idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.05.2003 11:40

Im Aufbau: Nationales Schadstofffreisetzungs- und Verbringungsregister für Industriebetriebe

Jana Schmidt Pressestelle
Umweltbundesamt (UBA)

    Gemeinsame Presse-Information mit der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg

    Ab 2009 Informationen zur Umweltbelastung durch die Industrie im Internet für jedermann abrufbar

    Die Umweltbelastungen durch Industriebetriebe werden transparenter: In Zukunft wird im Internet der Eintrag der wichtigsten Schadstoffe in Luft, Wasser und Boden sowie die Verbringung von Abfällen großer Industriebetriebe gezielt abfragt werden können. Deutschland hat mit der Unterzeichnung des sogenannten PRTR-Protokolls am 21. Mai 2003 auf der fünften Ministerkonferenz "Umwelt für Europa" der UN-Wirtschaftskommission für Europa (UN-ECE) in Kiew seinen Willen zum Ausdruck gebracht, ein nationales Schadstofffreisetzungs- und Verbringungs-register aufzubauen - das Pollutant Release and Transfer Register, kurz PRTR. Per Mausklick kann man sich voraussichtlich ab dem Jahr 2009 umfassend über die Umweltbeeinträchtigungen von Industriebetrieben - etwa in seiner Nachbarschaft - informieren. Das PRTR-Protokoll muss jetzt noch von Deutschland ratifiziert werden. Es tritt in Kraft, wenn insgesamt 16 Staaten ratifizieren.

    Im Anhang des PRTR-Protokolls sind die Industriesparten, die ihren Ausstoß von Schadstoffen in Luft, Wasser und Boden sowie ihre Abfallmengen berichten müssen, aufgelistet. Dazu gehören zum Beispiel: Kraftwerke, die Chemische Industrie, Müllverbrennungsanlagen, Kläranlagen, die Intensivtierhaltung und die Lebensmittelindustrie. Berichten müssen die Betriebe über einen oder mehrere von 86 festgeschriebenen Schadstoffen, wie etwa Klimagase, Dioxine oder Schwermetalle. Ein erster Schritt zu einem nationalen PRTR ist das "Europäische Schadstoffemissionsregister" (EPER), für das große Industriebetriebe bereits in diesem Jahr ihre Luft- und Wasseremissionen an die Europäische Kommission berichten. Die Daten werden voraussichtlich Ende 2003 im Internet stehen.

    Die Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU) unterstützt die Umsetzung des PRTR-Protokolls in Deutschland im Rahmen eines Forschungsprojektes im Auftrag des Umweltbundesamtes. Dabei soll auf die gute Zusammenarbeit mit den Ländern bei der Einführung des EPER in Deutschland aufgebaut werden. Ein auf EPER basierendes, nationales PRTR soll voraussichtlich ab 2009 - mit Daten aus 2007 - zur Verfügung stehen.

    Die Möglichkeit, an der Umsetzung von PRTR mitzuwirken, gibt es im Internet unter http://www.prtr.de. Weitere Informationen sind auch unter den Adressen http://www.eper.de und http://www.bmu.de/buergerbeteiligungsrechte zu finden.

    Berlin und Karlsruhe, den 26.05.2003
    (2.670 Zeichen)


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).