idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.07.2015 16:14

Durchbruch in der Alzheimer-Forschung lässt auf sich warten

Nina Meckel Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)

    Rund 1,5 Millionen Menschen sind in Deutschland an Demenz erkrankt, zwei Drittel von ihnen an Alzheimer. Bedingt durch die alternde Bevölkerung steigen die Zahlen weiterhin an: Jedes Jahr kommen 40.000 Alzheimerpatienten hinzu. Die Altersmedizin sucht nach wirkungsvollen Behandlungsmöglichkeiten. Doch bis heute ist die Krankheit unheilbar. „Alzheimer ist noch heute für viele Patienten wie eine Hiobsbotschaft“, sagt Prof. Dr. Johannes Pantel, Inhaber der Professur für Altersmedizin der Goethe-Universität Frankfurt. „Wir können heute die Krankheit zwar immer noch nicht aufhalten, aber zumindest mit Medikamenten und anderen Behandlungen mehr Jahre in guter Lebensqualität gewinnen.“

    Ein Wort mit Widerhall, ein Wort, das Angst bereitet: Alzheimer. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage fürchten sich 49 Prozent der Deutschen vor der Demenz-Erkrankung. Nur noch Krebs bereitet ihnen mehr Angst (69 Prozent). Von den Befragten, die sich Sorgen machen zu erkranken, begründen dies jeweils 79 Prozent damit, dass es jeden treffen könne bzw. weil sie dann auf Pflege angewiesen wären. 76 Prozent fürchten sich vor der Krankheit, weil sie bislang unheilbar ist. Und bis zum Jahr 2050 soll sich die Zahl der Demenzerkrankten in Deutschland verdoppeln. „Der Durchbruch in der Behandlung ist bislang nicht geschafft worden“, sagt Pantel, der im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie den aktuellen Stand der Forschung zusammenfasst. Erst in den vergangenen Jahren und dank des Fortschritts der Technik sei es überhaupt möglich, die genauen Abläufe im Gehirn zu verstehen, so der Spezialist für Altersmedizin.

    Krankheit kann nicht gestoppt aber Lebensqualität verbessert werden!

    „Die Pharmabranche investiert Milliarden in die Forschung, doch bislang ohne greifbares Ergebnis“, bilanziert Pantel trocken. „Man hat mit Studien, die neue Substanzen erproben, bisher nur Enttäuschungen erlebt. Das muss man leider sagen. Prognosen lassen sich keine machen. Da bin ich sehr vorsichtig geworden.“

    Hoffnung, das Leben trotz Krankheit reich an wertvollen Momenten zu machen, gibt die wissenschaftliche Pilotstudie „Artemis“, die Pantel leitet: Im Frankfurter Städel Museum entdecken Demenzkranke und ihre Angehörigen bei Führungen und Malkursen fast verschüttete Fähigkeiten. Untersucht werden dabei die Auswirkungen der aktiven und interaktiven Beschäftigung mit Kunst auf den Krankheitsverlauf. Pantel ist begeistert: „Das ist ein ganzheitlicher Ansatz. Hiermit kann es uns gelingen, das Wohlbefinden des Patienten zu verbessern, die Lebensqualität zu stützen und die Kommunikationsfähigkeit neu zu erschließen.“

    -----------

    Das Thema „Alzheimer: Von Auguste Deter bis heute – state of the art“ wird Professor Pantel in seiner Keynote-Lecture am 4. September 2015, um 10 Uhr umfassend beleuchten. Er spricht er über den aktuellen Stand der Alzheimerforschung sowie innovative, zukunftsweisende Studienansätze
    Hierzu laden wir alle Vertreter der Presse bereits heute herzlich ein.

    Hintergründe zum Geriatriekongress Frankfurt 2015
    Vom 03. bis 05. September 2015 findet auf dem Uni-Campus Westen in Frankfurt am Main das im deutschsprachigen Raum größte und wichtigste Treffen zum Thema Krankheit und Gesundheit im Alter statt. Unter dem Motto „Zukunft der Medizin – Medizin der Zukunft. Geriatrie.“ diskutieren mehr als 600 Altersmediziner über Fortschritt und Entwicklung ihres Faches.

    Denn die Zukunft der Medizin wird vor allem von folgenden Faktoren bestimmt:

    • wachsende Komplexität diagnostischer und therapeutischer Prozesse
    • Zunahme dementieller Syndrome
    • Verknappung von Ressourcen – nicht nur finanziellen
    • Wegfall unterstützender familiärer Strukturen am Wohnort

    Die Medizin der Zukunft findet in diesem Kontext statt und sucht Lösungen für diese Probleme. Vor diesem Hintergrund spielt die Medizin des Alterns und des alten Menschen eine Schlüsselrolle.

    -----------

    Pressekontakt der DGG

    Nina Meckel
    medXmedia Consulting
    Westendstr. 85
    80339 München
    Tel: +49 (0)89 / 230 69 60 69
    Fax: +49 (0)89 / 230 69 60 60
    E-Mail: presse@dggeriatrie.de

    Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)
    Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft der Ärzte, die sich auf die Medizin der späten Lebensphase spezialisiert haben. Wichtige Schwerpunkte ihrer Arbeit sind neben vielen anderen Bewegungseinschränkungen und Stürze, Demenz, Inkontinenz, Depressionen und Ernährungsfragen im Alter. Häufig befassen Geriater sich auch mit Fragen der Arzneimitteltherapie von alten Menschen und den Wechselwirkungen, die verschiedene Medikamente haben. Bei der Versorgung geht es darum, den alten Menschen ganzheitlich zu betreuen und ihm dabei zu helfen, so lange wie möglich selbstständig und selbstbestimmt zu leben. Die DGG wurde 1985 gegründet und hat heute rund 2000 Mitglieder.


    Weitere Informationen:

    http://www.dggeriatrie.de/presse-469/972-pm-durchbruch-in-der-alzheimer-forschun...


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemeldung DGG

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Philosophie / Ethik, Psychologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).