Hohe Auszeichnung für Forschung an der Hochschule Bremen
Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Kohlenstofffasern, vor allem für die Anwendung in Faserverbundwerkstoffen, wird die Entwicklung von Rezyklierungs-Strategien (rezyklieren: wiederverwerten) für Kohlenstofffasern aus ökonomischen und ökologischen Aspekten immer wichtiger. Das größte Wachstumspotential für den Einsatz rezyklierter Kohlenstofffasern wird in den nächsten Jahren für die Automobilindustrie erwartet. Ein Forscherteam der Hochschule Bremen (HSB) hat es sich zum Ziel gesetzt, rezyklierte Kohlenstofffasern auch für die Anwendung in spritzgegossenen Strukturbauteilen zu etablieren. Hierbei steht vor allem die Möglichkeit der Prozesssimulation und damit verbundene mechanische und morphologische Analyse der rezyklierten Fasern im Vergleich zur Neuware im Vordergrund. Für die Umsetzung dieser spannenden Forschungsidee gewannen Prof. Dr.-Ing. Jörg Müssig und Doktorandin Katharina Albrecht jetzt den mit 30.000 Euro dotierten „Honda Initiation Grant Europe 2015“.
Durch den Einsatz von kohlenstofffaserverstärkten Verbundwerkstoffen, die sowohl leicht als auch hoch steif und fest sind, können hohe Masseeinsparungen und Leichtbau der Fahrzeuge erreicht und damit der Schadstoffausstoß verringert werden. Kohlenstofffasern, die auch oft als „schwarzes Gold“ bezeichnet werden, sind sehr kostbar und für die meisten Anwendungen im Automobilbereich zu teuer. Die Verwendung von rezyklierten Kohlenstofffasern senkt die Werkstoffkosten und hilft zusätzlich die in der Automobilbranche eingeführte Rezyklierungsquote zu erfüllen. Bisher werden rezyklierte Kohlenstofffasern nur für nichttragende und nicht-sicherheitsrelevante Bauteile verwendet.
„Dieser Förderpreis gibt uns die tolle Chance unsere Erfahrungen im Bereich der Fasercharakterisierung für Spritzgussprozesssimulationen von biobasierten Verbundwerkstoffen auf CFK-Strukturen übertragen zu können“, berichtet Katharina Albrecht.
Mit dem Preis fördert der japanische Automobilhersteller Honda jährlich seit 1997 innovative und spannende Forschungsideen. In den ersten Jahren erfolgten die Vergabe deutschlandweit, seit fünf Jahren werden die Forschungsstipendien europaweit vergeben. Mit dem Preisgeld können die Forscher ihre eigene Forschungsidee unabhängig bearbeiten. Eine spätere Zusammenarbeit mit dem Weltkonzern ist erwünscht. Prof. Jörg Müssig äußert sich höchst erfreut: „Wir sind überaus glücklich über den Gewinn des Grants. Es zeigt mir, dass die multidisziplinäre Arbeitsweise in meiner Arbeitsgruppe eine Kreativitätsquelle für neue Ideen und Ansätze ist und wir als HSB auch Weltkonzerne von der Tragfähigkeit dieser Forschungs- und Entwicklungsideen überzeugen können.“
Hinweise für Redaktionen:
Für Rückfragen:
Prof. Dr. Jörg Müssig, Hochschule Bremen, Fakultät Natur und Technik, Abteilung Schiffbau und Meerestechnik, Nautik und Seeverkehr, Biologie und Bionik, 0421-5905 2747, joerg.muessig@hs-bremen.de;
Katharina Albrecht, dto., 0421-5905 6028, katharina.albrecht@hs-bremen.de.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
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