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15.05.2003 14:17

Kunsthochschule weist Vertragsentwurf zurück

MA Birgit Fleischmann Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kunsthochschule Berlin-Weißensee - Hochschule für Gestaltung

    Der Rektor der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB), Prof. Rainer W. Ernst, weist den Entwurf des Hochschulvertrages aus der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, der ihm jetzt übermittelt wurde, entschieden zurück. Der geplante Vertrag zwischen der Kunsthochschule Berlin-Weißensee (KHB) und dem Land Berlin, der für die Jahre 2004/2005 gelten soll, regelt die Zuweisungen des Landes an die Kunsthochschule und enthält Zielvereinbarungen.

    Die öffentliche Stellungnahme von Prof. Rainer W. Ernst lautet:

    "Die vom Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur eingesetzte Expertenkommission zur Begutachtung einer zukünftigen Struktur der Berliner Kunsthochschulen und der Universität der Künste hat nach positiver Beurteilung der Leistung der KHB festgestellt, dass die Kunsthochschule Berlin-Weißensee als eigenständige Kunsthochschule zu erhalten ist. Außerdem wurde empfohlen, der Kunsthochschule Berlin-Weißensee einen Haushalt zur Verfügung zu stellen, der auf dem 'derzeitigen Ausgabenniveau' basiert. Nunmehr ist der KHB ein Vertragsentwurf übergeben worden, der diesen Empfehlungen nicht entspricht.

    Mit dem vorliegenden Vertragsentwurf wird die die Kunsthochschule Berlin-Weißensee prägende Struktur endgültig zerstört. Wir haben uns zwangsweise auf den Haushalt 02/03 eingelassen, in der Hoffnung, dass dies eine von uns übergangsweise auszuhaltende Notsituation darstellt. Der bürokratische Aufwand für die KHB wird erhöht, gleichzeitig wird eine Erhöhung der Qualität und der Effizienz verlangt.

    Folgende Tatsachen sind festzuhalten:

    1. Die Kosten pro Studienplatz sind an der KHB am untersten Ende im Vergleich zu anderen Kunsthochschulen in der Bundesrepublik.

    2. Nach dem vorliegenden Vertrag soll die Leistung, 550 Studienplätze zu versorgen, erhalten bleiben. Bei einer Verringerung der Leistung werden weitere Einsparungen angedroht. Gleichzeitig wird ein höherer Verwaltungsaufwand von uns abverlangt.

    3. Von den noch 50 vorhandenen Stellen für Lehrende an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee gegenüber den 1992 ursprünglich geplanten 68 Stellen sind nur noch 47 Stellen finanziert. Es gibt also ein aktuelles Finanzierungsdefizit von 3 Stellen, das zur Zeit durch fachgebietsübergreifende Unterstützungen als Notbehelf kompensiert wird. Wir haben die Kunsthochschule Berlin-Weißensee so strukturiert, dass die 550 Studierenden in der erreichten Qualität funktionsgerecht zu betreuen sind. Reserven und ungenutztes Potential sind nicht vorhanden.

    4. Mit der im vorliegenden Vertragsentwurf genannten Summe stehen der KHB 2005 nur noch 39,5 finanzierte Stellen zur Verfügung. Es fehlt also gegenüber heute die Finanzierung von weiteren 7,5 Stellen. Das sind insgesamt 10,5 Stellen (21%), die fehlen würden.

    5. Mit dieser Ausstattung ist weder die erreichte Qualität, noch die verlangte Lehrleistung durch die KHB zu erreichen. Mindestens drei Studienrichtungen (von acht) wären zu schließen. Die Qualität der Lehre der Kunsthochschule Berlin-Weißensee ist durch die vernetzte Bandbreite des Fächerangebotes und der Werkstätten bestimmt. Dies wäre unter diesen Bedingungen nicht aufrecht zu erhalten. Der Betreuungsaufwand für jeden Studierenden bei Aufrechterhaltung von 550 Studienplätzen würde weit unter das unterste Niveau an einer deutschen Kunsthochschule sinken.

    Aus den genannten Gründen sieht sich die Hochschulleitung der KHB nicht in der Lage, den vorgelegten Vertragsentwurf zu unterzeichnen."


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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