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27.08.2015 11:07

Mit Wittener Wasserfachleuten wird das Wasser im Victoriasee in Afrika sauber

Kay Gropp Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Computermodelle simulieren Wasserqualitäten und –mengen sowie Kosten, um Entscheidungen der Förderbanken zu unterstützen

    Ein Wassermanagementmodell der Fachleute vom Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke (IEEM) wird helfen, das Wasser des Victoriasees in Afrika wieder sauber zu machen. Das sogenannte Integrierte Wasserresourcen Management (IWRM) kann die Qualität und die Mengen in verschiedenen Kläranlagen simulieren und damit auch belastbare Vorhersagen über die entstehenden Kosten machen. „Wir haben das IWRM-Modell bei einer kleineren Sanierung in Südafrika am Elefantenfluss mit Unterstützung des deutschen Forschungsministeriums entwickelt“, beschreibt Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph, der Geschäftsführer des IEEM, das Projekt. „Für den viel größeren Victoriasee haben wir eine Menge Arbeit 'reingesteckt, um das Modell von einem technisch-wissenschaftlichen Hilfsmittel der Wasserwirtschaft zu einem anwendbaren Instrument der Finanzplanung weiter zu entwickeln.“

    Das war notwendig, weil sich nun ein Konsortium von Förderbanken gebildet hat, das die Verschmutzung des größten afrikanischen Sees eindämmen will. Es besteht aus der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau), der EIB (European Investment Bank) und der AFD (Agence Française de Developpement). Für die erste Phase sind 20 Mio Euro budgetiert, um das IWRM-Programm mit einer speziellen Datenbank auf den Viktoria-See abzustimmen, die ersten drei Investitionsmaßnahmen z. B. in Klärwerke vorzubereiten und das Programm weiter zu konkretisieren. Die erste Ausschreibung läuft, so dass mit den ersten Maßnahmen bereits im laufenden Kalenderjahr begonnen werden kann.

    Der Victoriasee ist mit rund 69.000 qkm der größte afrikanische Trinkwasserspeicher und der zweitgrößte Süßwassersee der Welt. Er speist den Nil und in seinem Einzugsgebiet wohnen rund 40 Millionen Einwohner in den Ländern Burundi, Kenia, Tansania, Uganda und Ruanda, die alle von und mit dem See leben. Durch Bevölkerungswachstum, Anwachsen der Städte und nicht zuletzt den Klimawandel entstand eine Umweltverschmutzung, die auch die Gesundheit der Menschen und die Wirtschaft bedroht.

    Wesentliches Instrument zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung ist das Integrierte Wasserresourcen Mangement Modell (IRWM), das die Wittener Wasserfachleute mit Industriepartnern und der Ruhr-Universität Bochum erarbeitet, entwickelt und programmiert haben: „Wir können damit die Mengen und Qualitäten des Wassers simulieren, aber auch für verschiedene Verbrauchergruppen den Nutzen beziffern und drittens verschiedene Modelle durchspielen und deren technische Details ebenso untersuchen wie die daraus entstehenden Kosten“, erklärt Prof. Rudolf den Nutzen des erstmalig "bankfähig anwendbaren" Programms. „Wir sehen das als einen Beitrag, das Leben und die Lebensqualität in Afrika so zu verbessern, dass am Ende vielleicht auch die aktuellen Flüchtlingsströme wieder versiegen“, zieht er die große Linie des Engagements der Banken und Wissenschaftler.

    Weitere Informationen bei Prof. Dr. mult. K.-U. Rudolph und Jens Hilbig, IEEM gGmbH - Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke,
    Alfred-Herrhausen-Straße 44, 58455 Witten
    Telefon: 02302 / 91 401-0, Telefax: 02302 / 91 401-11
    E-Mail: mail@uni-wh-ieem.de, www.uni-wh-ieem.de

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.100 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

    Über das IEEM:
    Das Institut für Umwelttechnik und Management an der Universität Witten/Herdecke (Institute of Environmental Engineering and Management, IEEM) verbindet die Bereiche Ingenieurwesen und Umwelt-Ökonomie zu einem anwendungsbezogenen, wissenschaftlichen Ansatz im weiten Feld der klassischen Siedlungswasserwirtschaft (Wasser, Abwasser, Abfall).
    Ziel des Instituts ist es, innovative technische und ökonomische Lösungen zu erarbeiten und international umzusetzen, um ein nachhaltiges Wirtschaften und den Schutz von Umweltressourcen zu ermöglichen. Dies umfasst auch die Entwicklung moderner Managementmethoden und Organisationsstrukturen, mit denen technische und institutionelle Konzepte optimal gestaltet und effizienzorientiert umgesetzt werden.


    Bilder

    Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph (mit weißem Hemd) bei der Besichtigung von Klärwerken in Kampala, Uganda.
    Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph (mit weißem Hemd) bei der Besichtigung von Klärwerken in Kampala ...
    Foto: IEEM
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Politik, Umwelt / Ökologie, Wirtschaft
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. mult. Karl-Ulrich Rudolph (mit weißem Hemd) bei der Besichtigung von Klärwerken in Kampala, Uganda.


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