Universität Jena zeigt Ausstellung zu Literat, Linguist und Übersetzer Lin Yutang // Vernissage am 6. Oktober, 18.15 Uhr // Vorab-Besichtigung für die Medien am 6. Oktober, 11.00 Uhr
Der Chinese Lin Yutang (1895-1976) war der erste Schriftsteller seines Landes, der seine Karriere im Ausland begründete. Neben China und den USA wirkte er auch in Deutschland als Literat und Linguist. Zu einem seiner bekanntesten Werke gehört etwa „Weisheit des lächelnden Lebens“, das 1937 erschienen ist und zum Bestseller wurde. Er hat zahlreiche klassische chinesische Texte v. a. ins Englische übersetzt und dadurch den Kulturtransfer zwischen Europa und China verstärkt. Zum Mittler wurde er auch durch eigene Wortkreationen: So gab er dem Begriff Humor im Chinesischen eine neue Bedeutung, die sich vom deutschen Begriff herleitete. Gleich vier Mal war Lin für den Literaturnobelpreis nominiert (1940, 1950, 1973 und 1975), vor allem wegen seines 1939 erschienenen Buches „Moment in Peking“.
Einen Teil seines Studiums und seiner Promotion absolvierte der westlich erzogene Lin Yutang an der Universität Jena und der Leipziger Universität. Die Studienzeit in Deutschland beeinflusste seine weitere literarische Entwicklung und ermöglichte ihm den Aufstieg in die internationale Literaturwelt. Andererseits lernte er das Chinesische und die chinesische Kultur erst in Deutschland richtig kennen. Der Studienaufenthalt des Chinesen an der Universität Jena während des Sommersemesters 1921 ist eines der vielen Beispiele aus der langen Tradition, die bis heute fortgeführt wird, internationale Studierende in der Saalestadt willkommen zu heißen. So studieren derzeit knapp 400 Chinesen an der Universität Jena.
Anlässlich seines 120. Geburtstages am 10. Oktober haben die Archive der Universitäten Jena und Leipzig sowie die Deutsch-Chinesische Gesellschaft Jena Lin Yutang zu Ehren eine Kabinett-Ausstellung initiiert. Unter dem Titel „Lin Yutang. Studium und Promotion. Von Jena nach Leipzig“ werden vom 7. bis 22. Oktober 2015 erstmals die Dokumente zu Studium und Promotion des Chinesen der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Ausstellungskabinett im Hauptgebäude (UHG) der Universität Jena (Fürstengraben 1) sind montags bis donnerstags von 12-16 Uhr u. a. Briefe, eine Zusammenfassung seiner Dissertation „Zur altchinesischen Lautlehre“, Bücher und Fotos zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung am Dienstag, den 6.10., um 18.15 Uhr wird Prof. Dr. Gotelind Müller-Saini mit einem Vortrag (Hörsaal 24, UHG) in die Thematik einführen. Moderne chinesische Geschichte und chinesische Ideengeschichte gehören zu den Forschungsschwerpunkten der Professorin am Institut für Sinologie der Uni Heidelberg. Sie wird im Anschluss den Rundgang begleiten.
Zur Vernissage und zur Besichtigung der Ausstellung ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen, Eintritt frei.
Die Ausstellung ist Teil des vom 8. bis 11. Oktober stattfindenden „City Visions Jena Festival“ (http://city-visions.net/), bei dem es u. a. auf dem Jenaer Ernst-Abbe-Platz einen chinesischen Nachtmarkt geben wird.
Lin Yutang
studierte an der christlichen St. John’s Universität in Shanghai von 1912 bis 1916 Anglistik. Nach der Lehrtätigkeit an der Qinghua-Universität in Peking ging Lin Yutang 1919 in die USA und schloss 1921 ein Magisterstudium in Literaturwissenschaft an der Harvard-Universität ab. Nach seinem Studium 1921 in Jena wechselte Lin Yutang an das Zentrum für Sinologie der Leipziger Universität, wo er 1923 den Doktortitel erhielt.
Auf einen Blick:
„Lin Yutang. Studium und Promotion. Von Jena nach Leipzig“, 7. bis 22. Oktober 2015, Universitätshauptgebäude Jena (Raum 25, Fürstengraben 1), montags bis donnerstags 12-16 Uhr.
Eröffnung: 6.10.2015, 18.15 Uhr, HS 24, UHG, anschließend Rundgang durch die Ausstellung.
Hinweis für die Medien:
Zur Vorab-Besichtigung der Ausstellung sind interessierte Journalistinnen und Journalisten herzlich eingeladen. Sie findet statt am 6. Oktober um 11.00 Uhr im Ausstellungskabinett im Universitätshauptgebäude (Raum 25, Fürstengraben 1). Wir bitten um Anmeldung an: presse[at]uni-jena.de.
Kontakt:
Prof. Dr. Joachim Bauer
Archiv der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Bibliotheksplatz 2, 07743 Jena
Tel.: 03641 / 944419
E-Mail: joachim.bauer[at]uni-jena.de
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Pressetermine
Deutsch
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