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16.05.2003 14:32

AIDS-Preis 2003 wird morgen an MHH-Forscher verliehen

Dr. Arnd Schweitzer Stabsstelle Kommunikation
Medizinische Hochschule Hannover

    Dr. Georg Behrens klärte erstmals Nebenwirkung der HIV-Therapie auf

    Sperrfrist: Samstag, 17. Mai 2003, 13 Uhr !

    Warum führt die sehr effektive HAART-Therapie bei HIV-Patienten zum Fettabbau? Diese Frage konnte ein Team um Dr. Georg Behrens in der November-Ausgabe des Wissenschafts-Magazins Journal of Clinical Investigation beantworten: Durch die Medikamente ist der Transport von Zuckermolekülen gestört. Gleichzeitig wird vermehrt Fett aus den Speichern ins Blut abgegeben. Für seine Ergebnisse erhält der Forscher den mit 10.000 Euro dotierten AIDS-Forschungspreis 2003, der von GlaxoSmithKline gestiftet wurde. Der Preis wird morgen auf dem 9. Deutschen AIDS-Kongress in Hamburg durch die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI) bereits zum vierzehnten Mal verliehen. Dr. Georg Behrens ist Wissenschaftler der Abteilung Klinische Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und derzeit am Walter and Eliza Hall Institute of Medical Research in Melbourne, Australien, tätig.

    Beim Fettaufbau spielt das körpereigene Hormon Insulin eine Schlüsselrolle. Es wird in der Bauchspeicheldrüse gebildet und sorgt dafür, dass Zucker (Glukose) aus dem Blut in die Körperzellen übertreten kann. Bei der HAART-Therapie tritt allerdings als Nebenwirkung häufig eine Insulinresistenz auf: Es ist dann mehr Insulin nötig, um die Körperfunktionen aufrecht zu erhalten. Die Folge: Das Fettgewebe schwindet, es entsteht eine Lipodystrophie. Bislang wussten Wissenschaftler wenig über die Mechanismen dieses Vorgangs oder über die davon betroffenen Gewebe. Die Arbeitsgruppe um Dr. Behrens untersuchte bei HIV-Patienten die möglichen Defekte der Glukoseaufnahme und des Stoffwechsels in der Skelettmuskulatur. Mit verschiedenen Untersuchungen wurde ermittelt, wie die Glukose bei diesen Patienten im Körper verwertet wird. Die Forscher maßen zum Beispiel die Glukoseaufnahme im Oberschenkel-Muskel mit der anspruchsvollen nuklearmedizinischen Technik der Positronen-Emissions-Tomographie.

    Die Ergebnisse: Die Glukose wurde bei Patienten mit einer HAART-Therapie erheblich schlechter verwertet. Verursacht durch einen behinderten Glukosetransport war die Aufnahme im Skelettmuskel deutlich erniedrigt. Insulin war außerdem nicht ausreichend in der Lage, die Freisetzung von Fettsäuren und den Abbau des Fettgewebes zu bremsen. Damit zeigten die Forscher zum ersten Mal, dass bei HIV-Patienten mit einer Lipodystrophie der durch Insulin regulierte Glukosetransport und Fettstoffwechsel beeinträchtigt ist. Die Erkenntnisse eröffnen die Möglichkeit, in Zukunft Medikamente zu entwickeln, die diese Nebenwirkung nicht haben.

    Weitere Informationen gibt gern Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Abteilung Klinische Immunologie der MHH, Telefon: (0511) 532-6656, E-Mail: Immunologie@mh-hannover.de.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Personalia
    Deutsch


     

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