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03.08.2015 11:53

Immer im Dienst

Rudolf-Werner Dreier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Forscher entwickeln Ansätze zur Gestaltung arbeitsbezogener Erreichbarkeit mit Beschäftigten und Unternehmen

    Etwa jeder Vierte liest regelmäßig außerhalb der Arbeitszeit dienstliche E-Mails, fast jeder Fünfte muss dienstliche Angelegenheiten im Privatleben erledigen. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Freiburg und des Instituts für Sozialwissenschaftliche Forschung München erarbeiten im Projekt „MASTER – Management ständiger Erreichbarkeit“ gemeinsam mit fünf Unternehmen Spielregeln zum Umgang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. An der Albert-Ludwigs-Universität sind Dr. Barbara Pangert, Dr. Nina Pauls und die Projektleiterin Prof. Dr. Anja Göritz von der Professur für Wirtschaftspsychologie beteiligt.

    „Wir führen Gespräche mit Expertinnen und Experten sowie Beschäftigteninterviews, um ein genaues Bild von Erreichbarkeit aus Sicht aller Führungs- und Beschäftigtenebenen im Unternehmen zu erhalten“, erklärt Pauls. „Ausgehend von diesem fallbezogenen Wissen über jedes der beteiligten Unternehmen entwickeln wir vor Ort gemeinsam mit den Teams Leitlinien für die Erreichbarkeit.“ Dass das notwendig ist, zeigen frühere Ergebnisse der Arbeitsgruppe: Eine Studie im Auftrag der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin sowie eine repräsentative Befragung in Zusammenarbeit mit der Initiative Gesundheit und Arbeit haben gezeigt, dass ständige Erreichbarkeit immer mehr Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben auslöst und negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit hat. Eines der Kooperationsunternehmen ist der Software-Hersteller kühn & weyh aus Freiburg. „Wir stehen in engem Kundenkontakt. Bei Ausfällen und Störungen müssen wir auch kurzfristig erreichbar sein und die Kunden unterstützen“, berichtet Matthias Abel, Geschäftsführer von kühn & weyh. „Wir möchten im Projekt mehr über die Auswirkungen von Erreichbarkeit erfahren und dazulernen, was wir besser machen können.“

    Nun hat das Team die erste Projektphase abgeschlossen und wertet die Interviews aus. Bereits jetzt zeige sich, dass Erreichbarkeit ein vielfältiges Phänomen ist, das je nach Tätigkeit, Ausmaß und Konsequenzen unterschiedlich wahrgenommen wird und hohe Anforderungen an die Beschäftigten stellt. Diese Erkenntnisse will die Gruppe im nächsten Schritt mit Befragungen absichern. Alle Beschäftigten erhalten die Möglichkeit, sich zu beteiligen. „Es gibt bereits Ansätze in Unternehmen, die Erreichbarkeit zu reduzieren. Server werden abgeschaltet oder E-Mails automatisch gelöscht“, erklärt Pangert. „Dies verhindert aber auch die Nutzung von Potenzialen, die die Erreichbarkeit für die Work-Life-Balance bieten kann.“ 2016 wollen die Forscherinnen und Forscher Leitlinien zum Management ständiger Erreichbarkeit mit betroffenen Teams erarbeiten und erproben.

    Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) fördert das Vorhaben im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) für drei Jahre. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin begleitet das Projekt fachlich. Ein Netzwerk von Transferpartnern aus Verbänden, Gewerkschaften und Krankenkassen unterstützt die Verbreitung der Projektergebnisse in der betrieblichen Praxis.

    www.erreichbarkeit.eu

    Video „MASTER“:
    www.youtube.com/watch?v=erk5790GGjQ

    Kontakt:
    Dr. Barbara Pangert, Dr. Nina Pauls
    Professur für Wirtschaftspsychologie
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    Tel.: 0761/203-9153
    E-Mail: barbara.pangert@psychologie.uni-freiburg.de, nina.pauls@psychologie.uni-freiburg.de


    Weitere Informationen:

    https://www.pr.uni-freiburg.de/pm/2015/pm.2015-08-03.115


    Bilder

    Foto: Sandra Meyndt
    Foto: Sandra Meyndt

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Foto: Sandra Meyndt


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