Deutsche Wildtier Stiftung eröffnet Greifvogel-Ausstellung über Schreiadler & Rotmilan
Stolz, elegant, markant: Der kleinste Adler Deutschlands, der Schreiadler (Clanga pomarina), misst von Kopf bis Kralle zwar nur 55 bis 65 Zentimeter. Breitet er aber seine brettartigen und geraden Flügel aus, erreicht der seltene Vielflieger eine Spannweite von über anderthalb Metern! Als Zugvogel überwintert der Schreiadler im südlichen Afrika, Anfang April kehrt er wieder an seinen Brutplatz zurück. Er ist gemeinsam mit dem Rotmilan „Star“ einer Ausstellung, die vom 6. bis 30. August im Müritzeum in Waren zu sehen ist.
Der Schreiadler ist ein geschickter Bodenjäger: Vorsichtig pirscht er über Wiesen- oder Brachflächen, um seine Beute zu finden. Hat er eine Wühlmaus oder einen Frosch erspäht, fängt er ihn mit einem kräftigen Schnabelhieb. Sein „Kollege“, der Rotmilan, jagt seine Beute dagegen aus der Luft.
Mit über 20 Jahren können Schreiadler richtig alt werden. Außerdem sind sie treue Seelen: „Schreiadler-Paare bleiben ein Leben lang zusammen“, sagt Dr. Andreas Kinser, verantwortlich für das Schreiadler-Schutzprojekt der Deutschen Wildtier Stiftung. Nicht nur in Beziehungsfragen ist der kleine Adler konservativ. Auch sein Zuhause sucht er sich sorgfältig aus. Er liebt ruhige Laub- und Mischwälder mit vielen angrenzenden Wiesen. Durch den Wandel in der Landwirtschaft findet er aber immer weniger geeigneten Lebensraum. So brüten in Mecklenburg-Vorpommern nur noch ca. 85 Paare und in Brandenburg noch etwa 25. In allen anderen Bundesländern ist der Greifvogel bereits ausgestorben.
Auch dem Rotmilan (Milvus milvus) mit seinem gegabelten Schwanz und dem markanten rostroten Gefieder machen Veränderungen in der Landschaft das Leben schwer. Deutschlands heimlicher Wappenvogel ist – im Gegensatz zum Schreiadler – noch nicht vom Aussterben bedroht. „Und soweit soll es erst gar nicht kommen“, sagt Kinser. „Über die Hälfte des Bestands weltweit lebt bei uns in Deutschland. Deshalb setzt sich die Deutsche Wildtier Stiftung für den Erhalt seiner Lebensräume ein.“ Ein neues Problem ist für den auffälligen Greif die steigende Anzahl von Windkraftanlagen, die ihn immer häufiger das Leben kosten!
„Wir finden, es ist höchste Zeit, den beiden faszinierenden Greifvögeln mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, erklärt Dr. Andreas Kinser. „Mit unserer Wander-Ausstellung können wir ein breites Publikum begeistern.“ Das Müritzeum zeigt 29 beeindruckende Schreiadler-Fotos der Deutschen Wildtier Stiftung. Zusätzlich gibt es Schaukästen und lebensechte Präparate vom Rotmilan. In der Präsentation erfahren Sie, was das Wort Kainismus bedeutet und wie die Tiere ihr Jahr verbringen. Außerdem können Sie die Vögel visuell auf einem ihrer Beutezüge begleiten und sehen die Welt mit Augen eines Rotmilans von oben.
Die Schreiadler-Fotoausstellung und die Rotmilan-Ausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung werden erstmalig zusammen gezeigt. Der Ausstellungsbesuch ist im Eintrittspreis für das Müritzeum enthalten. Weitere Informationen und Termine erhalten Sie auch unter www.schreiadler.org und www.rotmilan.org.
Kostenloses Bildmaterial: www.Presse.DeutscheWildtierStiftung.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Tier / Land / Forst, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Kooperationen
Deutsch
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