Der State of Broadband Report 2015 der Vereinten Nationen/ITU bestätigt HMKW Professor Prof. Dr. Thomas Petzolds Forschungsergebnisse und Policy-Empfehlungen zu digitalem Zugang zu Informationen und Wissen.
Um jedem Menschen in der Welt das Internet als nützliche Infrastruktur zur Verfügung zu stellen, braucht es mehr als nur Breitbandkabel, Internet per Ballon oder per Drohnen. Obwohl die technologische Infrastruktur wichtig ist, so argumentiert der Medienkomplexitätsforscher und Professor für Medienmanagement an der HMKW, Thomas Petzold, seit mehreren Jahren, dass die letzte Meile zum digitalen Zugang auf Informationen und Wissen nicht Technologie ist, sondern Sprachen. Der gerade veröffentlichte Report "The state of broadband 2015" von International Telecommunication Union und UNESCO bestätigt Petzold's Forschungsergebnisse und Policy-Empfehlungen.
So fasste Petzold seine Mitte der 2000er begonne Forschungsarbeit 2012 in einem TEDx Talk in Berlin damit zusammen, dass jenes digital Potenzial, das Wissen der Welt für jeden Menschen zugänglich und nutzbar zu machen, noch völlig unzureichend ausgeschöpft ist. Grund dafür ist, dass von den mehr als 7.000 Sprachen in der Welt erst maximal mehrere hundert Sprachen digital nutzbar sind. Twitter kann heute in knapp 50 Sprachen, Facebook in 130, Wikipedia in 290 Sprachen genutzt werden und Google Suche unterstützt knapp 500 Sprachen. Im Schnitt macht das für die Top-Player der Digitalindustrie derzeit weniger als 5% der Sprachen in der Welt, für die Wissen zugänglich und nutzbar gemacht wird. Petzold erörterte in einer Keynote in Amsterdam 2013 die sozio-ökonomischen Gründe dafür. Darin bezeichnete er es auch als nicht nachhaltig, wenn man mehrheitlich nur in Sprachen investiert, die aufgrund der Sprecheranzahl eine große Nutzung der Anwendungen und Produkte verspricht.
"Wenn Facebook, Google und andere Digitalunternehmen es ernst meinen damit, das Internet für jeden Menschen zugänglich zu machen," sagt Petzold, "dann müssen sie nicht nur in Technologie, sondern viel stärker noch in Wissensinfrastruktur investieren. Man kann den 4,2 Milliarden Menschen, die derzeit noch offline sind, nur dann den Wert des Internets vermitteln, wenn es Anwendungen und Inhalte gibt, die sie nutzen können. Das wird schwer, wenn nichts oder nur wenig in deren Muttersprache zur Verfügung steht."
http://Link zum Report: http://www.broadbandcommission.org/Documents/reports/bb-annualreport2015.pdf
http://Prof. Dr. Thomas Petzold: http://www.hmkw.de/hochschule/professoren-und-lehrbeauftragte/fachbereich-wirtsc...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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