idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.09.2015 09:57

FIR entwickelt Plattform zur Optimierung der industriellen Energieversorgung

Sebastian Dreher Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Das FIR an der RWTH Aachen hat am 1. August 2015 das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) geförderte Kooperationsprojekt „FlAixEnergy“ (Förderkennzeichen: 0325819A) gestartet. Die Laufzeit des Projekts ist auf drei Jahre angesetzt.

    In dem Projekt entwickeln Wissenschaftler des Instituts gemeinsam mit Partnern aus der Industrie, wie der QSC AG, der StreetScooter GmbH, der Flexible Elektrische Netze FEN GmbH, dem DIN e. V., der DFA Demonstrationsfabrik Aachen GmbH sowie drei Tochterunternehmen der PSI AG, eine Energieflexibilitätsplattform, die prototypisch in der Modellregion Aachen zum Einsatz kommen soll. „Ziel unserer Forschungsarbeiten ist es, am Beispiel der Stadt Aachen die Energieversorgung wirtschaftlicher und umweltflexibler zu gestalten und gleichzeitig eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, erklärt der FIR-Wissenschaftler und Projektkoordinator Jens Adema.

    Um dieses Ziel zu erreichen, wollen die Forscher mehrere industrielle Verbraucher in verschiedenen Clustern zusammenfassen und ihre Flexibilität bewerten. Damit die Energieerzeugung und der Verbrauch ausgeglichen werden können, arbeiten die Wissenschaftler gemeinsam mit den Unternehmen an einem mehrstufigen Modell, das unter anderem die Möglichkeiten der Unternehmen, Energie zu speichern, mit einbezieht. Zudem wird das Thema Elektromobilität berücksichtigt, indem die Ladestrategie und Steuerung von Elektrofahrzeugen im Hinblick auf deren Energieverbrauch und deren Möglichkeiten Energie zu speichern untersucht werden. Den Gegenpart zu der flexiblen Nachfrage der Energieverbraucher bilden in dem Projekt die Betreiber von Anlagen zur Erzeugung regenerativer Energien. Diese wollen die Wissenschaftler ebenfalls zu einem virtuellen Kraftwerk zusammenschalten, um so deren Stabilität zu gewährleisten.

    Durch die Forschungsarbeiten soll der Grundstein für ein intelligentes Stromnetz, in dem Verbraucher und Erzeuger miteinander interagieren, gelegt werden. Dafür wollen die Wissenschaftler des FIR gemeinsam mit der QSC AG eine cloudbasierte Kommunikationsinfrastruktur entwickeln. In der Aachener Demonstrationsfabrik soll zudem ein energetischer Fingerabdruck umgesetzt werden, der als erstes Beispiel für das Erfassen der Flexibilität in der Energieerzeugung dient. Die Ergebnisse der Arbeiten werden anschließend in Form eines Demonstrators validiert und veranschaulicht. Im Anschluss erarbeitet das FIR gemeinsam mit PSI Energy Markets Methoden zur Vermarktung und Optimierung der Flexibilität.

    Ergänzend zu dem Anwendungsfall in der Demonstrationsfabrik soll die Plattform bei der Streetscooter GmbH eingesetzt werden, um deren Einsatz in der Elektrofahrzeugproduktion zu demonstrieren. Damit die Ergebnisse aus der Forschung möglichst schnell in der Industrie genutzt werden können, erarbeitet das FIR gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Normung (DIN) Möglichkeiten zur Standardisierung.

    Die Forschungsarbeiten werden angetrieben durch die Annahme, dass sich die Energiewirtschaft aufgrund der Energiewende in den nächsten Jahren massiv wandeln muss, um den wachsenden Herausforderungen standzuhalten. So gehen die Forscher des FIR davon aus, dass der Anteil kleiner, dezentraler Energieerzeuger, die in das Stromnetz eingebunden werden müssen, weiter steigen wird. Die Energieerzeugung wird durch das Einbinden von Anlagen zur Entwicklung regenerativer Energien, wie beispielsweise Windkraft- oder Solaranlagen, zunehmend schwanken, was sich auf die Stabilität der Netze auswirken wird. Als entscheidendes Instrument, um den Verbrauch an diese Schwankungen anzupassen, sehen die Wissenschaftler des FIR Preissignale, die die Energieerzeugung zu verschiedenen Zeitpunkten widerspiegeln. Diese Preissignale werden ihrer Ansicht nach in Zukunft zunehmend über die Strombörse weitergeben, da die Direktvermarktung von Strom aus großen Anlagen erneuerbarer Energien zum Regelfall werden wird. Dies hat wiederum zur Folge, dass der europaweite Stromhandel in den kommenden Jahren zunehmen wird.

    Um den maximalen Projekterfolg zu gewährleisten, ist das FIR weiterhin auf der Suche nach interessierten Partnern, die die Forschungsarbeiten unterstützen möchten. Diese sind herzlich eingeladen, sich mit dem FIR in Verbindung zu setzen.

    Über das FIR an der RWTH Aachen

    Das FIR ist eine gemeinnützige, branchenübergreifende Forschungseinrichtung an der RWTH Aachen auf dem Gebiet der Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung. Das Institut begleitet Unternehmen, forscht, qualifiziert und lehrt in den Bereichen Dienstleistungsmanagement, Business-Transformation, Informationsmanagement und Produktionsmanagement. Als Mitglied der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen fördert das FIR die Forschung und Entwicklung zugunsten kleiner, mittlerer und großer Unternehmen. Seit 2010 leitet der Geschäftsführer des FIR, Professor Volker Stich, zudem das Cluster Smart Logistik auf dem RWTH Aachen Campus. Im Cluster Smart Logistik ermöglicht das FIR eine bisher einzigartige Form der Zusammenarbeit zwischen Vertretern aus Forschung und Industrie. Bereits heute sind im Cluster Smart Logistik namhafte Unternehmen immatrikuliert. Eine Übersicht der immatrikulierten Partner ist auf der Internetseite www.cluster-smart-logistik.de abrufbar.

    Pressekontakt:
    FIR e. V. an der RWTH Aachen
    Campus-Boulevard 55
    52074 Aachen

    Caroline Kronenwerth, BSc
    Tel.: +49 241 47705-152
    Fax: +49 241 47705-199
    E-Mail: Caroline.Kronenwerth@fir.rwth-aachen.de

    Astrid Walter, M.A., MSc, MBA
    Tel.: +49 241 47705-150
    Fax: +49 241 47705-199
    E-Mail: Astrid.Walter@fir.rwth-aachen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.fir.rwth-aachen.de/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).