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27.10.2015 13:27

Neuer Mechanismus der Blutgefäßbildung entdeckt

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH-Forscher entdecken für Blutgefäßbildung unentbehrliche Ribonukleinsäuren / Neue Therapieoption / Veröffentlichung im Journal of the American College of Cardiology

    Adern wachsen ein Leben lang. Nur so kann Blut an Orte des Bedarfs gelangen – sei es zur Wundheilung oder Versorgung geschädigten Gewebes nach einem Infarkt. Mit Hilfe der Blutgefäßbildung wachsen jedoch auch Tumoren oder werden Entzündungen chronisch. Deswegen forschen viele Wissenschaftler an diesem Prozess der sogenannten Angiogenese.

    Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) entdeckten nun, dass bei der Angiogenese zwei bestimmte Ribonukleinsäuren (RNA) aktiv sind, die zu den „long non-coding RNAs“ (lncRNAs) gehören. Als die Wissenschaftler jeweils eine der beiden ausschalteten, verschlechterte sich die Gefäßbildung. Eine vermehrte Gabe bewirkte hingegen eine verbesserte Gefäßbildung. Die Forscher arbeiteten unter anderem mit Kollegen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung sowie der Universität Würzburg zusammen. Ihre Erkenntnisse veröffentlichte das Journal of the American College of Cardiology.

    „Dies ist die allererste Arbeit, die in diesem Umfang die wichtige Bedeutung von lncRNAs für die Gefäßbildung zeigt“, sagt Professor Dr. Dr. Thomas Thum. „Sie stellt einen neuen Ansatzpunkt für die Behandlung von Infarkten, Tumoren und chronischen Entzündungen dar“, ergänzt Dr. Jan Fiedler. Die Forscher und haben ihre Entdeckung zur therapeutischen Beeinflussung dieser lncRNAs über die MHH zum Patent angemeldet.

    Im Körper gibt es etwa 50.000 IncRNAs, bisher ist jedoch erst eine Handvoll wissenschaftlich genauer betrachtet worden. Die MHH-Wissenschaftler schauten, welche von 35.000 IncRNAs in Zellen und Herzmuskelgewebe bei Sauerstoffentzug aktiv sind. Auf diese Weise stellte sie die Situation der Zellen bei einem Infarkt nach. Zwei der IncRNAs untersuchten sie anschließend genauer, schalteten sie auch aus oder gaben sie vermehrt hinzu.

    Professor Thum leitet das Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien, das an der MHH unter anderem in den Exzellenzcluster REBIRTH und das Integrierte Forschungs- und Behandlungszentrum Transplantation (IFB-Tx) eingebunden ist. Dr. Fiedler ist Erstautor der Studie. Die französische Stiftung „Fondation Leducq“ hat die für diese Veröffentlichung notwendigen Arbeiten finanziell unterstützt.

    Weitere Informationen erhalten Sie bei Professor Dr. Dr. Thomas Thum, MHH-Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien, Telefon (0511) 532-5272, thum.thomas@mh-hannover.de.


    Bilder

    Professor Dr. Dr. Thomas Thum (links) und Dr. Jan Fiedler.
    Professor Dr. Dr. Thomas Thum (links) und Dr. Jan Fiedler.
    Quelle: Quelle „MHH/Kaiser“.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Professor Dr. Dr. Thomas Thum (links) und Dr. Jan Fiedler.


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