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02.11.2015 14:20

Meilenstein für die Akademie der Wissenschaften in Hamburg: Drittmittel für zwei Langzeitvorhaben

Dr. Elke Senne Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Akademie der Wissenschaften in Hamburg

    Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) hat am 30. Oktober 2015 in Berlin beschlossen, neun Projekte neu in das Akademienprogramm aufzunehmen. Davon sind zwei neue Langzeitvorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von 14,3 Mio Euro für die Akademie der Wissenschaften in Hamburg bewilligt worden: „Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigene nordeurasische Sprachen“ und „Die Schriftkultur des christlichen Äthiopiens: Eine multimediale Forschungsumgebung“. Ab dem 1. Januar 2016 sollen die beiden geisteswissenschaftlichen Projekte der Akademie der Wissenschaften in Hamburg ihre Arbeit voraussichtlich an der Universität Hamburg aufnehmen. www.awhamburg.de

    Die Dokumentation vom Aussterben bedrohter Sprachen aus dem eurasischen Raum ist das Ziel des Forschungsvorhabens „Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigene nordeurasische Sprachen“. Dabei geht es besonders um die nachhaltige Schaffung der Grundlagen für die empirische Erforschung der Sprachen im nordeurasischen Raum. Es sollen mithilfe von modernen Methoden der Datenaufbereitung in einem interdisziplinären Ansatz die sprachlichen Ressourcen des nordeurasischen Sprachraumes erschlossen werden. Das Vorhaben ist auf eine Gesamtlaufzeit von 18 Jahren angelegt und soll am Institut für Finnougristik/Uralistik der Universität Hamburg und am Hamburger Zentrum für Sprachkorpora (HZSK) durchgeführt werden. Leiterin des Projektes wird Prof. Dr. Beáta Wagner-Nagy sein.

    Die systematische Aufarbeitung des Wissens über äthiopische Handschriften ist das Ziel des zweiten bewilligten Langzeitvorhabens „Die Schriftkultur des christlichen Äthiopiens: Eine multimediale Forschungsumgebung“. Äthiopien liegt, kulturgeschichtlich gesehen, sowohl am Rande des Christlichen Orients als auch mitten in Afrika. Die Kultur ist deshalb gleichermaßen beeinflusst von den Anfängen des Christentums wie auch des Islams. Außergewöhnlich für ein afrikanisches Land südlich der Sahara besitzt es ein reiches schriftliches Erbe, das auf das erste Millennium vor unserer Ära zurückgeht. Es gibt aber bis heute keine systematische Zusammenstellung – weder aller bekannten Texte noch ihrer Erschaffer. Diesem Zustand soll das Vorhaben „Schriftkultur Äthiopiens“ entgegenwirken. Eine vielfältige und vielschichtige virtuelle Forschungsumgebung soll geschaffen werden, in der Texte in Originalschrift, Transkription und Übersetzung aus unterschiedlichen Zeitperioden und Regionen mit Hilfe einer relationalen Datenbankfunktionalität mit den Informationen zu den Textträgern, Autoren und Herkunftsorten verbunden werden. Das auf 25 Jahre ausgelegte Langzeitforschungsvorhaben soll durchgeführt werden vom Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg unter Leitung von Prof. Dr. Alessandro Bausi.

    „Wir freuen uns sehr, die Förderung für gleich zwei neue und wichtige geisteswissenschaftliche Langzeitvorhaben zu erhalten und damit Drittmittel in Höhe von 690.000 Euro pro Jahr für die Akademie eingeworben zu haben, eine Steigerung unseres Drittmittelvolumens um über 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Es ist ein wichtiger Meilenstein für die Finanzierung von Forschung in Hamburg und Norddeutschland und zeigt, dass die Akademie der Wissenschaften in Hamburg wächst“, so Prof. Dr.-Ing. Edwin Kreuzer, Präsident der Akademie.

    Die Projekte sind im Rahmen des von Bund und Ländern finanzierten Akademienprogramms bewilligt worden. Dieses Programm dient der Erschließung, Sicherung und Vergegenwärtigung des kulturellen Erbes. Es ist eines der größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme der Bundesrepublik Deutschland und wird von der Union der deutschen Akademien koordiniert. Von der Gesamtsumme trägt 50 Prozent der Bund und 50 Prozent das Land. Für 2016 wurden insgesamt Mittel in Höhe von 62 Mio Euro bewilligt.

    Weitere Informationen:
    Dr. Elke Senne
    Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
    Akademie der Wissenschaften in Hamburg
    040/42 94 86 69–20
    presse@awhamburg.de
    www.awhamburg.de

    Prof. Dr. Beata Wagner-Nagy
    Institut für Finnougristik/Uralistik
    Universität Hamburg
    040/42 838 – 2787
    beata.wagner-nagy@uni-hamburg.de

    Prof. Dr. Alessandro Bausi
    Asien-Afrika-Institut
    Universität Hamburg
    040/ 42 838 – 4870/9074
    alessandro.bausi@uni-hamburg.de

    Die Akademie
    Der Akademie der Wissenschaften in Hamburg gehören herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Disziplinen aus dem norddeutschen Raum an. Sie trägt dazu bei, die Zusammenarbeit zwischen Fächern, Hochschulen und anderen wissenschaftlichen Institutionen zu intensivieren. Sie fördert Forschungen zu gesellschaftlich bedeutenden Zukunftsfragen und wissenschaftlichen Grundlagenproblemen und macht es sich zur besonderen Aufgabe, Impulse für den Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit zu setzen. Die Grundausstattung der Akademie wird finanziert von der Freien und Hansestadt Hamburg. Präsident der Akademie ist Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Edwin J. Kreuzer. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg ist Mitglied in der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften.


    Bilder

    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung Langzeitvorhaben

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Geschichte / Archäologie, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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