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15.10.2015 11:00

Forschungsprojekt zur Geschichte der Universität Greifswald im Nationalsozialismus

Jan Meßerschmidt Presse- und Informationsstelle
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Die Universität Greifswald stand in der Zeit des Nationalsozialismus vor der Herausforderung, sich den Gegebenheiten der Diktatur anzupassen. Bei diesem Transformationsprozess entwickelte sie sich zu einer Institution, die nationalsozialistische Ideologie lehrte, in die Rüstungsforschung eingebunden war und sich an nationalsozialistischem Unrecht beteiligte. Sie wurde so, wie Pommerns Gauleiter und Oberpräsident Franz Schwede-Coburg (1888–1960) konstatierte, zu einem „wertvollen Instrument“ des NS-Regimes.

    In der ca. 900-seitigen Monographie „Ein wertvolles Instrument. Die Universität Greifswald im Nationalsozialismus“ von Dr. Henrik Eberle (Universität Halle) ist der aktuellen Erkenntnisstand zur Universitätsgeschichte zwischen 1933 und 1945 dokumentiert.

    Anfang 2011 hatte das Rektorat der Universität Greifswald in Absprache mit den Dekanen beschlossen, die Zeit des Nationalsozialismus an der Universität wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen. Ein Beirat von Fachwissenschaftlern der Universität begleitete die Forschungen.

    Der Transformationsprozess

    Im Buch wird erläutert, auf welchem Weg dieses Instrument geschaffen und in welcher Weise es genutzt oder eben nicht genutzt wurde. Die Universität wurde umgestaltet durch den Druck der nationalsozialistischen Studenten einerseits und durch das Wissenschaftsministerium andererseits. Vierundzwanzig Professoren und Dozenten verloren ihre Position, womit die Universität Greifswald von Säuberungen ähnlich betroffen war wie andere Universitäten (etwa ein Zehntel aller Lehrenden). Im Buch werden die Schicksale der aus „rassischen“ oder politischen Gründen entfernten Hochschullehrer detailliert nachgezeichnet. Es wurden aber auch Lehrende wegen des Verstoßes gegen das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums entlassen, es gab außerordentlich schmutzige Denunziationen, die Wissenschaftler zum Suizid veranlassten und, auch das muss erwähnt werden, Nationalsozialisten denunzierten Nationalsozialisten.

    Mit der Umgestaltung, in der regimetreue Wissenschaftler berufen wurden, vollzog sich eine Änderung der Forschungsinhalte und auch in der Lehre. Die Studierenden erhielten nun Unterricht in Wehrphysik und -chemie. Das heißt sie berechneten, wie Artilleriegeschosse ihr Ziel treffen konnten, sie studierten die Optik von Zielgeräten oder lernten wie ein Gefechtsfeld mit chemischen Kampfstoffen zu vergiften war, abhängig von Wind und Niederschlag. In den Geisteswissenschaften zeigte sich ein ähnliches Bild. In Philosophie geprüft wurden jetzt Hitler und Rosenberg, mithin Ideologie und nicht Wissen. Im Studentenwettkampf vertieften die Studierenden ihre Kenntnisse und widmeten sich volkskundlichen und eugenischen Studien. Hinter diesen Begriffen verbargen sich zum Beispiel detaillierte Forschungen in den Dörfern Hinterpommerns, wo Familienstammbäume erhoben wurden, um „kaschubische“, „polnische“ und „deutsche“ Bevölkerungsteile voneinander abzugrenzen. Die rassenhygienischen Forschungen richteten sich vor allem auf die Exklusion von scheinbar Schwachsinnigen, die Hilfsschulen zugewiesen und nicht selten sterilisiert wurden. Studierende der Vorgeschichte gruben auf Friedhöfen und vermittelten so das Bild einer germanischen Besiedlung Pommerns (auch durch die Wikinger), mit der ein „Recht“ am Boden durch das Blut begründet wurde.

    Die Umgestaltung der Universität führte zur Verfestigung nationalsozialistischer Strukturen. Sowohl die NS-Studentenschaft als auch die NS-Dozentenschaft erhielten Mitspracherechte im Senat und mussten bei allen wichtigen Entscheidungen hinzugezogen werden. Einige nationalsozialistische Aktivisten erhielten Stellen in der Dozentenschaft und in der Studentenschaft. Von ihnen gingen die meisten Denunziationen aus.

    Obwohl es 1933 eine latent republikfeindliche Stimmung im Lehrkörper gab, waren nur wenige Professoren Mitglieder in antidemokratischen Parteien, vor allem in der DNVP. Die jüngeren Dozenten gaben sich unpolitisch, fast alle traten später in die NSDAP ein. Durch Eintritt in die Partei oder Berufungen von NSDAP-Mitgliedern stieg deren Anteil im Lehrkörper bis zum Sommersemester 1939 auf über die Hälfte an (55,9 Prozent). 1945 waren etwa zwei Drittel der Professoren und Dozenten Angehörige der Partei (64,3 Prozent).

    Widerstand gegen das Regime wurde von keinem Mitglied des Lehrkörpers geleistet. Vernehmbar abweichende Meinungen zur nationalsozialistischen Ideologie publizierten nur der Diabetologe Gerhardt Katsch (1887–1961) und der Theologe Otto Haendler (1890–1981). Haendler behandelte als Lazarettseelsorger und Sanitäter Patienten mit der verpönten Psychoanalyse und versuchte so, den Verwundeten und Beschädigten ein neues, antitotalitäres Ich zu geben. Der Spezialist für Diabetes Katsch wandte sich gegen die Sterilisierung der „Zuckerkranken“ und machte das in einer Publikation unmissverständlich deutlich. Mit der populärwissenschaftlich gehaltenen Broschüre erreichte Katsch die Betroffenen ebenso wie die Entscheidungsträger, so dass die Ausweitung des Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses unterblieb. Katsch wirkte während des Zweiten Weltkriegs als Beratender Arzt im Wehrkreis II (Pommern und Mecklenburg) und an der Front. Hier ist hervorzuheben, dass er 200 fast verhungerten Strafgefangenen das Leben rettete, indem er sie in ein Lazarett einwies. Gegen das Personal der Feldstrafgefangenenabteilung leitete er Dienststrafverfahren ein. Um eine Heilmethode für unterernährte Patienten zu entwickeln, ließ Katsch sechzehn sowjetische Kriegsgefangene in die Medizinische Klinik bringen, die er überkalorisch ernährte und mit verschiedenen Stärkungsmitteln behandelte. Dreizehn von ihnen überlebten. Noch 1945 führte die Besatzungsmacht eine Untersuchung über diese „Auffütterungsversuche“ durch, die Katsch und dessen Oberarzt Martin Gülzow ethisch einwandfreies Verhalten bescheinigte.

    Forschungen

    Die Universität Greifswald hatte ihren Schwerpunkt in der medizinischen Forschung und in den Naturwissenschaften. Aktiv waren aber auch die geisteswissenschaftlichen Forscher, etwa auf dem Gebiet der Volkskunde oder Germanistik. Die Theologie suchte nach Profilierung auf dem Gebiet der Religionswissenschaft und in der immer kleiner werdenden Juristischen und Staatswissenschaftlichen Fakultät gab es Versuche, das nationalsozialistische Strafrecht zu begründen. Der Volkswirt Peter-Heinz Seraphim widmete sich der „Judenforschung“ und war im ehemaligen Polen als Berater eingesetzt. Für die Produktion von Ideologie und die Einordnung in die Rüstungsforschung motivierten sich die Professoren selbst; nur selten gab es auch Anfragen von Behörden oder von der SS. Wenn diese abgelehnt wurden, hatte das keine negativen Auswirkungen auf diese Wissenschaftler.

    Zuerst entwickelten die Greifswalder Dozenten auf dem Gebiet der Politischen Pädagogik ein deutliches Interesse, das Fach zu gestalten. Der Dozent Schulze-Soelde verfasste Lehrschriften, die auch von der Partei als richtungsweisend anerkannt wurden. Als Emeritus bemühte sich Hermann Schwarz (1864–1951) um die Ausgestaltung der NS-Ideologie, unter anderem indem er ein Glaubensbekenntnis für Nicht-Christen verfasste.
    In den Fächern Vorgeschichte, Volkskunde und Geschichte entfaltete sich ein antislawischer Volkstumskampf, der mit Sachargumenten vorgetragen wurde. Die Dozenten – und ihre studentischen Hilfskräfte – brachten ihre Kompetenz in die Diskussion um die germanische und slawische Besiedlung Pommerns ein.
    Die Nordischen Auslandsinstitute erfüllten ihre Aufgabe als Instrument des kulturellen Austauschs, waren aber durch Querelen und fehlende Haushaltsmittel in ihrer Wirksamkeit beschränkt. Der Leiter des schwedischen Instituts Johannes Paul (1891–1990) verfolgte eigene Interessen und diente sich der Abwehr, dem militärischen Nachrichtendienst, an.
    Während des Zweiten Weltkriegs engagierten sich mehrere Geisteswissenschaftler in den Besatzungsverwaltungen im Osten. In welchem Ausmaß sich Universitätsangehörige an der Plünderung besetzter Gebiete beteiligten, konnte nicht im Detail festgestellt werden. Die Bibliothek war aber in den überregionalen Büchertausch einbezogen und erhielt so Literatur aus Polen, Frankreich und Norwegen.

    Die naturwissenschaftlichen Institute passten ihre Forschung vielfältig an die politischen Vorgaben des Regimes an. Das Geographische Institut beteiligte sich an den im Zuge der Autarkiebemühungen intensivierten landesplanerischen Arbeiten der Provinz. So wurden zum Beispiel die Bodenschätze Pommerns kartiert, später zum Beispiel das Erdöl in den Karpaten geologisch erforscht.
    Während die Biologische Station auf Hiddensee im Sinne der Autarkiepolitik nicht nutzbar gemacht werden konnte, wurden im Botanischen Institut mehrere Studien zu Nutzpflanzen und Ersatzstoffen angefertigt. Das Arboretum des Botanischen Gartens wurde mit Hilfe von Kriegsgefangenen angelegt. Mit Unterstützung der Provinz wurde 1942 ein landwirtschaftliches Forschungsinstitut gegründet, das zum Nukleus der 1945 gebildeten Landwirtschaftlichen Fakultät wurde. Die landwirtschaftlichen Feldversuche fanden auf dem seit 1938 wieder von der Universität selbst bewirtschafteten Gut Koitenhagen statt. Dort waren etwa zwanzig Kriegsgefangene beschäftigt. Ein Arbeitskommando des Greifswalder Kriegsgefangenenlagers (Stalag II C) legte auch die Feuerlöschteiche bei der Nervenklinik und auf dem neuen Ostgelände bei der Ohrenklinik an.

    Anwendungsbezogene Forschungen im militärischen Sinne wurden auch im Physikalischen Institut durchgeführt, das 1942 eine Abteilung für Wehrphysik einrichtete. Rudolf Seeliger (1886–1965) untersuchte im Auftrag der Luftwaffe Strombögen in Gasen, die zum Beispiel das Licht in Flakscheinwerfern erzeugten. Hier wurde auch daran gearbeitet, die Luft in diesen Leuchtmitteln durch Edelgase zu ersetzen, etwa Helium oder Neon. Außerdem wurde das Verhalten von Metalldämpfen in Leuchtmitteln untersucht.

    Medizinische Forschung und die Beteiligung an NS-Unrecht

    Rassenhygienische Vorstellungen prägten die Lehre an der Medizinischen Fakultät, wo der Vererbungswissenschaftler Günther Just (1892–1950) einen Lehrauftrag wahrnahm und mehrere Studien zu angeblich minderwertigen Bevölkerungsteilen (Hilfsschülern und deren Familien) durchführte oder betreute. In der Debatte um die Sterilisierung von Menschen, die aus kranken und – so Just – „leistungsungesunden Erblinien“ stammten, meldeten sich auch Greifswalder Ärzte zu Wort. In den Universitätskliniken wurden 2403 Männer und Frauen sterilisiert, wobei das „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ die Grundlage bildete. Die in den 1990er Jahren getroffene Aussage, dass die Prüfung der Patienten nach allen Regeln der ärztlichen Kunst und besonders verantwortungsvoll durchgeführt wurde, erwies sich als nicht haltbar.

    Fast 200 Patienten wurden in die Heil- und Pflegeanstalt Ueckermünde verlegt, ein Krankenhaus, in dem während des Zweiten Weltkriegs Patienten vorsätzlich getötet wurden.

    Mehrere Professoren und Dozenten waren mit der Erforschung von Viruskrankheiten befasst. Kurt Herzberg (1896–1976), Ordinarius für Hygiene und Bakteriologie, untersuchte zum Beispiel die Entstehung der epidemischen Gelbsucht. Er wurde dann aber aus diesem Forschungsgebiet verdrängt. Der Forschungscluster wurde an der Universität Straßburg gebildet. Herzberg war über die Menschenversuche informiert, war aber nicht beteiligt.

    Kampfstoffforschung

    Das Chemische Institut und zwei medizinische Forschergruppen beschäftigten sich mit chemischen Kampfstoffen, insbesondere Lost (Senfgas) und mit sogenannten „Maskenbrechern“. Der Chemiker Karl Ernst Stumpf (1909–?) untersuchte die Aggregationsprozesse in Aerosolen, Institutsdirektor Gerhard Jander (1892–1961) widmete sich analytischen Problemen feinst verteilter Nebel. In der Hautklinik führten die Assistenzärzte unter Anleitung ihres Direktors Wilhelm Richter (1892–1944) Untersuchungen über den chemischen Wirkmechanismus von Lost am Tier durch, ohne zu verwertbaren Ergebnissen zu kommen. Außerdem wurden Menschen dem hautverätzenden Kampfstoff ausgesetzt, um sie dann zu therapieren. Richter behandelte auch Patienten, die an Hautkrankheiten litten, mit dieser von ihm entwickelten Ätzmethode, ohne sie über Details aufzuklären.

    Zwei Dozenten der Universität, Gottfried Pyl (1897–1956) und Heinz Röhrer (1905–1992) waren an der Entwicklung eines waffenfähigen Erregers beteiligt, der Maul- und Klauenseuche bei Rindern hervorrief. Sie gehörten zu einer 1942 in der Forschungsanstalt auf der Insel Riems gebildeten Arbeitsgruppe. Geleitet wurde die Forschungsanstalt von dem Honorarprofessor der Universität Otto Waldmann (1885–1955) Dieser Biokampfstoff wurde auf einer Insel im Peipussee getestet und sollte auf der britischen Insel eingesetzt werden. Ein weiterentwickeltes Trockenpräparat sollte 1944 auf dem Testfeld B im Osten erprobt werden, wozu es durch die sowjetische Offensive nicht mehr kam.

    Kriegsende und Entnazifizierung

    Von den sowjetischen Soldaten wurden viele Institute und Kliniken geplündert, zunächst von der Truppe, später durch uniformierte Expertenkommissionen. Obwohl nicht alle Fächer durch Dozenten vertreten waren, begann die Universität mit der Lehre zu Beginn des Sommersemesters 1945, wurde aber wenig später geschlossen, um sie zu „entnazifizieren“. Mehrere Professoren wurden verhaftet. Einige starben im Lager Fünfeichen, andere flohen oder wurden als unbelastet wieder in Freiheit gesetzt. Der neue unbelastete Rektor Ernst Lohmeyer (1900–1946), ein nach Greifswald versetzter Theologe, fiel einer ungerechtfertigten Denunziation zum Opfer und wurde von einem sowjetischen Tribunal zum Tode verurteilt und erschossen.

    Die Entnazifizierung des Lehrkörpers gestaltete sich durch widersprüchliche Anweisungen der Besatzungsmacht und der deutschen Behörden in Berlin und Schwerin unübersichtlich. Bei der Wiedereröffnung im Februar 1946 war die Universität mit Ausnahme des Kampfstoffforschers Jander und des Internisten Katsch frei von ehemaligen Nationalsozialisten. Im Januar 1949 waren wieder achtzehn ehemalige Nationalsozialisten im Dienst, was 17,2 Prozent des Lehrkörpers entsprach. In Greifswald hatte die Entnazifizierung damit ihren vorläufigen Abschluss gefunden.

    Achtundvierzig ehemalige Nationalsozialisten aus dem Greifswalder Lehrkörper gelangten jedoch in Ost und West wieder in verantwortliche Positionen, zum Beispiel auf Lehrstühle an Universitäten oder als Chefärzte großer Krankenhäuser. Davon vierunddreißig in der Bundesrepublik und vierzehn in der DDR.

    Fotos können auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden (ab 15.10.2015, 11:00 Uhr):
    http://tinyurl.com/qxh85e3

    Kontakt zum Autor
    Dr. Henrik Eberle
    historisches.buero@gmx.de

    Ansprechpartner an der Universität Greifswald
    Presse- und Informationsstelle
    Jan Meßerschmidt
    Domstraße 11
    17489 Greifswald
    Telefon 03834 86-1150
    Mobil 0170 5669683
    pressestelle@uni-greifswald.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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