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10.11.2015 11:51

Wenn das Wetter die Gesundheit beeinflusst: UKJ-Mediziner bestätigen Einfluss auf Schlaganfallrisiko

Stefan Dreising Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Jena

    Mehr Schlaganfälle nach Temperaturstürzen/ Risikogruppen wie Diabetiker oder Patienten mit Arterienverkalkungen besonders gefährdet

    Mal Regen, dann auf einmal Sonne, Wolken oder Wind: Gerade im Herbst wechselt das Wetter schlagartig. Viele Menschen klagen deshalb über Müdigkeit, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder Erkältungen. Wie das Wetter kommt auch ein Schlaganfall mit akuten einseitigen Lähmungserscheinungen, Seh- oder Sprachstörungen meist plötzlich und ist dabei lebensgefährlich. Doch welchen Einfluss besitzen Wetteränderungen auf das Auftreten eines akuten Schlaganfalls? Mit dieser Frage beschäftigten sich die Experten des Universitätsklinikums Jena (UKJ). Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie nun in der renommierten Fachzeitschrift European Journal of Epidemiology.

    Veränderungen in Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck beeinflussen Schlaganfallrisiko

    Die Jenaer Forscher identifizierten drei entscheidende Einflussfaktoren auf das Schlaganfallrisiko: Neben raschen Veränderungen in der Temperatur begünstigen auch schnelle Wechsel der Luftfeuchtigkeit sowie des Luftdrucks die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls. Besonders nach Temperaturstürzen steigt das Risiko deutlich an und bleibt weitere zwei Tage erhöht. Bei einem Abfall der Temperatur um je etwa drei Grad Celsius erhöht sich das Schlaganfallrisiko um elf Prozent. „Bei Risikopatienten kann sich die Wahrscheinlichkeit eines Schlaganfalls bei Wetterwechsel teilweise vervierfachen. Vor allem Patienten mit Diabetes oder Arterienverkalkungen reagieren besonders sensibel“, betont Dr. Florian Rakers von der Klinik für Neurologie am UKJ.

    Besonders nach Temperaturstürzen auf Symptome achten

    Hintergrund: Bei niedrigen Außentemperaturen ziehen sich die Blutgefäße im Körper zusammen, um vor dem Auskühlen zu schützen. Blutgerinnsel, die sich im Herzen bilden und ins Gehirn gespült werden, können die verengten hirnversorgenden Blutgefäße nun leichter verschließen. Die Folge: ein Schlaganfall. „Deshalb sollten vor allem Risikopatienten die Warnzeichen eines Schlaganfalls wie einseitiges Taubheitsgefühl in Armen oder Beinen, Verständnisstörungen, Schwindel oder schlagartige Kopfschmerzen kennen. Leiden sie nach starken Temperaturstürzen unter derartigen Symptomen, können sie einen Schlaganfall frühzeitig erkennen und bei Bedarf sofort einen Notarzt verständigen“, so Prof. Dr. Matthias Schwab, leitender Oberarzt an der Klinik für Neurologie am UKJ.

    Kontakt
    Dr. Florian Rakers
    Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Jena
    Erlanger Allee 101
    07747 Jena
    Tel.: 03641-9323486
    Fax: 03641-9323412
    E-Mail: Florian.rakers@med.uni-jena.de

    Literatur
    Rakers F, et a. Rapid weather changes are associated with increased ischemic stroke risk: a case-crossover study. Eur J Epidemiol. 2015 July 7. doi: 10.1007/s10654-015-0060-3.


    Weitere Informationen:

    http://www.uniklinikum-jena.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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