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21.05.2003 09:42

Eine europäische Charta für historische Wasserfahrzeuge

Erik Hoops, M.A. Kommunikation
Deutsches Schiffahrtsmuseum

    Mindeststandards für Konservierung und Restaurierung in "Charta von Barcelona" verankert - Erarbeitung unter Mitwirkung des DSM

    Presse-Info Nr. 04/03 (1) vom 21.05.2003

    Am 30. März 2003 wurde vor Ebeltoft, Dänemark, an Bord der Fregatte "Jylland" die "Charta von Barcelona" unterzeichnet. In Anlehnung an die weltweit akzeptierte "Charta von Venedig", die 1964 den Umgang mit alten Gebäuden, Monumenten und historischen Stätten regelte, setzt die "Charta von Barcelona" nun europaweit gültige Mindeststandards für die Erhaltung und Pflege von in Betrieb befindlichen historischen Wasserfahrzeugen.

    In Deutschland befinden sich derzeit über 400 historische Wasserfahrzeuge in Fahrt, in Europa sind es mehrere tausend. Unter ihnen finden sich außergewöhnliche Schiffe wie die nordische Jacht "Grönland" des Deutschen Schiffahrtsmuseums (DSM) in Bremerhaven, das Schiff der ersten deutschen Polarexpedition 1868/69 und heute das zweitälteste noch segelnde Seeschiff unter deutscher Flagge, das von einer freiwilligen Besatzung in Fahrt gehalten wird und das Museum auf maritimen Veranstaltungen im In- und Ausland repräsentiert.

    Im Gegensatz zu der hölzernen Jacht befinden sich die meisten der noch betriebenen Traditionsschiffe jedoch in Privatbesitz, was die Aufstellung allseits akzeptierter Qualitätsstandards für die Erhaltung und Pflege bislang erschwerte, zumal Wasserfahrzeuge nicht unter die Regelungen der "Charta von Venedig" fielen. Um diesen Missstand zu beheben, gründete sich im Jahr 2000 eine Arbeitsgruppe unter dem Dach des "Common European Maritime Heritage (EMH) Congress", einer Nicht-Regierungs-Organisation von Schifffahrtsmuseen und privaten Eignern traditioneller Wasserfahrzeuge. Auf ihrer vierten Tagung in Barcelona fiel im Folgejahr der Beschluss, Standards für in Fahrt befindliche historische Wasserfahrzeuge in Form einer Charta festzuschreiben, um auf diese Weise einen Verhaltenskodex zu schaffen, der beispielsweise auch den Umgang mit Repliken historischer Fahrzeuge regelt.

    Von Beginn an war das Deutsche Schiffahrtsmuseum, vertreten durch seinen Experten für historische Fahrzeuge, Dr. Ingo Heidbrink, an der Entwicklung des Grundsatzpapiers beteiligt, das am 28. September 2002 verabschiedet und als "Charta von Barcelona" am 30. März 2003 von dem Präsidenten des EMH, Anders Berg, und dem Vorsitzenden des Kulturausschusses des EMH, Arne Gotved, unterzeichnet wurde.

    Weitere Informationen zum "European Maritime Heritage Congress" und zur "Charta von Barcelona" finden Sie im Internet unter http://www.european-maritime-heritage.org.


    Weitere Informationen:

    http://www.european-maritime-heritage.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Verkehr / Transport
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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