Anlässlich der Tage der offenen Tür am Neuen Markt
im Jahr der Wissenschaft - Potsdam 2003
laden das
Forschungszentrum Europäische Aufklärung e.V. Potsdam,
die Universität Potsdam und die
Heinrich-Böll-Stiftung ein zur
Öffentlichen Podiumsdiskussion
"Krieg für Aufklärung, Demokratie, Menschenrechte?" -
Zum Gebrauch und Missbrauch des Aufklärungsbegriffes
in den aktuellen Irak-Debatten
Zeit: Freitag, 23.05.2003, 19.00 Uhr
Ort: al globe - Brandenburgisches
Haus der Kulturen,
Charlottenstr. 31,
D-14467 Potsdam.
Die "Aufklärung" ist nicht nur eine kulturgeschichtliche Epoche, sondern ebenso sehr ein auch heute nicht abgeschlossener (Modernisierungs-)Prozeß. Die Aktualität der Aufklärung wird nicht zuletzt in den Debatten um die Legitimierung des gerade beendeten Irak-Kriegs deutlich. Während die Regierungen des "alten Europa" als Verteidiger aufklärerischer Traditionen auftreten (mit der Forderung, daß die Orientierung am Recht über bloße Machtverhältnisse zu stellen sei), begründet die amerikanische Regierung ihr Vorgehen ihrerseits als Vollendung der Aufklärung gegenüber einem vormodernen Despotismus (wenn auch bei gleichzeitigen fundamentalistischen Untertönen z.B. in Bushs Kreuzzugsmetaphorik). Eine andere Wendung bekommen diese Positionen in der polnischen Diskussion durch die Erfahrung, daß Demokratisierung auch die Befreiung von einem Regime bedeuten kann, das sich ebenfalls als Erbe der europäischen Aufklärung verstand.
Anläßlich des "Tages der offenen Tür" der Potsdamer Forschungseinrichtungen im Rahmen des "Jahres der Wissenschaft 2003" der Stadt Potsdam diskutieren irakische und europäische Wissenschaftler/-innen und Journalisten über Gebrauch (und Mißbrauch) des Aufklärungsbegriffes. Dabei geht es neben aktuellen Fragen des Völkerrechts auch um die historische Dimension verschiedener Aufklärungsverständnisse und um den (in der Geschichte immer wieder zu Tage tretenden) Zusammenhang von Aufklärung und politischen bzw. kulturellen Hegemonieansprüchen. Hier gerät auch die altehrwürdige - bereits von den Aufklärern im Brandenburg-Preußen des 18. Jahrhunderts öffentlich debattierte - Frage, was Aufklärung überhaupt heißt, wieder in den Blick. Durch die Form der offenen Podiumsdiskussion wird dabei die wichtigste Institution der Aufklärung zur aktiven Teilnahme eingeladen: das Publikum.
Teilnehmer/-innen:
· Dr. Jutta Koch, Wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestages, Berlin
· Adam Krzeminski, Polityka, Warschau
· Prof. Dr. Günther Lottes, Direktor des Forschungszentrums Europäische Aufklärung, Potsdam
· Dr. Feryad Omar, Institut für Iranistik, Freie Universität Berlin
· Christian Semler, Die Tageszeitung (taz), Berlin
· Dr. Burkhard Tewes, Institut für Kurdische Studien, Berlin
Moderation: Prof. Dr. Joachim Gessinger, Universität Potsdam
Iwan D'Aprile, FEA Potsdam
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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