Prof. Wermke lehrt jetzt evangelische Religionspädagogik an der Universität Jena
Jena (16.05.03) Erinnern Sie sich noch an den Film "Titanic"? Was war die Nachricht, die uns Hollywood mit den Zugpferden Leonardo di Caprio und Kate Winslet vermittelte? Für den evangelischen Religionspädagogen Prof. Michael Wermke liegt die Sache klar auf der Leinwand: Liebe ist stärker als der Tod. Das Epos bereitet quasi eine urchristliche Nachricht massenwirksam auf. Der frischgebackene Professor für Religionspädagogik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat noch weitere Beispiele. "In ,Matrix', dessen zweiter Teil demnächst anläuft, warten die Helden auf einen Erlöser." Religion im Kino, in unserem Alltag im weiteren Sinne, ist eines der Forschungsthemen, mit denen sich Wermke, der seit diesem Sommersemester in Jena lehrt, beschäftigt.
An der populären Verpackung des religiösen Themas stört sich der gebürtige Salzgitteraner nicht. In Jena will er angehende "Reli-Lehrer" darauf vorbereiten, wie sie in einer immer mehr säkularisierten Gesellschaft ihren Schülern den evangelischen Glauben vermitteln können. Religion sei eine Grundbefindlichkeit, die auch für den Bildungsprozess säkularisierter Menschen wichtig ist, um die Wurzeln ihrer Kultur (Musik, Filme) zu verstehen, verteidigt Wermke "sein" Fach. Auf etwa zehn Jahre Praxis (1986-1995) als Gymnasiallehrer für Religion und Deutsch, später als Studienrat, am Fallerslebener Gymnasium und am Goethegymnasium Hildesheim blickt er zurück. Ab 1995 war er als Dozent am Religionspädagogischen Institut der ev.-luth. Landeskirche Hannovers in Loccum tätig. Die Arbeit als Lehrer für Lehrer war ihm gut möglich, kannte er doch deren Nöte im Schulalltag. Gleichzeitig war Wermke, dessen Frau und drei Kinder in Winsen leben, Lehrbeauftragter an den Universitäten Hannover und Braunschweig. Bevor er an die Uni Jena kam, war er als Fachberater der Schulaufsicht bei der Lüneburger Bezirksregierung tätig.
Er ist Schulbuchautor und hat 1998 an der Universität Hannover über Jugendliteratur und Holocaust promoviert. Kultur-Jugend-Religion mit diesem Begriffstrio umreißt er einen weiteren Forschungsschwerpunkt. "Das Schulfach-Religion ist ,ein Hauptfach'. Seine Funktion ist es, bestimmte Werte und religiöse Vorstellungen, die in der Gesellschaft gelten, zu reflektieren", so Wermke. Es geht ihm dabei nicht vordergründig um eine Bekehrung zum Glauben, sondern eher darum jungen Menschen zu helfen, ausgehend vom christlichen Bekenntnis, den eigenen Standpunkt im Dasein zu verorten. "Damit sie im Supermarkt der Weltreligionen nicht orientierungslos in die Regale greifen", so der Pädagoge. Das Verhältnis zur Kirche spielt für ihn hierbei eine wichtige Rolle.
Seine breite Praxiserfahrung im pädagogischen Dreieck: Schule, Universität, Weiterbildung für Kollegen, der bewusst gewählte Wechsel zwischen Schulpraxis, Verwaltung und universitärer Forschung qualifizierten ihn schließlich für die Jenaer Professur. Hier will er neben seiner Forschung dazu beitragen, dass Lehramtsstudierende ein gemeinsames Selbstverständnis für ihr Fach entwickeln, und den Religionsunterricht an den Thüringer Schulen stärken.
Kontakt:
Prof. Dr. Michael Wermke
Theologische Fakultät der Universität Jena
Fürstengraben 6, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 941155 oder 941151
E-Mail: Michael.Wermke@uni-jena.de oder s.c.wermke@t-online.de
Prof. Dr. Michael Wermke (Foto: Scheere/FSU-Fotozentrum)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
überregional
Personalia
Deutsch
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