idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
21.05.2003 00:00

Auf dem Weg in die Wissensgesellschaft

Dr. Christian Jung Stabsreferat Kommunikation
VolkswagenStiftung

    Einladung zum Symposium vom 4. bis 6. Juni am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld

    Unsere Zivilisation kann ohne Naturwissenschaft und Technik nicht bestehen. Beides jedoch wird in seinen Auswirkungen von der Öffentlichkeit einschließlich der Medien als durchaus ambivalent empfunden. Viele neue Techniken auf ganz unterschiedlichen Gebieten erzeugen Ängste beim Bürger oder rufen Schutzbedürfnisse hervor. Andererseits steigt in der viel proklamierten "Wissensgesellschaft" der gesellschaftliche Druck auf die Wissenschaft, möglichst schnell sozial- und umweltverträgliche Lösungen für eine Vielzahl von Problemen bereitzustellen.

    Mit gerade der letzten Bedingung beschäftigt sich eine interdisziplinäre Forschergruppe am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld unter Leitung von Professor Dr. Peter Weingart. Das Vorhaben "Wissenschaft im Umbruch - auf dem Weg in die Wissensgesellschaft" läuft seit gut einem Jahr und wird von der VolkswagenStiftung mit rund 900.000 Euro in ihrer Förderinitiative "Schlüsselthemen der Geisteswissenschaften" gefördert. Im Zuge dieses Projekts finden regelmäßig Symposien statt, die sich ausgewählten Fragen in diesem Kontext widmen.

    Vom 4. bis 6. Juni 2003 treffen sich am Zentrum für interdisziplinäre Forschung in Bielefeld namhafte internationale Experten zu dem Symposium "Models, Simulation, and the Application of Mathematics"; interessierte Journalistinnen und Journalisten sind hierzu herzlich eingeladen. Das Programm zur Veranstaltung finden Sie am Ende dieser Pressemitteilung; darüber hinaus informieren Sie die am Projekt beteiligten Wissenschaftler Marco Mertens (marco.mertens@uni-bielefeld.de) oder Michael Stöltzner (stoeltzner@iwt.uni-bielefeld.de) - melden Sie dort bitte auch Ihre Teilnahme an. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.uni-bielefeld.de/iwt/wissen/models.

    Kontakt Symposium

    Universität Bielefeld, Institut für Wissenschafts- und Technikforschung
    Marco Mertens, Telefon: 05 21/1 06 46 58, E-Mail: marco.mertens@uni-bielefeld.de

    Michael Stöltzner, E-Mail: stoeltzner@iwt.uni-bielefeld.de

    Weitere Informationen unter: http://www.uni-bielefeld.de/iwt/wissen/models

    Worum geht es? Einerseits um die zunehmende Komplexität von Fragen mit Anwendungsbezug. Diese erfordert es, dass lokale Modelle gegenüber großen Fundamentaltheorien mehr und mehr in den Vordergrund rücken müssen, da sich mit Letzteren keine hinreichend genauen Voraussagen treffen lassen. Erst eine Kombination von verschiedenen Modellierungen, mathematischen Näherungen und die kontinuierliche Wechselwirkung zwischen Beobachtung und Computersimulation liefert das gesuchte Anwendungswissen. Was kann dies dann wiederum bedeuten für die Wege, die entsprechend gewonnenes Wissen auf dem Weg in die Wissensgesellschaft nimmt? Ein weiteres Ziel der Teilnehmer ist es besser zu verstehen, wie sich Veränderungen in wissenschaftlichen Theorien und Praktiken auf unser philosophisch-systematisches Verständnis von Wissenschaft auswirken.

    In dem von der VolkswagenStiftung über drei Jahre geförderten Vorhaben geht es den Bielefelder Forschern grundsätzlich weniger um das Alltags-, sondern vor allem um das wissenschaftliche Wissen, das sich nach allgemeiner Überzeugung durch eine höhere Verlässlichkeit auszeichnet und als "vertrauenswürdig" gilt. Problematisch ist, dass die rasante Zunahme wissenschaftlicher Erkenntnis zwar der Gesellschaft zugute kommt, zugleich aber auch mehr Unsicherheit und Ungewissheit mit sich bringt - bis hin zu Enttäuschungen angesichts überzogener Erwartungen. Und: In der Konkurrenz um möglichst schnellen, wissenschaftlich abgesicherten Erkenntnisgewinn tritt die pragmatisch angelegte Suche nach Lösungen für einzelne Fragen durch Versuch und Irrtum zunehmend an die Stelle grundlegender Durchdringung der Probleme. All das findet statt unter Beobachtung der Medien, die unterschiedliche Meinungen nicht nur deutlich zu Tage treten lassen, sondern regelrecht "inszenieren".

    Vor diesem Hintergrund ist es generelles Ziel der beteiligten Wissenschaftler zu überprüfen, ob es in der Rück- und Wechselwirkung dieser Bedingungen zu einer Beeinflussung des Wissenschaftssystems selbst kommt - was dann wiederum Auswirkungen auf die "Wissensgesellschaft" haben würde. Insofern ist auch die Betrachtung des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein ständiges untersuchungsbegleitendes Thema.

    In verschiedenen Teilprojekten setzt sich das Wissenschaftlerteam auseinander mit den Strukturen des Wissens (am Beispiel der Plasmatechnik und Fusionsforschung), den Veränderungen in der Wissensgewinnung in Zeiten des Umbruchs und der Unsicherheit (am Beispiel der Klimaforschung und der Populationsgenetik), der zunehmenden Bedeutung so genannter Realexperimente (Beispiel: Abfallwirtschaft) und der Trans- und Interdisziplinarität sowie den Arbeitsweisen von Ethikkommissionen, die konfliktträchtige Entwicklungen zu verfolgen und zu bewerten haben.

    Bitte beachten Sie das untenstehende Symposienprogramm!

    Models, Simulation, and the Application of Mathematics

    Date: June 4th - 6th, 2003
    Location: Center for Interdisciplinary Research (ZiF), Bielefeld
    Wellenberg 1
    D-33615 Bielefeld

    Preliminary Program

    June 4th, 2003
    9:30 - 10:15 Welcome Address Martin Carrier
    Introduction to the Volkswagen Research Group
    "Science in Transition" Peter Weingart
    Martin Carrier
    Organizers' Welcome Ralf Herbold
    Johannes Lenhard
    Michael Stöltzner
    10:15 - 11:15 MODELS, MATHEMATICS AND BIOLOGICAL INDIVIDUALS Margaret Morrison
    11:15 - 11:45 Coffee Break
    11:45 - 12:45 LIMITING MODELS Robert Batterman
    12.45 - 15:00 Lunch
    15:00 - 16:00 MODELLING PHENOMENA Daniela M. Bailer-Jones
    16:00 - 16:30 Coffee Break
    16:30 - 17:30 PARAMETERIZING THE ATOMIC NUCLEUS: EXPLANATION; PREDICTION; AND THE ROLE OF INTERTHEORETIC COHERENCE Stephan Hartmann
    17:30 - 18:00 Coffee Break
    18:00 - 19:00 ON THE MODEL LANDSCAPE IN PLASMA PHYSICS AND FUSION RESEARCH Michael Stöltzner

    June 5th, 2003
    9:30 - 10:30 SIMULATION AND EMBODIMENT Don Ihde
    10:30 - 11:00 Coffee Break
    11:00 - 12:00 SIMULATING REAL SCIENCE: SOME IMPLICATIONS FOR MODELS IN PHILOSOPHY AND COGNITIVE SCIENCE David C. Gooding
    12.00 - 14:00 Lunch
    14:00 - 15:00 SIMULATION AS A BASIS FOR ORGANIZING SCIENTIFIC KNOWLEDGE Paul Humphreys
    15:00 - 15:30 Coffee Break
    15:30 - 16:30 PLAYING WITH THE BASIC EQUATIONS: SIMULATIONS AS 2ND ORDER MODELS Johannes Lenhard
    16:30 - 17:00 Coffee Break
    17:00 - 18:00 MODELS OF SUCCESS VS. THE SUCCESS OF MODELS: RELIABILITY WITHOUT TRUTH Eric Winsberg
    June 6th, 2003
    9:30 - 10:30 LIVING EXTREMELY FLAT: THE LIFE OF AUTOMATON JOHN VON NEUMANN'S CONCEPTION OF SIMULATING LIFE Giora Hon
    10:30 - 11:00 Coffee Break
    11:00 - 12:00 FROM EXPLORATION TO APPLICATION: ELECTRICITY BETWEEN 1730 AND 1750 Friedrich Steinle
    12.00 - 14:00 Lunch
    14:00 - 15:00 THE SOLUTION OF THE PHASE TRANSITION PROBLEM: 1965-1975 Silvan S. Schweber
    15:00 - 15:30 Coffee Break
    15:30 - 16:30 PRESENTATION OF BIELEFELD RESEARCH PROJECTS ON APPLICATION DOMINATED SCIENCE Martin Carrier, Matthias Adam, Torsten Wilholt
    16:30 - 17:00 Coffee Break
    17:00 - 18:00 GENERAL DISCUSSION

    Kontakt

    VolkswagenStiftung, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Dr. Christian Jung
    Telefon: 05 11/83 81 - 380, E-Mail: jung@volkswagenstiftung.de

    Kontakt Förderung VolkswagenStiftung

    Dr. Vera Szöllösi-Brenig, Telefon: 05 11/83 81 - 218, E-Mail: szoelloesi@volkswagenstiftung.de


    Weitere Informationen:

    http://www.volkswagenstiftung.de/presse-news/presse03/21052003.htm


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).