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09.07.2015 10:07

Rasse - Geschichte und Aktualität eines gefährlichen Konzepts

Christoph Wingender Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum

    Eine internationale Tagung des Deutschen Hygiene-Museums in Kooperation mit der Bundeszentrale für politische Bildung und dem Institut für Geschichte der Universität Koblenz / Landau

    8. Oktober ab 13.00 Uhr bis 10. Oktober 11.30 Uhr
    Deutsches Hygiene-Museum Dresden

    ReferentInnen u.a.: Ulrich Bielefeld, Klaus Michael Bogdal, Micha Brumlik, Frank Dikötter, Veronika Lipphardt, Jan Philipp Reemtsma, Yasemin Shooman

    Die Tagung wirft einen interdisziplinären Blick auf die Geschichte der "Rasse"-Idee, diskutiert das heute vielfach tabuisierte Konzept "Rasse" und beleuchtet die Relevanz von Rassismen in der Gegenwart, auch vor dem Hintergrund aktueller Ereignisse.

    Im Namen der »Rasse«, ihrer Reinhaltung oder Verbesserung, sind die gewalttätigsten Verbrechen der Neuzeit begangen worden. Und auch wenn das Reden von »Rassen« heute in vielen Kontexten tabu ist, sind die Vorstellungen, die sich damit verbinden, hochgradig wirksam geblieben. Das zeigen die jüngsten Ereignisse in Baltimore und Charleston, die antijüdischen Gewaltakte gegenwärtig in Frankreich, die Mordserie des NSU oder die Angriffe auf Flüchtlingsheime in Deutschland.

    Eine interdisziplinäre Gruppe von Experten blickt zurück auf die Geschichte der »Rasse«-Idee, und rekonstruiert innerhalb von sieben Themenfeldern diejenigen Argumente, Überzeugungen und Praktiken, durch die sich moderne Rassismen bis heute legitimieren und rationalisieren.

    Die Tagung hat nicht zuletzt den Zweck, eine Ausstellung im Deutschen Hygiene-Museum zu diesem schwierigen Thema vorzubereiten, die im Jahr 2018 aus Anlass des 80. Jahrestages der Novemberpogrome geplant ist. Eine größere Ausstellung speziell zum Konzept von »Rasse« hat es bisher in Deutschland nicht gegeben.

    Tagungsleitung:
    Prof. Dr. Christian Geulen, Universität Koblenz-Landau
    Dr. Susanne Illmer, Deutsches Hygiene-Museum
    Hans-Georg Lambertz, Bundeszentrale für politische Bildung

    Programm

    8. Oktober, Donnerstag
    13:00 Uhr
    BEGRÜSSUNG UND EINFÜHRUNG
    Prof. Klaus Vogel, Deutsches Hygiene-Museum
    Thomas Krüger, Bundeszentrale für politische Bildung
    Prof. Dr. Christian Geulen, Universität Koblenz-Landau

    13:30-14:45 Uhr
    PANEL 1: WISSENSCHAFT UND TECHNIK

    Formen wissenschaftlichen Rassismus
    Prof. Dr. Stefan Kühl, Soziologe, Universität Bielefeld

    Paradoxien in der Rasse(n)Forschung seit dem 18. Jahrhundert
    PD Dr. Pascal Grosse, Neurologe und Historiker, Charité Universitätsmedizin Berlin
    Diskussion

    14:45 - 15:30 Uhr Kaffeepause

    15:30-16:45 Uhr
    PANEL 2: GLAUBEN UND RELIGION

    Antimuslimischer Rassismus im Kontext der Migrationsgesellschaft
    Dr. Yasemin Shooman, Historikerin, Jüdisches Museum Berlin

    Antijudaismus, Antisemitismus, Antizionismus:
    Zur Aktualität tradierter Ressentiments
    Prof. em. Dr. Wolfgang Benz, Historiker, Zentrum für Antisemitismusforschung an der Technischen Universität Berlin

    Diskussion

    17:00-18:30 Uhr
    Führungen durch die Ausstellungen des Deutschen Hygiene-Museums

    Ab 18:30 Uhr Abendbuffet

    20:00 Uhr
    Rassismus und Gewalt
    Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma, Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur

    9. Oktober, Freitag
    9:00 - 10:30 Uhr
    PANEL 3: KULTUR UND GESELLSCHAFT

    W.E.B. Du Bois vor den Ruinen des Warschauer Ghettos.
    Anmerkungen zum Verhältnis von »Rasse« und »Rassismus«
    Prof. Dr. Wulf D. Hund, Soziologe, Universität Hamburg

    Europa erfindet die Zigeuner
    Prof. Dr. Klaus Michael Bogdal, Literaturwissenschaftler,
    Universität Bielefeld

    Der Barbar. Phantasmen der Zerstörung und Erlösung (AT)
    Prof. Dr. Manfred Schneider, Literaturwissenschaftler,
    Ruhr-Universität Bochum
    Diskussion

    10:30-11:00 Uhr Kaffeepause

    11:00-12:30 Uhr
    PANEL 4: HERRSCHAFT UND POLITIK

    Hermann Rauschnings »Gespräche mit Hitler«.
    Die Fiktion von »Rasse« und ihre Instrumentalisierung als politischer Ordnungsbegriff
    Prof. Dr. Jakob Tanner, Historiker, Universität Zürich

    Rasse und Exklusion in der postsouveränen Nation
    PD Dr. Ulrich Bielefeld, Soziologe, Hamburger Institut für Sozialforschung

    Diskussion

    12:30-14:00 Uhr Mittagessen
    14:00-15:15 Uhr
    PANEL 5: BILDUNG UND ERZIEHUNG

    Der Blick durchs Raster: Rassen oder menschliche Vielfalt?
    Prof. Dr. Veronika Lipphardt, Historikerin, Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte Berlin

    »Erziehung nach Auschwitz« und Menschenrechtsbildung
    Prof. em. Dr. Micha Brumlik, Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg
    Diskussion

    15:15-15:45 Uhr Kaffeepause

    15:45 - 17:30 Uhr
    PANEL 6: GEOGRAPHIE, GESCHICHTE UND ÖKONOMIE

    How and Why did the Notion of Race become Global?
    Prof. Dr. Frank Dikötter, Historiker und Sinologe, Universität Hongkong

    Volksgeist, Rassenseele, Nationalcharakter?
    Rasse und Völkerpsychologie in Deutschland
    Dr. Egbert Klautke, Historiker und Politikwissenschaftler, University College London

    Die Anti-Soziologen: Volkscharakterologie im Diskurs der Nationalökonomie um 1900
    Dr. Nicolas Berg, Historiker, Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig

    Diskussion

    10.Oktober, Freitag
    9:00 - 11:00 Uhr
    PANEL 7: WIE LÄSST SICH »RASSE« AUSSTELLEN? MÖGLICHKEITEN UND SCHWIERIGKEITEN

    Petra Lutz, Historikerin und Kuratorin u. a. von »Kraftwerk Religion«, »Der (im-)perfekte Mensch«, »Die demographische Chance«, »Was glaubst Du denn?«, Berlin

    Cilly Kugelmann, Programmdirektorin Jüdisches Museum Berlin

    11:00-11:30 Uhr Abschlussdiskussion und Tagungsresümee

    11:30 Uhr Ende der Tagung

    Tagungsort:
    Deutsches Hygiene-Museum
    Marta-Fraenkel-Saal
    Lingnerplatz 1 · 01069 Dresden

    Anmeldung bis 30. September 2015
    www.dhmd.de / tagung oder veranstaltungen@dhmd.de

    Tagungsgebühr
    30 EUR für Vollzahler; 15 EUR für Ermäßigungsberechtigte gegen Vorlage des entsprechenden Nachweises: Schüler und Schülerinnen, Studierende bis 35 Jahre, Auszubildende, Personen im Bundesfreiwilligendienst bzw. FSJ, Bezieher und Bezieherinnen von Arbeitslosengeld II sowie Inhaberinnnen und Inhaber der Museumsjahreskarte. Die Tagungsgebühr wird am ersten Tagungstag fällig.


    Weitere Informationen:

    http://www.dhmd.de/ programm/veranstaltungen/tagungen/rasse


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Politik, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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