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11.09.2015 09:47

Immuntherapie bei Krebs: Je mehr Mutationen, desto wirksamer

Beate Kostka M.A. Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Selbst fortgeschrittene Tumore können immer besser behandelt werden dank moderner Immuntherapien. Doch warum wirken bestimmte Medikamente bei einzelnen Patienten und bei anderen nicht? Dieser Frage ging ein internationales Forscherteam der Universitäten Duisburg-Essen und Harvard (USA) nach. Die Federführung lag beim Westdeutschen Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen. Im Mittelpunkt stand der Wirkstoff Ipilimumab, der bereits erfolgreich beim schwarzen Hautkrebs eingesetzt wird. Hierüber berichtet das renommierte Wissenschaftsmagazin Science in seiner aktuellen Ausgabe.

    Jedes Jahr erkranken rund 500.000 Menschen alleine in Deutschland neu an Krebs, davon bis zu 20.000 am schwarzen Hautkrebs, Tendenz weiter steigend. Schätzungsweise 3.500 dieser Patienten sterben jährlich an dieser Erkrankung, die jede Altersgruppe betreffen kann. Seit 2011 wird in Deutschland Ipilimumab eingesetzt, um den fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebs zu behandeln. Bei rund 20 Prozent der Patienten kann der Tumor so über mehrere Jahre unter Kontrolle gehalten werden. Aber warum der Wirkstoff bei einigen Patienten hilft, bei anderen aber nicht, war bislang nicht klar.

    Dieser Frage sind die Wissenschaftler unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Direktor der Hautklinik am UK Essen, und Levi A. Garraway M.D, Ph.D. von der Harvard University, USA, nun nachgegangen. Bei der Untersuchung von 110 Patienten entdeckten sie einen interessanten Zusammenhang: Je mehr Mutationen es im Tumor gab, desto wirksamer war das Medikament. Begünstigt wird diese Wirkung noch durch eine verstärkte Produktion bestimmter Moleküle (Granzyme A und Perforin), die das menschliche Immunsystem zur Zerstörung von Tumorzellen einsetzt.

    „Unsere Beobachtungen lassen bislang aber noch keine präzise Aussagen darüber zu, wie auf den Wirkstoff angesprochen wird“, erläutert Dr. Bastian Schilling, einer der Autoren der Studie. Die neuen Erkenntnisse zeigen aber, dass sich dahinter komplexe Mechanismen mit vielen Faktoren verbergen müssen. „Deshalb wollen wir im nächsten Schritt weitere Patienten untersuchen, um die genauen Wirkmechanismen zu entschlüsseln. So können wir dann auch die Immuntherapie noch individueller zuschneiden“, ergänzt Professor Dirk Schadendorf.

    Das UK Essen ist zusammen mit dem UK Düsseldorf einziger Partnerstandort des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK) in Nordrhein-Westfalen. Das DKTK ist eines der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und den Bundesländern eingerichteten Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung.

    Hinweis für die Redaktion:
    Ein Foto von Prof. Dr. Dirk Schadendorf (l.) und Dr. Bastian Schilling (Fotonachweis: UK Essen) stellen wir Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung: http://www.uni-due.de/de/presse/pi_fotos.php

    Weitere Informationen:
    Van Allan E, Miao D, Schilling B et al. Science express 10.Sept 2015
    Christine Harrell, Tel. 0201/723 1615, christine.harrell@uk-essen.de


    Bilder

    Prof. Dr. Dirk Schadendorf (l.) und Dr. Bastian Schilling
    Prof. Dr. Dirk Schadendorf (l.) und Dr. Bastian Schilling
    UK Essen
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Dirk Schadendorf (l.) und Dr. Bastian Schilling


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