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10.11.2015 10:01

Warum Crowdinvesting immer beliebter wird

Dr. Jutta Gröschl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn

    85 % der jungen Unternehmer würden sich erneut für diese Finanzierungsform entscheiden. Eigentümer von jungen Unternehmen wählen Crowdinvesting aber nicht nur, um ihr Vorhaben zu finanzieren, sondern auch, um auf diese Weise für ihre Produkte und Dienstleistungen beim Endkunden zu werben.

    Eigentümer von jungen Unternehmen, die sich für Crowdinvesting entscheiden, stehen durchaus alternative Finanzierungsquellen zur Verfügung, um ihre Ideen zu realisieren. Dennoch entscheiden sie sich bewusst für diese Art der Finanzierung. Bisher hatte die Annahme vorgeherrscht, dass die eigenkapitalbasierte Form des Crowdfundings vor allem von Unternehmen genutzt wird, denen andere Finanzierungsquellen versperrt sind.

    Die Forscher des IfM Bonn und der Universität Siegen haben 163 Finanzierungsrunden von 145 Unternehmen untersucht, die zwischen 2011 und 2014 gestartet wurden. Zudem befragten sie die Geschäftsführer crowdfinanzierter Unternehmen. Dabei zeigte sich: Je höher der eigene finanzielle Beitrag der Gründer war, desto mehr Kapital vertrauten die Anleger ihm an. "Dies deutet darauf hin, dass Investoren die finanzielle Beteiligung des Unternehmers als Qualitätssignal für das Gründungsprojekt interpretieren", berichtet IfM-Wissenschaftler Jonas Löher.

    Im untersuchten Zeitraum wurden rund neun von zehn Kampagnen von der Crowd erfolgreich finanziert – 85 % der Unternehmen würden sich daher auch wieder für Crowdinvesting entscheiden. Allerdings ist diese neuartige Finanzierungsform nicht für jedes junge Unternehmen eine Option: "Crowdinvesting eignet sich besonders für innovative Wachstumsunternehmen, die Kapital für eine zeitnahe Markteinführung suchen" erläutert Jonas Löher vom IfM Bonn. Gleichwohl harmoniert Crowdinvesting mit etablierten Formen der Frühphasenfinanzierung: Nahezu die Hälfte der betrachteten Unternehmen erhielt eine Folgefinanzierung durch einen Business Angel oder eine Venture Capital-Gesellschaft.

    Die Bestandsfestigkeit der crowdinvestierten Unternehmen ist prinzipiell überdurchschnittlich hoch. Dennoch wurden 10 Cent eines jeden Euros in Unternehmen investiert, die innerhalb des Betrachtungszeitraums wieder aus dem Markt ausschieden. Dies macht noch einmal deutlich: Crowdinvesting ist eine Form von Risikokapital, die zu Verlusten bei den Anlegern führen kann.

    Die Studie "Unternehmensgründung und Crowdinvesting" ist auf der Homepage des Institut für Mittelstandsforschung (www.ifm-bonn.org) abrufbar.


    Weitere Informationen:

    http://www.ifm-bonn.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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