idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.05.2003 00:00

ACHEMA 2003 aktuell - Kombination von Energiegewinnung und chemischer Synthese

Dr. Christine Dillmann Kommunikation
DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

    Energieträger effizient zu nutzen, ist angesichts einer zunehmenden Umweltverschmutzung und knapper werdender (kohlenstoffhaltiger) Energiereserven enorm wichtig.

    Über Bedeutung und Möglichkeiten Energieträger rationell zu verwerten, informiert Dr.-Ing. Bernd Meyer, Professor für Energieverfahrenstechnik und thermische Rückstandsgewinnung an der Technischen Universität Freiberg, in seinem Plenarvortrag am Donnerstag, 22. Mai um 13:30 Uhr im Saal Harmonie 3 im CongressCenter Messe Frankfurt auf der ACHEMA 2003. Mit "Polygeneration" bezeichnet er das Prinzip, aus einem kohlenstoffreichen Energieträger nicht nur Elektrizität und Wärme zu gewinnen, sondern diesen auch "chemisch" zu nutzen.

    Heute eingesetzte Gas- und Dampfturbinen erzeugen mit der Kraft-Wärme-Kopplung neben Strom heißen Dampf. Die Wärmeenergie des Abgases treibt die Turbinen im Kraftwerk an, das erkaltete Kohlendioxid bleibt danach ungenutzt.

    Der Gewinn aus einem kohlenstoffhaltigen Energieträger in Form von Braunkohle, Erdgas oder Biomasse läßt sich jedoch weiter steigern. Hierzu verbindet man die Vergasung von kohlenstoffbasierten Energieträgern mit bekannter Kraft-Wärme-Kopplung. Ein Hauptprodukt der Kohlevergasung ist Kohlendioxid. Mit dem Gas lassen sich zahlreiche chemische Verbindungen, wie Methanol, Ammoniak oder Harnstoff synthetisieren. Zudem könnte Kohlendioxid als Wachstumsfördermittel in Treibhäusern (Energy research Centre of the Netherlands) oder zur Flutung von Erdöl- und -Erdgasquellen eingesetzt werden. Das zweite Produkt der Brennstoffvergasung ist Wasserstoff, der für die Strom- und Wärmegewinnung in Brennstoffzellen eingesetzt wird. Die Brennstoffzellentechnik wird künftig zur dezentralen Energieversorgung beitragen.

    Nicht zuletzt verringert die vollständige Nutzung fossiler Brennstoffe den Ausstoß von Treibhausgasen und damit die Belastung der Umwelt.

    Eine Anlage nach dem Polygenerationsprinzip ist jedoch nur dann wirtschaftlich zu betreiben, wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen und die Betreiber akzeptable Preise für die Produkte erhalten, so Dr.-Ing. Bernd Meyer. Solche Anlagen rechnen sich für Unternehmen, die diese vor Ort in Ihre Produktionskette integrieren: beispielsweise in einer Raffinerie, die Wärme und Wasserstoff benötigt und ihre schlecht vermarktbaren Produkte Koks und Teer als Vergasungsedukte einsetzt. Nach Ansicht Meyers sind petrochemische Anlagen der Hauptwachstumssektor für dieses übergreifende Konzept.

    Er zieht in seinem Vortrag das Fazit: "Polygeneration ist ein technisch interessantes Konzept mit mittelfristigem Entwicklungshorizont. Der Einsatz ist vor allem politisch motiviert (und subventioniert). In einzelnen Nischen wird die Technik jedoch bereits mit guten Wachstumsraten kommerziell verwirklicht."


    Weitere Informationen:

    http://www.achema.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).