischen Wurzeln stärker in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken.
Dazu dient neben der Gedenktafel eine zwölfseitige Broschüre über Justus v. Liebig, die die Gesellschaft Deutscher Chemiker aus aktuellem Anlass herausgegeben hat und die über die GDCh-Geschäftsstelle, Postfach 90 04 40, 60444 Frankfurt, Telefon 069/7917-580, E-Mail: r.kiessling@gdch.de, kostenfrei bezogen werden kann.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Fröba
Institut für Anorganische und Analytische Chemie der JLU
Vorsitzender des GDCh-Ortsvereins Gießen
Heinrich-Buff-Ring 58
35390 Gießen
Telefon: 0641/99-34100/1
Fax: 0641/99-34009
E-Mail: Michael.Froeba@anorg.Chemie.uni-giessen.de
Dr. Renate Hoer
Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh)
Postfach 90 04 40
60444 Frankfurt
Telefon: 069/7917-493
E-Mail: pr@gdch.de
Prof. Dr. Wolfgang Laqua
Justus Liebig-Gesellschaft zu Gießen
Liebigstraße 12
35390 Gießen
Telefon: 0641/76392
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Geschichte / Archäologie, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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