In der Urologie des Universitätsklinikums des Saarlandes (UKS) in Homburg erfolgte im Sommer 2015 die 4000. minimal invasive da Vinci Operation. Neben der Prostataoperation werden Nierenteilentfernungen, Nierenentnahme zur Lebendspenden-Transplantation, aber auch die Entfernung der Harnblase mit Neuanlage einer künstlichen Blase aus Darm mit dem robotischen System durchgeführt. Homburg gehört zu den allerersten Kliniken, die in Deutschland ein roboterassistiertes OP-Programm initiiert haben und ist zugleich die Klinik mit dem derzeit breitesten Spektrum solcher Operationen.
In einer vergleichenden Untersuchung zur Prostataoperation (Offene Operation vs. da Vinci Operation) konnten in einer aktuell publizierten Arbeit die wesentlichen Vorteile dieser neuen Operations-Methode in Homburg gezeigt werden (Niklas u. Mitarbeiter Urologia Internat. 2015).
Diese Ergebnisse werden nun von den unabhängig erhobenen Daten einer Krankenkasse eindrucksvoll unterstützt: Auf der 67. Tagung der Deutschen Urologen in Hamburg wurden im September 2015 erstmals unabhängige Auswertungen der Krankenkasse zu den unterschiedlichen Operationsverfahren beim Prostatakarzinom vorgestellt. Prof. Dr. Jens-Uwe Stolzenburg, Universität Leipzig, stellte hierbei Ergebnisse nach über 20.000 Prostataentfernungen vor. Verglichen wurden die offene Schnittoperation mit der konventionellen Schlüsselloch-Methode (Laparoskopie) und der minimal-invasiven da Vinci Operation.
Bei der Operationssterblichkeit zeigte sich ein wesentlicher Vorteil für die roboterassistierte Operation mit 0,04 % im Vergleich zur offenen Operation mit 0,18 %.
Am ungünstigsten war der Verlauf nach laparoskopischem Vorgehen mit 0,21 %.
Bei den Komplikationsraten zeigten sich signifikante Vorteile für das da Vinci Verfahren sowohl bei der Gabe von Blutprodukten (12,36 % nach offener Operation; 2,57 % nach da Vinci Operation) als auch bei der Gesamt-Komplikationsrate (offen: 23,49 % vs. da Vinci: 11,96 %).
Für das Homburger Konzept der da Vinci Operationen konnten somit erstmalig auch in einer deutschlandweiten Vergleichsanalyse klare Vorteile dokumentiert werden. Die Homburger Klinik kann auf 9 Jahre Erfahrung und mehr als 4000 da Vinci Eingriffe zurückgreifen.
Standardisierte Ausbildungskonzepte (Juniorakademie, zertifizierte Ausbildungskurse der Deutschen und Europäischen Robotischen Urologischen Gesellschaft u.a.) mit Simulation und Doppelkonsole bieten nicht nur den Assistenten der Klinik, sondern auch Interessenten weit über die Klinik hinaus eine optimale Grundlage sich mit dem System vertraut zu machen.
Auf Grund der aktuellen Datenlage soll dieses Konzept weiter ausgebaut werden und die moderne minimal-invasive da Vinci Operations-Methode auch bei weiteren Indikationen geprüft werden.
Klinik für Urologie und Kinderurologie im Internet:
http://www.uks.eu/urologie
Kontakt für Journalisten:
Universitätsklinikum des Saarlandes
Klinik für Urologie und Kinderurologie
66421 Homburg/Saar
Stellv. Klinikdirektor
Prof. Dr. Stefan Siemer
Tel.: 06841 - 16 - 24702/04
E-Mail: stefan.siemer@uks.eu
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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