idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.08.2015 10:18

FiBS-Studie: Autonomie nur noch Randthema der Hochschulpolitik

Birgitt A. Cleuvers PR und Projektmanagement
Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS)

    Während die Hochschulen von 2000 bis 2010 deutlich an Autonomie gewonnen haben, konnten sie ihre Entscheidungsspielräume in den letzten fünf Jahren nur in wenigen Ländern erweitern. In Nordrhein-Westfalen und Hessen verloren sie sogar etwas an Freiheit. Die befürchtete grundlegende Umkehr in der Hochschulpolitik trat jedoch nicht ein. Ein Trend zum weiteren Abbau von Hochschulautonomie zugunsten von Landesregierungen ist nicht festzustellen.

    Die heute veröffentlichte Studie des Berliner Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS), die für die Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt wurde, zeigt, dass sich die Hochschulautonomie in den letzten fünf Jahren nach einem Jahrzehnt der Stärkung der Hochschulen nur wenig verändert hat. Ein Trend zur Schwächung der Hochschulen seitens der Landesregierungen lässt sich nicht erkennen. Dies steht im Gegensatz zu den lautstarken Protesten einiger Hochschulen im vergangenen Jahr, etwa in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

    In Nordrhein-Westfalen und Hessen haben die Hochschulen weiterhin einen vergleichsweise hohen Grad an Autonomie, auch wenn sie etwas Freiheit bei der Entwicklungsplanung eingebüßt haben, die wieder stärker von den Landesregierungen vorgenommen wird.. Etwas unabhängiger wurden die Hochschulen hingegen in drei anderen Bundesländern: In Bayern, Bremen und Rheinland-Pfalz können die Hochschulen ihre Professorinnen und Professoren selbstständiger berufen als zuvor. In Berlin gibt es leichte Veränderungen bei der leistungsorientierten Mittelzuweisung, in Brandenburg bei der Haushaltsflexibilität. In den verbleibenden Ländern blieb der Grad an Autonomie gleich. In einzelnen Bereichen nahm der Einfluss der Landesregierung zu, in anderen dafür der der Hochschulen.

    Der Überblick macht deutlich, dass Hochschulautonomie, das heißt die Möglichkeiten von Hochschulen, eigenständig über ihre Angelegenheiten und Schwerpunkte zu entscheiden, fast kein Thema der Hochschulpolitik mehr ist. Dabei zeigen viele andere Länder, darunter die Schweiz, die Niederlande, Schweden oder die anglo-amerikanischen Staaten, was hier alles machbar ist.

    „Im internationalen Vergleich ist die Entscheidungsfreiheit der deutschen Hochschulen nach wie vor sehr begrenzt. Von autonomen Hochschulen kann hierzulande nicht gesprochen werden,“ fasst Bildungsökonom Dr. Dieter Dohmen die Ergebnisse zusammen. „Darüber hinaus versuchen einige Bundesländer inzwischen wieder, mehr Gewicht bei der Gestaltung der Hochschullandschaft und der Hochschulen zu erlangen. Da aber die Länder auch die Interessen der Steuerzahler wahrnehmen müssen, stellt sich zugleich die Frage, wo die berechtigten Interessen des Staates enden,“ meint der Direktor des Forschungsinstituts weiter.

    (Insgesamt: 31 Zeilen à 85 Anschläge, 2.737 Zeichen)

    Die vollständige Studie kann entweder von der Website der Konrad-Adenauer-Stiftung (www.kas.de/hochschulautonomie) oder der Internetseite des FiBS (www.fibs.eu) heruntergeladen werden.

    Kontakt:
    Dr. Dieter Dohmen (FiBS), Tel. 0 30 – 84 71 22 3–0, E-mail: d.dohmen@fibs.eu

    Felise Maennig-Fortmann (Konrad-Adenauer-Stiftung), Tel. 030-26996-3372, Email: Felise.Fortmann@kas.de

    Wir freuen uns über einen Hinweis auf Ihre Berichterstattung. Vielen Dank!


    Weitere Informationen:

    http://www.fibs.eu/de/sites/presse/_wgHtml/_wgData/FiBS_Hochschulautonomie_PRINT... - Kurzfassung der Studie
    http://www.fibs.eu/de/sites/presse/_wgHtml/_wgData/FiBS_Hochschulautonomie_LANGF... - Langfassung der Studie


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    fachunabhängig
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).