Insgesamt 17 exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler sind Ende Oktober von der Helmholtz-Gemeinschaft ausgewählt worden, um eigene Forschungsgruppen aufzubauen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren erhalten sie dafür künftig eine jährliche Förderung in Höhe von 250.000 Euro. Acht der erfolgreichen Bewerber kommen aus dem Ausland. Darunter sind fünf Deutsche, die nach einem Forschungsaufenthalt zurückkehren und an einem Helmholtz-Zentrum tätig werden.
Für die Positionen der Nachwuchsgruppenleiter gab es insgesamt 250 Bewerber. „Unter diesen Kandidaten waren viele ausgezeichnete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von internationalen Top-Standorten“, sagt Otmar D. Wiestler, der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Das zeigt, dass es im internationalen Vergleich überaus attraktiv ist, in Deutschland zu forschen. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir herausragende junge Talente aus aller Welt für unsere Zentren und damit für das deutsche Wissenschaftssystem gewinnen konnten.“
Das Förderprogramm richtet sich an hoch qualifizierte Nachwuchskräfte, deren Promotion zwei bis sechs Jahre zurückliegt, und bietet ihnen ausgezeichnete Perspektiven. „Sie profitieren von der hervorragenden Infrastruktur unserer Zentren sowie der Einbindung in ein internationales Arbeitsumfeld“, sagt Wiestler. Nach rund vier Jahren werden alle Gruppen einer Zwischenevaluation unterzogen. Fällt diese sehr positiv aus, erhalten die Gruppenleiter in der Regel eine langfristige Perspektive am Zentrum. Darüber hinaus stärkt das Programm die Vernetzung von Helmholtz-Zentren und Universitäten. Denn die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler lehren auch an Partnerhochschulen. Damit qualifizieren sie sich zusätzlich für eine Universitätskarriere. Ein maßgeschneidertes Fortbildungs- und Mentoring-Programm unterstützt sie überdies bei der Wahrnehmung ihrer Führungsaufgaben.
Zehn Wissenschaftlerinnen und 15 Wissenschaftler waren zu dem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren mit externen Fachbegutachtungen und Präsentationen vor einer interdisziplinären Jury eingeladen worden. Unter den 17 Ausgewählten sind sechs Frauen, das entspricht einem Anteil von 35 Prozent. „Ich bin sehr froh, dass wir so vielen begabten jungen Wissenschaftlerinnen eine Chance bieten, Familie und Karriere unter einen Hut zu bringen und in wissenschaftliche Führungspositionen hineinzuwachsen“, sagt Helmholtz-Präsident Wiestler. „Ihren Anteil in der Wissenschaft noch weiter zu erhöhen, wird in Zukunft eine der wichtigsten Aufgaben in der Helmholtz-Gemeinschaft sein.“
Mit der diesjährigen Wahl hat die Helmholtz-Gemeinschaft in bislang zwölf Auswahlrunden fast 200 Nachwuchsgruppen ermöglicht. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds des Präsidenten gedeckt. Die andere Hälfte steuern die Helmholtz-Zentren bei. Damit können die Nachwuchsgruppenleiter neben ihrer eigenen Stelle in der Regel drei bis vier Mitarbeiter sowie Konferenzreisen und Teile ihrer Ausstattung finanzieren. Zwei der neuen Nachwuchsgruppen werden im Forschungsbereich Energie angesiedelt sein, drei im Bereich Erde und Umwelt und sechs im Bereich Gesundheit. Auf den Forschungsbereich Schlüsseltechnologien entfallen zwei Forschungsgruppen und vier auf den Bereich Materie.
Weitere Informationen:
http://www.helmholtz.de/nachwuchsgruppen
Die Helmholtz-Gemeinschaft leistet Beiträge zur Lösung großer und drängender Fragen von Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft durch wissenschaftliche Spitzenleistungen in sechs Forschungsbereichen: Energie, Erde und Umwelt, Gesundheit, Schlüsseltechnologien, Materie sowie Luftfahrt, Raumfahrt und Verkehr. Die Helmholtz-Gemeinschaft ist mit rund 38.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in 18 Forschungszentren und einem Jahresbudget von vier Milliarden Euro die größte Wissenschaftsorganisation Deutschlands. Ihre Arbeit steht in der Tradition des großen Naturforschers Hermann von Helmholtz (1821-1894).
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