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10.10.2015 10:15

Schriften Martin Luthers ins UNESCO-Dokumentenregister »Memory of the World« aufgenommen

Kathrin Schieferstein Geschäftsführung / Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Institut für Europäische Geschichte Mainz

    Die Auswahl der Schriften erfolgte durch das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) in Mainz in Kooperation mit internationalen Lutherforschern

    Ausgewählte Schriften Martin Luthers sind in die Liste des Weltdokumentenerbes der UNESCO aufgenommen worden. Die frühen Schriften der Reformation, darunter ein Handexemplar Luthers der Hebräischen Bibelausgabe, ein Plakatdruck der 95 Ablassthesen, die Bibelübersetzung und seine Schrift an die Ratsherren zur Einrichtung von Schulen, lassen sich als Meilensteine der Reformation verstehen. Sie sind Schlüsseldokumente für einen Prozess, der den von Wittenberg ausgehenden religiös-kirchlichen Impuls allmählich zu einem gesamtgesellschaftlichen und politischen Phänomen von globaler Reichweite machte. Die Schriften verdeutlichen, wie – von der Frage nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Gott ausgehend – das Anliegen der Reformation langfristig alle Bereiche menschlichen Lebens in Religion, Politik, Gesellschaft und Kultur erfasste und veränderte. Insofern kann die Reformation zu Recht als Beginn einer neuen Epoche gewertet werden. Die jetzt in das »Memory of the World«-Register aufgenommenen Dokumente stehen für die verschiedenen Facetten der von Luther ausgehenden Reformation und sind in ihrer inhaltlichen Aussage, ihrer materiellen Beschaffenheit und historischen Überlieferung einzigartig und unersetzbar. Sie dokumentieren zugleich den mit dem Wirken Luthers einhergehenden Entwicklungsschub von der Handschrift zum Buchdruck und den Einsatz verschiedener Kommunikationsmedien zur Erzielung einer größtmöglichen Breitenwirkung und Mobilisierung der Öffentlichkeit.

    » Wir freuen uns sehr darüber, dass die von uns ausgewählten 14 Dokumente in das Weltdokumentenerbe ›Memory of the World‹ aufgenommen wurden«, so Irene Dingel, derzeit geschäftsführende Direktorin des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte (Abt. Abendl. Religionsgeschichte) in Mainz, die zusammen mit Dr. Henning P. Jürgens (IEG) unter Mitwirkung von Historikern und Theologen aus aller Welt und in Kooperation mit den besitzenden Bibliotheken die Zusammenstellung der Dokumente übernommen hat. Die wertvollen Originale befinden sich in Archiven und Bibliotheken in Berlin, Dessau, Dresden, Gotha, Heidelberg, Jena, Weimar, Wittenberg, Wolfenbüttel und Worms.

    Eine wissenschaftliche Untersuchung und Einordnung der ausgewählten Schriften findet sich in der von Irene Dingel und Henning P. Jürgens herausgegebenen Publikation »Meilensteine der Reformation. Schlüsseldokumente der frühen Wirksamkeit Martin Luthers«, die im Gütersloher Verlagshaus erschienen ist.


    Weitere Informationen:

    http://www.ieg-mainz.de/institut/termine-und-presse/pressemitteilungen


    Bilder

    95Thesen.jpg = Plakatdruck der 95 Ablassthesen (Nürnberg, Hieronymus Höltzel, vor Ende 1517)
    95Thesen.jpg = Plakatdruck der 95 Ablassthesen (Nürnberg, Hieronymus Höltzel, vor Ende 1517)
    Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Signatur: gr. 2° Luth. 54, Antrag, Position d)
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    95Thesen.jpg = Plakatdruck der 95 Ablassthesen (Nürnberg, Hieronymus Höltzel, vor Ende 1517)


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