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23.05.2003 12:30

Zeitbombe Demographie: Die Deutschen werfen der Politik Untätigkeit vor

Julia Schormann Pressestelle
Bertelsmann Stiftung

    Aktionsplan der Bertelsmann Stiftung gegen Folgen der Bevölkerungsentwicklung

    Berlin/Gütersloh, 23. Mai 2003. Eine deutliche Mehrheit der Deutschen (76 Prozent) ist davon überzeugt, dass die Politik die Bedrohung durch den demographischen Wandel ignoriert und dringend notwendige Entscheidungen auf die lange Bank schiebt. In einer repräsentativen forsa-Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung gaben 78 Prozent der Befragten an, die Po­litik sei sich der Dramatik der Lage zwar bewusst, die Politiker seien aber nicht bereit, dem Wähler reinen Wein einzuschenken. Die Studie wurde heute in Berlin von Gerd Schulte-Hillen, dem stellvertretenden Präsidiumsvorsitzenden der Stiftung, und Oswald Metzger, Finanzexperte von Bündnis 90/Die Grünen und Berater der Stiftung, vorgestellt. Schulte-Hillen kündigte an, dass sich die Bertelsmann Stiftung künftig intensiv mit der Bedrohung durch den demographischen Wandel auseinandersetzen und handlungsorientierte Lösungen entwickeln werde.

    Die Studie zeigt, dass die Bundesbürger um das Problem des demographischen Wandels wis­sen: Immerhin 76 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Bevölkerung in den nächsten 30 Jahren schrumpfen wird; 84 Prozent wissen, dass das Durchschnittsalter der Deutschen steigt. Trotz des vorhandenen Problembewusstseins sind die Bürger aber bisher kaum bereit, Einschränkungen hinzunehmen. Mehr als 90 Prozent lehnen es ab, höhere Beiträge in die Sozialkassen einzuzahlen oder Leistungseinschränkungen hinzunehmen. "Wir leben in der Bundesrepublik weit über unsere Verhältnisse, leisten uns teure Ineffizienzen in unseren Sozialsystemen, legen dem Arbeitsmarkt viel zu enge Fesseln an und konsumieren letztlich mehr als es uns der Blick in die Zukunft erlauben sollte", sagt Schulte-Hillen.

    "Wir handeln nicht und verfrühstücken damit die Ressourcen kommender Generationen", warnt Metzger, "die Bertelsmann Stiftung dagegen wird das Problem des demographischen Wandels ab sofort offen, direkt und ohne Berücksichtigung von Partikularinteressen angehen." In den kommenden Monaten will die Stiftung einen umfassenden Aktionsplan zur Bewältigung des demographischen Wandels erarbeiten. Neben den Fachleuten der Stiftung werden Experten aus Wissenschaft und Politik ihre Kompetenz einbringen. Der integrierte Aktionsplan der Bertelsmann Stiftung ist als Konzept zur Umsetzung von aufeinander abgestimmten Lösungsansätzen in den einzelnen Handlungsfeldern Arbeitsmarkt, Soziale Siche­rung, Qualifizierung, Migration und Staatsverschuldung angelegt. Durch die Umsetzung konkreter Maßnahmen will die Bertelsmann Stiftung in der Folge Projektpartner und Entscheider aktivieren. "Der demographische Wandel ist kein Fakten- sondern ein Bewusstseins- und Umsetzungsproblem", so Schulte-Hillen.

    Über die Bertelsmann Stiftung:
    Die Bertelsmann Stiftung versteht sich als Förderin des Wandels für eine zukunftsfähige Gesellschaft. Sie will Reformen in den Bereichen Bildung, Wirtschaft und Soziales, Gesundheit, Demokratie und Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung voranbringen. Die 1977 von Reinhard Mohn gegründete, gemeinnützige Einrichtung hält die Mehrheit der Kapitalanteile der Bertelsmann AG. In ihrer Projektarbeit ist die Stiftung unabhängig vom Unternehmen und parteipolitisch neutral.

    Rückfragen an: Andreas Henke, Telefon: 0 52 41 / 81-81 129

    Die Studie sowie ein Positionspapier der Bertelsmann Stiftung zum demographischen Wandel finden Sie zum Download unter www.demowandel.de


    Weitere Informationen:

    http://www.demowandel.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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