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15.05.2003 17:00

Vergiftungen durch Medikamente weiter an erster Stelle

Rita Wilp Stabsstelle Unternehmenskommunikation
Bereich Humanmedizin der Universität Göttingen

    (ukg) Das Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein (GIZ-Nord) an der Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin legte jetzt seinen siebten Jahresbericht vor. 27.765 Anfragen beantworteten die ärztlichen Beraterinnen und Berater im vergangenen Jahr. Damit stieg die Nachfrage gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent. Dies belegt die zunehmende Bedeutung und Akzeptanz des Giftinformationszentrums-Nord.

    Als mittelschwer oder schwer vergiftet mussten 1.965 Patientinnen und Patienten eingestuft werden. 474 Anfragen bezogen sich auf Vergiftungen bei Tieren. 1.861 Anfragen wurden vorsorglich gestellt, ohne dass es zu einem Kontakt mit einem fraglich giftigen Produkt gekommen war. In 130 Fällen wurde das GIZ-Nord wegen Anfragen zu Schwangerschaft und Stillzeit kontaktiert. Der Vergiftungsverdacht bei Kleinkindern unter fünf Jahren steht mit 42 Prozent - wie auch in den vergangenen Jahren - ganz oben auf der Liste der häufigsten Anrufe. Der kostenlose Beratungsservice wurde zu 50,5 Prozent von Bürgerinnen und Bürgern und zu 49,5 Prozent von medizinischem Fachpersonal genutzt. Insgesamt zählt das Giftinformationszentrum-Nord damit weiterhin zu den aktivsten unter den zehn deutschen Giftinformationszentren.

    Neu aufgelegt hat das GIZ-Nord auch ein Merkblatt für Eltern, Betreuerinnen und Betreuer. Darin beschreibt das Informationszentrum die Vergiftungsgefahren im Kindesalter und gibt Hinweise zu deren Verhütung und zur Ersten Hilfe.

    Auf 43 Seiten wertet der Jahresbericht differenziert die Beratungen im Hinblick auf die Vergiftungsursachen, das Alter der Betroffenen und die Schwere der Vergiftungen aus. Die größte Vergiftungsgefahr geht sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen von Arzneimitteln aus. Das gilt auch für Seniorinnen und Senioren, die zunehmend in den Blickpunkt des medizinisch-wissenschaftlichen Interesses gelangen. Hier ergibt sich das gleiche Bild: 79 Prozent aller schweren oder mittelschweren Vergiftungen wurden durch Medikamente verursacht.

    Besonders häufig wird das GIZ-Nord in den Sommermonaten angerufen: 2.913 Anfragen im August im Vergleich zu 1.862 im Februar. In dieser Zeit wandten sich viele besorgte Eltern, deren Kinder frische Pflanzen (häufig die Früchte) probiert hatten, an das GIZ-Nord. Lediglich 28 Vergiftungen mit Pflanzen (oft mit Eibe, verschiedenen Nachtschattengewächsen, Goldregen, Bärenklau und Lebensbaum) mussten als mittelschwer beurteilt werden.

    Seine Arbeit hat das GIZ-Nord im letzten Jahr in zahlreichen Vorträgen sowie durch Veröffentlichungen in wissenschaftlichen Zeitschriften und in der Publikumspresse vorgestellt. Den Großteil dieser Publikationen, alle Jahresberichte des GIZ-Nord, das neugestaltete Merkblatt über Vergiftungsgefahren bei Kindern und viele weitere Informationen für Bürgerinnen und Bürger sind über die Website des GIZ-Nord (http://www.giz-nord.de) im Internet abrufbar.

    Die meisten Anfragen erreichten das Zentrum über die Notrufnummer 0551-19240.
    Bei prophylaktischen Anfragen kann in Einzelfällen auch der Weg über Post, Fax (0551-3831881) oder Email (anfragen@giz-nord.de) gewählt werden.

    Weitere Informationen:

    GIZ-Nord
    Dr. Herbert Desel, Dr. Martin Ebbecke, Dr. Andreas Schaper
    Robert-Koch-Str. 40
    37075 Göttingen
    Tel.: 0551 / 39-19240


    Weitere Informationen:

    http://www.giz-nord.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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