Umweltbundesamt unterstützt Nachfolgestaaten der Sowjetunion bei Datenerhebung und Qualitätssicherung
Am 21. Mai 2003 beginnt in Kiew (Ukraine) die fünfte gesamteuropäische Umweltministerkonferenz "Umwelt für Europa". Die Staaten an den Außengrenzen der erweiterten Union rücken damit stärker in den Blickpunkt der internationalen Zusammenarbeit im Umweltschutz. Das Umweltbundesamt (UBA) beteiligt sich am Aufbau eines gesamteuropäischen Umweltbeobachtungsnetzes. Es unterstützt die Russische Föderation und weitere der elf neu einbezogenen osteuropäischen, kaukasischen und zentralasiatischen Staaten dabei, ihre Datenqualität gemäß den EU-Standards zu verbessern. Das Amt ist nationale Anlaufstelle der Europäischen Umweltagentur (EEA), die zur Konferenz einen gesamteuropäischen Umweltbericht für 52 Staaten erarbeitet hat.
Die Datenerhebung für den Bericht hat die Arbeitsgruppe Umweltbeobachtung bei der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UN-ECE) koordiniert. Dr. Christoph Schlüter, Leiter des Fachgebiets Umweltbeobachtung im UBA und Mitglied der Arbeitsgruppe, sagte: "In den osteuropäischen Staaten fehlt es vielfach noch an Messsystemen, an Systemen zur Datenanalyse und Datenbewertung bis hin zu geografischen Informationssystemen." Deutschland unterstützt diese Staaten auf dem Weg zu einem gesamteuropäischen Beobachtungsnetz.
Russland erhält beispielsweise Unterstützung im Rahmen des Beratungshilfeprogramms des Bundesumweltministeriums (BMU). So wurde in Astrakhan an der Wolga der Aufbau eines Zentrums zur Umweltbeobachtung gefördert. Projektpartner ist die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mbH (GRS).
Das UBA als deutsche Anlaufstelle der EEA koordiniert die Einspeisung der deutschen Umweltdaten in die europäischen Berichte und arbeitet aktiv im europäischen Informations- und Beobachtungsnetz (EIONET) mit. Darüber hinaus beteiligt sich Deutschland an zwei von insgesamt fünf Europäischen Themenzentren (European Topic Centres, ETC). Das UBA ist im ETC Luft und Klima für den Klimabereich zuständig. Das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie ist Partner im ETC Abfall.
Der neue europäische Umweltbericht konstatiert eine Verbesserung der Umweltsituation in den vergangenen zehn Jahren. Die Fortschritte wurden in den Transformationsstaaten jedoch meist durch Sanierungsmaßnahmen erzielt - oder sie sind Folge wirtschaftlicher Rezession und Umstrukturierung. Die EEA befürchtet, dass sich die Umweltsituation in den osteuropäischen, kaukasischen und zentralasiatischen Staaten mittelfristig verschlechtert. Die Agentur spricht sich dafür aus, das Wirtschaftswachstum von den damit einhergehenden Umweltbelastungen zu entkoppeln. Das Wachstum sollte nicht mit steigendem Verkehrsaufkommen, zunehmendem Ressourcenverbrauch oder erhöhter Abfallproduktion einher gehen.
Hinweis für die Presse: Zur Kiew-Konferenz gibt es umfangreiches Hintergrundmaterial beim UBA, zu finden unter www.umweltbundesamt.de, Rubrik Presse/Hintergrundpapiere. Die Zusammenfassung des Berichts "Die Umwelt in Europa" steht im Internet unter der Adresse http://reports.eea.eu.int/environmental_assessment_report_2003_10-sum, Vollständiger Bericht:
http://reports.eea.eu.int/environmental_assessment_report_2003_10.
Die Ministerkonferenz in Kiew ist die fünfte ihrer Art im Rahmen des "Umwelt für Europa"-Prozesses, der 1991 begann. Informationen: http://www.unece.org/env/wgso/index_kyivconf.htm und http://www.kyiv-2003.info/main/index.php.
Berlin, den 20.05.2003
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Meer / Klima, Politik, Recht, Umwelt / Ökologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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