Vernetzte Kleinkraftwerke stillen den „Energiehunger“, Roboterautos verbessern den Verkehrsfluss: So könnte die Zukunft der Städte aussehen. Sicher ist, dass Energie und Verkehr zentrale Themen sein werden. Visionen und Zukunftsentwürfe gibt es dazu jedoch viele: Sie kontrovers zu diskutieren, ist Ziel des Themenabends „Stadtzukünfte. Zwischen Smart City und Blackout“ am Donnerstag, 29. Oktober 2015 um 18 Uhr am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), zu dem das Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) einlädt (Veranstaltungsort ist das ITAS, Karlstraße 11). Vertreterinnen und Vertreter der Medien sowie die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.
In drei Vorträgen spannen die Wissenschaftler des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) einen Bogen von Stadtvisionen bis hin zu Risiken, etwa die Abhängigkeit moderner Städte von funktionierenden Infrastrukturen. Es geht dabei nicht darum, Zukunft vorherzusagen. Ziel der Vortragenden ist vielmehr, sich – gemeinsam mit dem Publikum – aus interdisziplinärer Perspektive mit verschiedenen Zukunftsentwürfen auseinanderzusetzen. Denn: Was technisch machbar ist, muss nicht gleichzeitig wünschenswert sein und umgekehrt.
Bei der Veranstaltung stellen drei Wissenschaftler des ITAS Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit zur Diskussion:
Energie: Dr. Witold-Roger-Poganietz ist Volkswirt und beschäftigt sich als Leiter des ITAS-Forschungsbereichs Energie mit Fragen der Nachhaltigkeit verschiedener Ansätze der Energiegewinnung und insbesondere mit der Analyse von Systemen der Biomassenutzung. Sein Forschungsbereich nimmt außerdem in ländlichen wie städtischen Modellregionen das Energiesystem als Ganzes in den Blick, indem die Wechselwirkungen zwischen Mobilität sowie Strom- und Wärmeerzeugung analysiert werden.
Blackout: Ulrich Riehm ist langjähriger Mitarbeiter des vom ITAS betriebenen Büros für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Er forscht unter anderem zur Verletzbarkeit hochtechnisierter Gesellschaften und ist Mitautor einer viel beachteten Studie zu den Folgen eines langandauernden Stromausfalls. Vor allem im städtischen Umfeld, so das Ergebnis der Forschungsarbeit, wären die Folgen eines Blackouts für die Gesellschaft und ihre kritischen Infrastrukturen dramatisch.
Mobilität: Jens Schippl ist Experte für (städtische) Mobilitätsysteme am ITAS. Zuletzt erforschte er im Auftrag der Europäischen Union, wie sich die Zahl der mit Benzin und Diesel angetriebenen Fahrzeuge in Europas Städten bis 2030 halbieren und bis 2050 auf null reduzieren lässt. Schippl untersucht zudem die Bedingungen unter denen Nutzer ihr Mobilitätsverhalten ändern und bereit sind Innovationen wie Car-Sharing, Elektromobilität, selbstfahrende Autos oder – visionärer – Hubschrauber-Taxis anzunehmen.
Viele „Zukünfte“ statt einer „Zukunft“
Der Themenabend knüpft an das laufende, bundesweite Wissenschaftsjahr „Zukunftsstadt“ an und gibt den für das ITAS charakteristischen Blick auf Innovationsprozesse wider: Statt einer Zukunft für Städte, gibt es viele – in der Gegenwart optionale – Stadtzukünfte. Diese bedürfen einer kontroversen öffentlichen Debatte und politischer Entscheidungen.
Seit einem Jahr präsentiert das ITAS mit seiner öffentlichen Veranstaltungsreihe „technik.kontrovers“ vierteljährlich gesellschaftlich brisante Themen, zu denen am Institut geforscht wird, darunter Big Data, Ernährung und Berührungspunkte zwischen Mensch und Maschine. Die Reihe hat sich zum Ziel gesetzt, vernetzend, interaktiv und vielfältig vorzugehen, um Zusammenhänge im Denken und Handeln aufzuzeigen und einen Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit herzustellen. Mit „technik.kontrovers“ sucht das ITAS, das am KIT die gesellschaftliche Dimension von Wissenschaft und Technik erforscht, die – gerne auch kontroverse – Interaktion mit einer interessierten Öffentlichkeit.
Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe „technik.kontrovers“:
http://www.itas.kit.edu/technikkontrovers
Tweets zur Veranstaltung unter dem Hashtag #itastk
Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vereint als selbstständige Körperschaft des öffentlichen Rechts die Aufgaben einer Universität des Landes Baden-Württemberg und eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemein-schaft. Seine Kernaufgaben Forschung, Lehre und Innovation verbindet das KIT zu einer Mission. Mit rund 9 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 24 500 Studierenden ist das KIT eine der großen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Forschungs- und Lehreinrichtungen Europas.
Das KIT ist seit 2010 als familiengerechte Hochschule zertifiziert.
http://www.kit.edu/kit/pi_2015_diskussionsabend-zu-verkehr-und-energie-in-der-st...
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Energie, Gesellschaft, Verkehr / Transport
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer
Deutsch
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