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22.05.2003 10:48

Gleichstellung: Forschungsschwerpunkt startet offiziell

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    Seit September letzten Jahres wird an der Universität Dortmund der neue interdisziplinäre Forschungsschwerpunkt "Dynamik der Geschlechterkonstellationen" aufgebaut. Am 22.5.2003 um 16 Uhr wird er offiziell eröffnet. Den Festvortrag hält die amerikanische Frauenforscherin und Soziologin Prof. Dr. Judith Lorber.

    Die Grußworte sprechen der Rektor der Universität Prof. Dr. Eberhard Becker, Dr. Brigitte Lohkamp vom Landesministerium für Wissenschaft und Forschung, Dr. Ute Zimmermann als Gleichstellungsbeauftragte der Universität sowie Prof. Dr. Ruth Becker und Dr. Beate Kortendiek vom Netzwerk Frauenforschung.

    Zentrale Aufgabe des Forschungsprogramms, das von den Professorinnen Dr. Sigrid Metz-Göckel und Dr. Alexa Franke vorgestellt wird, ist die Entwicklung und Durchführung von interdisziplinären Forschungsvorhaben im Bereich der Geschlechterforschung. Das Programm basiert auf dem Zusammenspiel von Sozial-, Kultur-, Gesundheits- und Raumwissenschaften und entwickelt vor allem Projekte in bisher sechs ausgewählten Forschungsfeldern:
    1. Geschlechterkonstruktionen in der sozialen Praxis,
    2. Geschlechterkonstellationen in gesellschaftlichen Eliten,
    3. Technik und Normierung der Geschlechtsnaturen,
    4. Raum-Zeit-Strukturen und Geschlecht im sozialen Wandel,
    5. Gesundheitsfördernde Hochschule im Kontext der Geschlechterkonstellationen,
    6. Geschlechterpolitik (Gender Mainstreaming) in Institutionen und Organisationen.

    Weitere Aufgaben sind die Ausweitung der Vernetzung von Geschlechterforschung durch den internationalen Dialog sowie die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses.
    ____________________________________________________________
    Judith Lorber: Loyalitäten zusammenführen

    Professor Judith Lorber aus New York besucht zur Zeit als erste Gastprofessorin des Schwerpunktes die Universität Dortmund. Als eine der renommiertesten internationalen Frauenforscherinnen ist sie Repräsentantin und Multiplikatorin für das Anliegen, die Geschlechterverhältnisse weiterhin kritisch zu analysieren und für eine echte Gleichstellung der Geschlechter einzutreten. Sie wurde daher vom Schwerpunkt als Festrednerin für die Eröffnungsfeier eingeladen.

    Ihr Vortrag "Paradoxes of Gender Identity and Feminist Politics" umkreist die Frage, wie und wodurch die unterschiedlichen Interessen und Identifikationen von Frauen immer wieder zu gemeinsamen Loyalitäten und Politiken zusammengeführt werden können. Diese Frage stellt sich seit der Krise des politischen Feminismus in den 1990er Jahren, der zunächst mehr Distanzierungen und Differenzierungen in der organisierten Frauenbewegung hervorgerufen hatte, am Anfang des Jahrtausends neu.

    Denn die verschärfte Globalisierung und die Komplexität von Identifikationslinien nach Ethnie, Klasse, Religion, sexueller Orientierung, körperlichem Vermögen etc. dürfe nicht zur Vertiefung von Spaltungen führen. Stattdessen fordert J. Lorber, dass die auftretenden identitätspolitischen Paradoxien in grenzüberschreitende und transnationale feministische Koalitionen umgebaut werden sollten.

    Sie macht in ihrem Vortrag anhand von Beispielen aus dem Spektrum der feministischen Organisationen neuen Mut, die aufgebrochenen Differenzen zu überwinden. Die gemeinsamen - und fundamentalsten - Ziele der Frauenbewegung, besonders der weltweite Frieden, der Kampf gegen sexuelle Gewalt, das Eintreten für politische Partizipation und ökonomische Gleichbehandlung von Frauen (und Männern) würden auch in Zukunft feministische Politik(en) erfordern.

    Das Gespräch mit Prof. Lorber wird im Forschungsschwerpunkt bei einem Workshop mit weiteren Referentinnen und Nachwuchswissenschaftlerinnen am 4. Juni zum Thema "Feminist Politics in the 21st Century" weiter vertieft. Die Organisatorinnen freuen sich auf interessierte TeilnehmerInnen an dieser Veranstaltung.

    Kontakt: Dr. Angelika Saupe,
    Ruf (0231)755-6576, E-Mail: angelika.saupe@uni-dortmund.de

    Mit der Medieneinladung 03-148 vom 21.05.03 haben wir eingeladen zu einem Fototermin zu Beginn der Veranstaltung am 22.05.03 um 16:00 Uhr im Campus-Treff, Vogelpothsweg 120, Campus Nord der Universität Dortmund.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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