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19.05.2003 10:41

17. TREFFPUNKT MEDIZINTECHNIK am 22.05.03 in Berlin

Annette Kleffel Kommunikation
TSB Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin

    Bis zum Jahr 2020 wird der Bevölkerungsanteil der über 65-Jährigen in den Industrienationen um 82% ansteigen. Jede zweite Frau und jeder achte Mann über 50 Jahre wird eine Fraktur erleiden, die im Zusammenhang mit Osteoporose steht. Biomechanische Erkenntnisse werden bei der Frakturheilung zunehmend beachtet. Metall und Keramik ersetzen Knochen, Gelenkschäden sind ein Anwendungsgebiet für Tissue Engineering. Zu einer möglichst schnellen und komplikationsarmen Versorgung der Patienten tragen prä-operative Planungshilfen und intra-operative Navigation und Robotik bei. Nach Schlaganfall, Schädelhirntrauma oder Querschnittlähmung sind Ziele der motorischen Rehabilitation das Gehen und der Gebrauch der Hände aus eigener Kraft. Jedes Jahr erleiden allein in Deutschland 300.000 Menschen einen Schlaganfall.Um eine interdisziplinäre Annäherung an den Themenkreis Technik / Materialien für Orthopädie und Rehabilitation geht es beim 17. TREFFPUNKT MEDIZINTECHNIK am 22.05.03 in Berlin.

    Vortragsthemen sind u.a.:

    - Technik der Skelettheilung
    - Bio-Mechanik in der Orthopädie
    - Knorpelzell-Transplantation für die Knie- und Hüftchirurgie
    - Hautdurchleitung für Fixateur Externe und Endo-Exo-Prothese
    - Bildgebende Diagnostik
    - Laserscan
    - Rheumatoide Arthritis
    - Prothesensystem für Unterschenkelamputierte
    - Bioaktive Keramikschäume
    - nanokristalline Knochenmatrix
    - Laufsimulator für die neurologische Gangrehabilitation
    - Berlin Brain Computer Interface

    Einige Themen näher vorgestellt:

    Professor Dr.-Ing. Klaus Affeld vom Labor für Biofluidmechanik der Charité hatte mit seiner Arbeitsgruppe ein Verfahren, die "Bionische Hautdurchleitung", entwickelt und wurde damit Sieger des BMBF-Innovationswettbewerbs zur Förderung der Medizintechnik: Eine dauerhafte Verbindung zwischen dem Körperinneren des Patienten und der Außenwelt wird so hergestellt, dass keine Keime in den Körper gelangen. Im Prinzip folgt das Verfahren einem biologischen Vorgang: Haare und Nägel wachsen ständig durch die Haut hindurch nach außen, bleiben dabei stets mit Strukturen unter der Haut verbunden und trotzdem frei von Infektionen. Dieses Verfahren wurde jetzt für die Infektionsprävention beim Fixateur Externe und der Endo-Exo-Prothese angewendet.

    Die nanokristalline Knochenmatrix Ostim ist in ihrer Zusammensetzung dem Mineral des menschlichen Knochens sehr ähnlich. Ostim beschleunigt die Vermehrung von knochenbildenden Zellen und stimuliert so die Knochenheilung. Die neue Knochenmatrix kann auch für Frakturen der tragenden Skeletteile, wie z.B. der Ober- und Unterschenkel, angewendet werden und deckt somit ein sehr breites Indikationsfeld ab. Das Produkt wird in der Behandlung von Knochendefekten in der Orthopädie, Traumatologie, Zahn-, Mund-, Kiefer- und Neurochirurgie verwendet und kann leicht und formschlüssig mit Hilfe einer normalen Spritze appliziert werden.

    Berliner Forscher (Informatiker des Fraunhofer-Instituts für Rechnerarchitektur und Softwaretechnik FIRST und Neurologen vom Universitätsklinikum Benjamin Franklin) möchten künftig die Kraft der Gedanken nutzen, um Prothesen zu steuern, Computer zu bedienen oder bei Querschnittsgelähmten die gestörte Verbindung zwischen Gehirn und Muskulatur zu überbrücken. In einem vom Bundesforschungsministerium geförderten Vorhaben entwickeln sie auf der Basis von Gehirnströmen ein Brain-Computer Interface (BCI), das im Unterschied zu anderen Forschergruppen in den USA und Europa unter dem Motto steht: "Let the machines learn!".

    Von den rund zehn Millionen Rheumakranken in Deutschland leidet knapp eine Million an chronischen Gelenkentzündungen. Siebzig Prozent der von rheumatoider Arthritis Betroffenen gehen nach Angaben der Deutschen Rheumaliga nicht zum Rheumatologen, sondern lassen sich zuerst von Orthopäden oder Internisten behandeln. Ob sich ein Rheumascanner zur Frühdiagnostik und Verlaufskontrolle eignet, wird aus physikalischer und ärztlicher Sicht diskutiert.

    In der Wissenschafts- und Forschungslandschaft Berlins gibt es sowohl Neuerungen wie die Ende 2002 mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft eingerichtete interdisziplinäre klinische Forschergruppe zum Thema "Knochenheilung", geleitet durch die Charité-Professoren Duda und Haas, als auch traditionelle Einrichtungen wie das Fachgebiet Biomedizinische Technik an der TU Berlin unter der Leitung von Professor Boenick.

    Die Dekane der beiden Berliner Universitätskliniken, Prof. Dr. med. Joachim W. Dudenhausen und Prof. Dr. med. Martin Paul, sprechen zur Begrüßung.
    Während der gesamten Dauer der Veranstaltung werden Poster und eine Ausstellung präsentiert.

    Veranstalter sind das Zentrum für Medizintechnik Berlin - TSBmedici, eine Initiative der TSB Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin, und die IHK Berlin, in Kooperation mit den Berliner Universitäten, ihrer Universitätskliniken und dem Medizintechnischen Kompetenzzentrum für Miniaturisierte Monitoring- und Interventionssysteme MOTIV. Mit der Veranstaltungsreihe "Treffpunkt Medizintechnik" werden Kooperationen zwischen der Wissenschaft und der Wirtschaft initiiert. Einmal im Jahr treffen sich ca. 200 Personen aus Unternehmen, Krankenhäusern, Universitätsklinika, Forschungseinrichtungen und Hochschulen.

    Termin:
    Donnerstag, 22. Mai 2003 von 9.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr

    Veranstaltungsort:
    Univ.-Klinikum Charité, Campus Virchow-Klinikum, Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

    Weitere Informationen und Anmeldung unter unten angegebener Internetadresse.

    TSBmedici
    Dr. Helmut Kunze
    Tel.: 030-310107-47, -43
    Fax: 030-31010719
    petermann@tsbmedici


    Weitere Informationen:

    http://www.tsbmedici.de/inhalt/_display/termine/xtrainfo.php3?termid=43&acti...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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