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04.09.2015 10:37

Rostocker Uni-Mathematiker erhalten zwei internationale Preise

Ingrid Rieck Presse- und Kommunikationsstelle
Universität Rostock

    Langjährige Zusammenarbeit mit Schweriner Firma trägt Früchte

    Eine lange Zusammenarbeit, die immer wieder Früchte trägt: Die Projektgruppe CITlab des Instituts für Mathematik der Universität Rostock unter Leitung von Privatdozent Dr. Roger Labahn und die Schweriner Firma „Planet intelligent systems“ haben jetzt auf einer internationalen Konferenz in Frankreich für ihre gemeinsam entwickelten Algorithmen zur Handschrifterkennung zweimal einen ersten Preis erhalten. Damit konnte sich die Projektgruppe gegen jeweils neun internationale Konkurrenten durchsetzen und gehört mit ihren Software-Systemen zur Schrifterkennung und Handschriftlesung zu den besten der Welt. Die Software entschlüsselt unter anderem handgeschriebene Texte, beispielsweise aus dem europäischen Kulturerbe.

    „Uns gibt diese Auszeichnung neuen Rückenwind“, sagt Dr. Labahn, der bereits ein neues Forschungsthema im Blick hat. Er sei glücklich, dass erneut unterstrichen werden konnte, dass in Rostock die weltweit führende Technologie zur Schrifterkennung und Schlüsselwortsuche in handgeschriebenen Dokumenten entwickelt und angewendet wird.

    Bereits im vergangenen Jahr erhielten die Uni-Mathematiker aus Rostock und die Praktiker aus Schwerin auf Kreta einen internationalen Preis für ihre Software-Lösung. Die perfektionieren sie systematisch weiter. Denn: die entwickelte Technologie ist nachrüstbar. Die vorliegende Software identifiziert beispielsweise Adressdaten aus vergangenen Jahrhunderten oder völlig unleserliche inzwischen bestens. Sie erkennt und analysiert sowohl gedruckte als auch teilweise handgeschriebene Adressen und unterscheidet automatisch zwischen dem Adressblock des Absenders und des Empfängers. Die entwickelte Software bildet vereinfacht gesagt, die Struktur und Funktion eines Gehirns nach, sie kann aus Beispielen lernen, ähnlich einem kleinen Kind, das lesen lernt. Aktuell beschreibt Dr. Labahn die Aufgabe so: Um in einem Haufen gescannter Bilder ähnlich wie bei Google etwas suchen zu können, muss der Computer vorher Texte finden und entschlüsseln. Das Problem jedoch bei historischen Texten: Der Computer muss die Sprache verstehen, Satzkonstruktionen kennen, wissen, was Adverb und Prädikat sind, kurzum ein Sprachgefühl aufbauen.

    Der Schlüssel für das aktuelle Forschungsthema sind so genannte Künstliche Neuronale Netze. Das sind technische, mathematische Strukturen, die dem menschlichen Hirn nachempfunden sind und es vermögen, aus großen Datenmengen zu erlernen, neue Bilder zu lesen. Damit das funktioniert, haben die Forscher der Universität für die Praktiker Algorithmen entwickelt und in Testszenarien implementiert. „Man zeigt dem Neuronalen Netz immer wieder Wörter und Sätze in verschiedenen Schriftarten und sagt dem Computer, was da steht“, sagt Roger Labahn. Das kann zwei Tage, jedoch auch bis zu zwei Monate dauern. Text: Wolfgang Thiel

    Kontakt
    Universität Rostock
    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Institut für Mathematik
    Dr. Roger Labahn
    T: 0381 498 6631
    Roger.labahn@uni-rostock.de


    Bilder

    PD Dr. Roger Labahn erreicht mit seiner Projektgruppe internationale Anerkennung
    PD Dr. Roger Labahn erreicht mit seiner Projektgruppe internationale Anerkennung
    (Foto: ITMZ/Uni Rostock)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Mathematik
    überregional
    Kooperationen, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    PD Dr. Roger Labahn erreicht mit seiner Projektgruppe internationale Anerkennung


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