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22.07.2015 13:23

Neues Qualitätssiegel für Bewegungsspielzeug

Marco Bosch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Im Bewegungslabor von Sport-Professor Harald Lange ist ein neues Qualitätssiegel entstanden, das den Lern- und Spielwert innovativer Bewegungsgeräte bescheinigt. Es gibt Eltern, Lehrern und Trainern Orientierung bei der Anschaffung von neuen Spielzeugen und Großgeräten.

    Das Qualitätssiegel "Bewegte Innovation" des Würzburger Bewegungslabors wird ab sofort auf entsprechend getesteten und positiv beurteilten Produkten angebracht. Das Siegel ist Ergebnis langjähriger Forschungsarbeiten und Praxiserfahrungen zu den Grundthemen kindlichen Bewegens.

    Seit Anfang 2015 liefen im Bewegungslabor und bei beteiligten Kindergärten, Familien und Schulen erste Tests an Spielzeugen von etwa 20 verschiedenen Herstellern. "Wir zeichnen zu Beginn erst einmal 48 Spielzeuge aus, die aus bewegungspädagogischer Sicht besonders wertvoll sind", erklärt Professor Lange.

    Bewegungspädagogische Geräte für Menschen jeden Alters

    Das Spektrum der ausgezeichneten Geräte ist groß. Neben einem Trampolin, verschiedenen Klettergerüsten und einer Tischtennisplatte befinden sich auch Scooter, Waveboards und ein Pedalo in der Würzburger "hall of fame" der Bewegungsinnovationen. Es sind Geräte für jedes Alter dabei: Motorik-Spielzeug für die Kleinsten, Spring- und Weichbälle für Kinder und Jugendliche und eine mobile Minigolfanlage, die bis ins Seniorenalter eingesetzt werden kann.

    Die Idee zu dem Siegel wurzelt in vielen Gesprächen, die Lange mit Herstellern und Anwendern in der Vergangenheit führte. Konkret wurde die Idee Anfang 2015 dann mit Herstellern, die auf der Spielwarenmesse in Nürnberg vertreten waren. "Es gab immer wieder vereinzelte Anfragen. Das Siegel ist nun das Ergebnis der Systematisierung des Testverfahrens", sagt Lange.

    Getestet werden nur Spielzeuge, die bereits eine Zulassung für den deutschen Markt haben. Und während beispielsweise der TÜV Sicherheitsaspekte prüft und das Gütesiegel "spiel gut" vom Arbeitsausschuss Kinderspiel und Spielzeug e.V. für besonderes Spielzeug nach verschiedenen Kriterien verliehen wird, konzentriert sich das Würzburger "Ausrufezeichen" auf die bewegungspädagogische Eignung der Geräte.

    Orientierung bei der Kaufentscheidung

    "Rollen, Klettern, Gleiten, Konstruieren: Kann das Spielzeug möglicherweise dem Kind helfen, in eine weitere Bewegungsdimension vorzudringen?" Solche Fragen sind Ausgangspunkt der Beurteilung der Würzburger Sportwissenschaftler. "Im Bereich von Bewegung, Spiel, Sport und Freizeit gibt es unendlich viele Geräte, die Kindern und Jugendlichen ein bewegtes Aufwachsen ermöglichen. Das ist sehr gut, jedoch auch schwer zu durchschauen", sagt Lange.

    Die wichtigen Tests werden von Experten durchgeführt: den Kindern in Familien, Kindergärten und Schulen, die Teil des Netzwerkes des Würzburger Bewegungslabors sind. Eltern und Kinder beurteilen dann anhand der von den Wissenschaftlern entwickelten Fragebögen das Spielzeug.

    Auch die Studierenden sind in das Projekt eingebunden— ob in Form von Kursen oder aber einer Doktorarbeit im Bewegungslabor. Ein weiterer positiver Aspekt für die angehenden Sportwissenschaftler ist der Austausch mit den Spielwarenherstellern. "Das Thema wird immer wichtiger, der Markt für solche Produkte immer größer. Somit ergeben sich hier auch spannende Arbeitsmöglichkeiten für unsere Absolventen", sagt Lange.

    Die wissenschaftliche Begleitung der Innovationen auf dem Spielzeugmarkt ist Lange ein Anliegen. Durch neue Materialien und Fertigungsmethoden gebe es auch im Bereich der Spielgeräte viel Neues. "Früher war es undenkbar, aber heute steht in fast jedem Vorgarten ein Trampolin", gibt Lange ein Beispiel. Zudem wirke sich auch die zunehmend technisierte Umgebung auf Kinder aus. "Die Kinder bewegen sich heute nicht unbedingt weniger — sie bewegen sich anders", sagt Lange.

    Rückenwind für sinnvolle Innovationen

    Nun sei es an Herstellern und Bewegungspädagogen, auch entsprechende Angebote zu schaffen. "Dem Menschen — und auch den Kindern — wird immer mehr durch Technik abgenommen. Zugleich gibt es auch neue und spannende Möglichkeiten, Spielzeuge herzustellen", sagt Lange. Das Siegel soll in der Zukunft nicht nur den Eltern und Kindergärtnern helfen, sich im Produktdschungel zu orientieren, sondern auch die Hersteller animieren, bessere Spielzeuge herzustellen.

    "Wir machen das auch, damit neue Spielzeuge, die bewegungspädagogisch sinnvoll sind, Rückenwind bekommen. Innovative Spielgeräte können Schrittmacher der kindlichen Entwicklung sein", sagt Sportwissenschaftler Lange und fügt hinzu. "Das 'Bewegen' verbindet Entwicklungspotenziale verschiedener Dimensionen: emotionale, kognitive und emotionale."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Harald Lange, Lehrstuhl für Sportwissenschaft, Schwerpunkt: Sportpädagogik und -didaktik und Bewegungserziehung. E-Mail: harald.lange@uni-wuerzburg.de, T.: +49 931 31-80283

    Mehr Informationen zu dem neuen Würzburger Qualitätssiegel und eine Übersicht der bisher ausgezeichneten Geräte finden sich hier: www.bewegungsinnovation.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bewegungsinnovation.de Übersicht der bisher ausgezeichneten Geräte und weitere Informationen rund um das Siegel
    http://www.presse.uni-wuerzburg.de Pressestelle der Uni Würzburg


    Bilder

    So sieht es aus: Das neue Siegel für innovative Bewegungsspielzeuge. (Foto: Uni Würzburg)
    So sieht es aus: Das neue Siegel für innovative Bewegungsspielzeuge. (Foto: Uni Würzburg)
    (Foto: Uni Würzburg)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Pädagogik / Bildung, Sportwissenschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    So sieht es aus: Das neue Siegel für innovative Bewegungsspielzeuge. (Foto: Uni Würzburg)


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