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22.05.2003 10:49

Trend zur Frühverrentung umkehrbar

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Bertelsmann Stiftung und BDA stellen Studie zur Situation älterer Arbeitnehmer vor

    Wiesbaden/Gütersloh, 22. Mai 2003. Die Bundesrepublik weist mit über 11,2 Prozent im internationalen Vergleich die höchste Arbeitslosenquote älterer Menschen auf. Darauf machten die Bertelsmann Stiftung und die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) heute auf dem Kongress der Deutschen Gesellschaft für Personalführung in Wiesba­den aufmerksam. In anderen Ländern der EU, den USA, Kanada, Japan, Norwegen und der Schweiz dagegen betrage die Quote der 55- bis 64-jährigen Arbeitslosen lediglich höchstens rund sechs Prozent. Die Arbeitslosigkeit älterer Menschen sei besonders deshalb so proble­matisch, weil sie durchschnittlich deutlich länger dauere als die Arbeitslosigkeit jüngerer Menschen, sagte André Schleiter von der Bertelsmann Stiftung.

    Parallel zur hohen Arbeitslosenquote ist die Erwerbstätigenquote Älterer in Deutschland im internationalen Vergleich sehr gering. Laut OECD-Statistik lag diese im Jahr 2001 in Deutschland bei lediglich 36,8 Prozent der 55- bis 64-jährigen Wohnbevölkerung im Vergleich zum OECD-Durchschnitt von 48,4 Prozent. Dabei sei der Trend zur Frühverrentung umkehrbar, unterstrich Schleiter. Länder wie Dänemark oder die Niederlande hätten ein­drucksvoll gezeigt, wie der Arbeitslosigkeit älterer Arbeitnehmer durch einschneidende Re­formen entgegengewirkt werden kann.

    In der von der Bertelsmann Stiftung und der BDA in Auftrag gegebenen Studie zur Situation älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt wird die unterschiedliche Ausprägung der Erwerbstätigkeit Älterer auch anhand von Beschäftigungslücken deutlich gemacht. Bezieht man die durchschnittliche Erwerbstätigenquote der 55- bis 64-Jährigen in der OECD von 48,4 Pro­zent auf die gleichaltrige Bevölkerung in den Untersuchungsländern, bedeutet die so errech­nete Lücke in Deutschland über 1,2 Millionen fehlende Arbeitsplätze.

    Nach Ansicht des Geschäftsführers der BDA, Christoph Kannengießer, müsse daher große Anstrengung darauf verwendet werden, dem vorzeitigen Ausscheiden älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsprozess entgegen zu wirken und deren Erwerbsbeteiligung nachhaltig zu erhöhen: "Dieser Schritt ist notwendig, um die umlagefinanzierten Systeme der sozialen Siche­rung zu stabilisieren, um angesichts der demographischen Veränderungen ein ausreichendes, qualifiziertes Arbeitskräfteangebot für die deutsche Wirtschaft zu sichern und schließlich um das in dieser Altersgruppe vorhandene Fachkräfte- und Qualifikationspotential nicht dauerhaft verloren gehen zu lassen."

    Das Projekt der Bertelsmann Stiftung ist eingebettet in die EU-Initiative "Proage - Facing the challenge of demographic change" unter der Federführung der BDA.

    Über die Bertelsmann Stiftung:

    Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit, Demokratie und Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.

    Rückfragen an: André Schleiter, Bertelsmann Stiftung, Telefon: 0 52 41 / 81-81 262, E-Mail: andre.schleiter@bertelsmann.de


    Weitere Informationen:

    http://www.bertelsmann-stiftung.de/aeltere-arbeitnehmer
    http://www.proage-online.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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