Ostdeutsche Kinderradiologen tagen am 23./24. Mai an der Universität Jena
Jena (15.05.03) Ärzte müssen sich ein Bild davon machen können, wie es im Körper ihrer Patienten aussieht - doch je jünger die Patienten sind, desto seltener sollte es ein Röntgenbild sein: Kinder reagieren wesentlich empfindlicher auf Röntgenstrahlen als Erwachsene. Inzwischen machen neue Untersuchungsmethoden wie der Ultraschall und die Magnetresonanztomografie (MRT) das Röntgen beim Kinderarzt zunehmend überflüssig. Über die Alternativen zur Strahlendiagnostik will die Arbeitstagung der Ostdeutschen Kinderradiologen informieren, die vom 23.-24. Mai an der Friedrich-Schiller-Universität Jena stattfindet.
Schwerpunkte der Weiterbildung, zu der rund 60 Teilnehmer aus den neuen Bundesländern erwartet werden, sind Nieren- und Lungenerkrankungen im Kindesalter. "In den letzten Jahren hat sich die Spezialisierung auf eine möglichst strahlungsarme Diagnostik bei Kindern als eigener wichtiger Bereich in der Radiologie etabliert", erklärt Dr. Hans-Joachim Mentzel von der Jenaer Uniklinik. Der Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) organisiert die Tagung zusammen mit Dr. Susanne Vogt. "Gerade im Bereich der Nieren und Harnwege sind die modernen Untersuchungstechniken Ultraschall und MRT heute so weit entwickelt, dass sie zwei Vorteile gegenüber dem Röntgen bieten: Sie kommen nicht nur ohne Strahlung aus und sind deshalb ungefährlicher für die Kinder, sondern erlauben auch genauere Diagnosen", so die Jenaer Radiologen. Dem Röntgen überlegen ist die Ultraschalldiagnostik z. B. bei gestörtem Harnabfluss, der zu Nierenbeckenentzündungen und Organschäden führen kann. "Mit den vermeidbar gewordenen Röntgenaufnahmen entfällt hier besonders für Mädchen das Risiko, dass die Keimdrüsen durch Strahlen geschädigt werden", verdeutlicht Mentzel den wichtigsten Vorteil des Verfahrens.
Ein besonderer Akzent der Jenaer Tagung liegt auf Themen aus der kinderärztlichen Praxis. "Je ausgefeilter die diagnostischen Möglichkeiten in der Kinderheilkunde werden, desto größer wird auch der Bedarf an Richtlinien für das so genannte 'follow-up', das sind die Therapien, die auf die Untersuchungen folgen sollen", erläutert Vogt das Anliegen der behandelnden Ärzte. Ein spezieller Tagungsschwerpunkt wird das Vorgehen bei Harntransportstörungen sein, die schon bei Untersuchungen vor der Geburt festgestellt wurden. Einschlägige Therapieempfehlungen aus einem Konsensuspapier mehrerer medizinischer Fachgesellschaften wird der Kindernephrologe der Universität Jena (Nephrologie = Nierenheilkunde) Prof. Dr. Joachim Misselwitz vorstellen. "Der Bedarf an 'follow-up'-Richtlinien zeigt, wie wichtig ein regelmäßiger Erfahrungsaustausch zwischen Diagnostikern und behandelnden Ärzten ist", sagt der Direktor des IDIR, Prof. Dr. Werner A. Kaiser. "Die jährlichen Arbeitstagungen der Ostdeutschen Kinderradiologen wollen ein Forum dafür bieten", so Kaiser, "und wir sind stolz darauf, als Gastgeber des diesjährigen Treffens Erfahrungen in die Diskussion einbringen zu können, die wir aus der engen Verbindung von Forschung und Praxis an unserem Institut gewonnen haben."
Die Teilnahme an der Arbeitstagung der Ostdeutschen Kinderradiologen kostet 30 Euro und wird von der Landesärztekammer Thüringen für das Fortbildungsdiplom anerkannt (Kategorie A, insgesamt 8 Punkte).
Kontakt:
Dr. Hans-Joachim Mentzel
Dr. Susanne Vogt
Prof. Dr. med. Dipl. Chem. Werner A. Kaiser
Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie
Klinikum der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bachstr. 18, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 934005
Fax: 03641 / 934038
E-Mail: hans-joachim.mentzel@med.uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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