Neben den acht internen Mitgliedern des Hochschulrates, die bei der vergangenen Hochschulwahl an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) bestimmt wurden, umfasst dieses Gremium auch acht externe Mitglieder, die nun vom Vorsitzenden des Stiftungsrates neu ernannt wurden. Grundlage hierfür waren Vorschläge aus der Universität, über die das Präsidium, die Hochschulgremien sowie der Träger beraten haben. Die vierjährige Amtszeit des neu zusammengesetzten Hochschulrates beginnt zum 1. Oktober.
Der Hochschulrat beschließt unter anderem über Änderungen der Grundordnung, entscheidet über den Entwicklungsplan und dessen Fortschreibung und beschließt die Einrichtung, Änderung oder Aufhebung von Studiengängen, Instituten, Forschungseinrichtungen und zentralen Einrichtungen der Universität. Der Hochschulrat wird außerdem künftig gemeinsam mit acht Vertretern des Senats und vier Mitgliedern des Stiftungsrates ein neues Gremium bilden, das den Präsidenten sowie die Vizepräsidenten wählt.
Folgende externe Mitglieder wurden vom Vorsitzenden des Stiftungsrates in ihr Amt bestellt:
Dr. Heinrich Bottermann (Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt)
Bottermann arbeitete von 1985 bis 1990 als beamteter Tierarzt im Kreis Borken. Von 1990 bis 1993 war er Referatsleiter beim Gesundheitssenator der Freien Hansestadt Bremen bevor er von 1993 bis 1995 Referatsleiter im Bundesministerium für Gesundheit war. Es folgten Stationen als Referatsleiter für Tierschutz und Tierarzneimittel im Ministerium für Umwelt und Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (MUNLV, 1995 bis 2007), Leiter des Landesamtes für Ernährungswirtschaft und Jagd NRW (2003 bis 2006) und stellvertretender Abteilungsleiter für Landwirtschaft im MUNLV. Von 2007 bis 2013 war er Präsident des nordrhein-westfälischen Landesumweltamtes.
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Herrmann (Präsident der Technischen Universität München)
Herrmann ist seit 1995 als Präsident an der Spitze der Technischen Universität München. Als Wissenschaftler und Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie, den er seit 1985 an der TUM innehat, gehört er international zu den meistzitierten deutschen Chemikern. In seiner Amtszeit hat Herrmann zahlreiche Reformen an seiner Universität angestoßen und prägte die deutsche Hochschullandschaft mit bildungspolitschen Initiativen mit. Der Deutsche Hochschulverband kürte Herrmann im Jahr 2012 zum „Präsident des Jahres“. Herrmann wurde bislang mit insgesamt 13 Ehrendoktorwürden ausgezeichnet. Er ist unter anderem Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina sowie Vorsitzender des Zukunftsrates der Bayerischen Wirtschaft in der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft.
Barbara Loos (Roland Berger Stiftung)
Die Gymnasiallehrerin war von 1988 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 2009 Direktorin des Max-Born-Gymnasiums in Germering. Von 1990 bis 2008 fungierte sie als Landesvorsitzende der Bayerischen Direktorenvereinigung, von 2001 bis 2009 hatte sie den Vorsitz der Bundes-Direktoren-Konferenz inne. In der Roland Berger Stiftung koordiniert sie ein bundesweites Mentorennetzwerk im Förderprogramm „Deutsches Schülerstipendium“, welches begabte Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien unterstützt. Seit dem vergangenen Jahr wirkt sie am Aufbau eines Programms für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge mit einem ersten Haus in Ingolstadt mit.
Prälat Dr. Peter Neher (Präsident des Deutschen Caritasverbandes)
Der promovierte Theologe Dr. Peter Neher ist seit 2003 Präsident des Deutschen Caritasverbandes. Nach einer Ausbildung zum Bankkaufmann und einem Studium der Katholischen Theologie sowie der Pädagogik wurde er 1983 zum Priester geweiht; anschließend war er Kaplan, Klinikseelsorger und Gemeindepfarrer. Danach war er als Subregens des Augsburger Priesterseminars in der Priesteraus- und Fortbildung tätig. Er ist ausgebildeter Supervisor und leitete von 2000 bis 2003 den Caritasverband der Diözese Augsburg. Seit 2014 ist er Honorarprofessor für Caritaswissenschaft an der Philosophie-Theologischen Hochschule Vallendar. Neher ist Mitglied des Päpstlichen Rates „Cor unum“ und Berater der Kommission für caritative Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.
Professor Randolf Rodenstock (Optische Werke G. Rodenstock GmbH & Co. KG)
Randolf Rodenstock stieg nach seinem Physikstudium und einer BWL-Zusatzausbildung (MBA) an der Management-School Insead, Fontainbleu/Frankreich, 1976 in das Unternehmen seiner Familie ein. Zunächst leitete er es gemeinsam mit seinem Vater. 1990 übernahm er die Gesamtverantwortung. 2003 wechselte er vom Vorsitz der Geschäftsführung in den Aufsichtsrat. Heute ist Professor Randolf Rodenstock Geschäftsführender Gesellschafter der Familienholding Optische Werke G. Rodenstock GmbH & Co. KG (OWGR). Darüber hinaus ist er in zahlreichen Ehrenämtern aktiv, unter anderem ist er nach 15 Jahren Präsidentschaft beim Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie (VBM) und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. (vbw) nun Ehrenpräsident der vbw. Er ist Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände - BDA, Mitglied des Präsidiums des Bundesverbands der Deutschen Industrie BDI und Vorsitzender des Roman Herzog Instituts. Seit dem Wintersemester 06/07 unterrichtet er im Rahmen eines Lehrauftrags an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Technischen Universität München, deren Honorarprofessor er seit 2011 ist.
Siegfried Schneider (Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien BLM)
Siegfried Schneider studierte an der KU von 1977 bis 1980 Lehramt an Volksschulen. Im Anschluss arbeitete er bis 1994 als Lehrer an verschiedenen Grund-, Haupt- und Förderschulen. Als Abgeordneter im Bayerischen Landtag war er zwischen 1994 und 2011 tätig, zwischen 2002 und 2005 fungierte er als bildungspolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion. Im April 2005 wurde Schneider als Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus vereidigt. Dieses Amt bekleidete er bis zu seiner Berufung zum Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, die er von 2008 bis 2011 führte. Schneider ist seit Oktober 2011 Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM). Schneider war von 2005 bis 2010 Mitglied im Stiftungsvorstand der Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.
Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer (Direktorin für Produktion und Technik des Bayerischen Rundfunks)
Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer studierte von 1981 bis 1987 Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Karlsruhe. Sie promovierte 1993 an der Fakultät für Maschinenwesen der Technischen Universität München, 1999 habilitierte sie an der KU. Für die Audi AG war sie anschließend als Managerin im Bereich Produktion und Entwicklung tätig. Ab 2004 lehrte und forschte sie als Professorin für Arbeitswissenschaft an der TU Chemnitz. Seit 2012 ist sie Direktorin für Produktion und Technik beim Bayerischen Rundfunk. Dabei ist sie verantwortlich für die Fernseh- und Hörfunkproduktion und alle technischen Angelegenheiten, die im Zusammenhang mit der Produktions- und Sendetechnik sowie der Distribution und deren Planungen stehen. Spanner-Ulmer ist Mitglied im Zukunftsrat der Bayerischen Wirtschaft sowie Senatorin der Fraunhofer Gesellschaft.
Dr. Rudolf Teuwsen (Leiter des Referats für die Verbindung zu Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bundeskanzleramt)
Dr. Rudolf Teuwsen studierte in München und Berlin Philosophie und Kommunikationswissenschaften und promovierte an der Universität Melbourne in Philosophie. Danach folgten Tätigkeiten in Wissenschaft und Publizistik. So war er in Bonn Assistent am Lehrstuhl des Philosophen Ludger Honnefelder und Chefredakteur einer Monatszeitschrift für Religion und Gesellschaft in Australien. Von 1999 bis 2002 war er Geschäftsführer des Referenzzentrums für Ethik in den Biowissenschaften in Bonn. Teuwsen leitete zudem die Geschäftsstelle des Deutschen Ethikrates. Seit 2008 führt er das Referat für die Verbindung zu Kirchen und Religionsgemeinschaften im Bundeskanzleramt.
Für die anstehende Präsidentenwahl hat der kirchliche Träger der KU unter Einbindung der Hochschulleitung ein neues Wahlverfahren entwickelt. Der Stiftungsrat hatte darüber bereits im April beraten und die neue Wahlordnung anschließend einstimmig beschlossen – ebenso die bayerischen Bischöfe. Nun liegt auch das Einverständnis der römischen Bildungskongregation vor. Die neue Wahlordnung, die am 1. Oktober 2015 in Kraft tritt, sieht vor, dass künftig ein eigens für diesen Anlass zu bildendes Gremium den Präsidenten oder die Präsidentin sowie die Vizepräsidenten wählt. Dem Wahlgremium gehören die stimmberechtigten Mitglieder des Hochschulrats an, außerdem acht Vertreter des Senats, davon vier Professorinnen und Professoren, je eine Vertreterin bzw. ein Vertreter der wissenschaftlichen Mitarbeiter, des wissenschaftsunterstützenden Personals und der Studierenden sowie der oder die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte. Schließlich gehören dem Wahlgremium noch vier Mitglieder des Stiftungsrats an. Bewerberinnen und Bewerber um das Präsidentenamt dürfen dem Gremium nicht angehören.
Das Wahlgremium bildet zunächst eine Findungskommission, welche die Ausschreibung vorbereitet und die eingegangenen Bewerbungen im Hinblick auf die formalen Voraussetzungen prüft. Die Liste aller ge- eigneten Kandidatinnen und Kandidaten wird anschließend vom Magnus Cancellarius an den Heiligen Stuhl geschickt, mit der Bitte für die Bewerberinnen und Bewerber das Nihil obstat, also die kirchliche Unbedenklichkeitserklärung, zu erteilen. Erst danach stellen sich die Kandidatinnen und Kandidaten hochschulöffentlich vor, ehe das Wahlgremium in geheimer Wahl abstimmt.
Das neue Wahlprocedere war aufgrund der Erfahrungen bei den vergangenen Präsidentenwahlen erarbeitet worden. „Es galt, ein Verfahren zu entwickeln, das alle Beteiligten frühzeitig einbindet, bei dem wichtige Auswahlentscheidungen nicht erst am Ende zu treffen sind und das so die Gewähr bietet, dass konsensual die bestmögliche Lösung erreicht werden kann“, erklärt der Stiftungsratsvorsitzende, Weihbischof Losinger. Ziel sei es außerdem gewesen, das Verfahren zu beschleunigen und zu professionalisieren.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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