idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
12.10.2015 14:19

Wissenschaftler testen schadstoffmindernde Baustoffe

Denise Haberger Pressestelle
Bergische Universität Wuppertal

    Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts PhotoPAQ hat ein Team aus internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern die Ergebnisse aus einem Experiment im Leopold-II-Tunnel in Brüssel vorgelegt. Dr. Jörg Kleffmann, Privatdozent für Physikalische Chemie an der Bergischen Universität Wuppertal, und seine internationalen Kollegen haben die Wirkung einer speziellen photokatalytischen Betonbeschichtung untersucht, die u. a. Stickoxide (NOx) aus den Autoabgasen abbauen und so die Luft reinigen kann.

    Straßenbehörden sollten die Bedingungen vor Ort genau untersuchen und eine Kosten-Nutzen-Analyse machen, bevor sie den Einsatz von photokatalytischen Baustoffen zur Luftreinigung planen, so die Empfehlung der Wissenschaftler.

    Das über das EU-Programm LIFE+ geförderte Projekt PhotoPAQ hat in den vergangenen Jahren den Einsatz von photokatalytischen Baustoffen für die Luftreinigung in Städten untersucht. Als Teil der Studie fand eine umfangreiche, dreistufige Messkampagne im Leopold-II-Tunnel in Brüssel statt. Eine photokatalytische Zementbeschichtung mit Titandioxid (TiO2) wurde an den Seitenwänden und der Decke der Tunnelröhre angebracht. Das luftreinigende Material wurde von einem extra installierten UV-Lampensystem aktiviert. Von dem Versuch erhofften sich die Behörden verschiedenste Vorteile, wie saubere Luft zum Atmen für die Autofahrer, mögliche Kostenreduktionen bei der Tunnelbelüftung sowie eine Verbesserung der Luftqualität am Tunnelausgang bzw. an den Lüftungsausgängen.

    Im Gegensatz zu ersten Abschätzungen aus den Laborversuchen, zeigten die Ergebnisse im Tunnel keine deutliche Reduktion der Schadstoffe. Trotzdem gelang es dem PhotoPAQ-Konsortium durch die gewonnenen Erkenntnisse aus den Feld- und Laborversuchen anhand von Simulationen die maximal mögliche Schadstoffminderung zu ermitteln. “Vor größeren Anwendungen dieser Technologie sollte eine Deaktivierung der photokatalytischen Aktivität aber auch die mögliche Bildung schädlicher Reaktionsprodukte in kleineren kostengünstigen Probemessungen vor Ort getestet werden und nur bei positiven Ergebnissen der Einsatz empfohlen werden“, fasst Dr. Jörg Kleffmann zusammen.

    Die PhotoPAQ-Messkampagne im Brüsseler Leopold-II-Tunnel erwies sich als ein einzigartiges Experiment zur umfassenden Beurteilung der Wirkung von photokatalytischen Baumaterialien auf die Luftverschmutzung in einem Tunnel. Die umfangreichen Messdaten und Modellierungen ermöglichen es nun, die Schadstoffreduzierungen durch photokatalytische Materialien in anderen Tunneln abzuschätzen.

    Kontakt:
    Dr. Jörg Kleffmann
    Telefon 0202/439-3534
    E-Mail kleffmann@uni-wuppertal.de


    Weitere Informationen:

    http://photopaq.ircelyon.univ-lyon1.fr/


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Bauwesen / Architektur, Chemie, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).