Erste Mitmachkonferenz „Exzellenz für alle!?“ am 6. und 7. November
„Exzellenz für Alle!? Bürgerwissenschaft, Hochschulen und Wissenschaftsläden - ein Blick nach vorne" lautete der Titel einer Bürgerwissenschaftskonferenz in der Jade Hochschule Oldenburg, zu der der Science Shop der Universität Vechta für den 6. und 7. November 2015 eingeladen hatte. Ziel der erstmals stattfindenden Veranstaltung war es, WissenschaftlerInnen und BürgerInnen zusammen zu bringen, damit sie gemeinsam Projekte initiieren. Gefördert wurde die Konferenz vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Metropolregion Nordwest.
Vizepräsident Prof. Thomas Wegener von der Jade Hochschule beschrieb in seiner Begrüßung die Bürgerbeteiligung als eine von vielen ungenutzten Ressourcen unserer Gesellschaft. Prof. Dr. Norbert Lennartz, Vizepräsident der Universität Vechta, betonte, dass deutschlandweit ein wachsendes Interesse der zivilen Gesellschaft an Anlaufstellen für Wissenschaftstransfer zu verzeichnen sei.
Insgesamt sieben deutschsprachige Wissenschaftsläden (Science Shops) und die Transferstellen der Jade Hochschule und der Hochschule Emden/Leer beteiligten sich an der Organisation der Konferenz mit rund 100 TeilnehmerInnen. „Sie bietet eine Plattform zur Diskussion und Vernetzung, mit dem Ziel, aus Projekten zu berichten, neue Projektideen zu entwerfen und über die Konferenz hinaus Kooperationen zu festigen. Wir wollen voneinander lernen und miteinander wachsen“, sagt Christine Gröneweg vom Wissenschaftsladen Vechta/Cloppenburg, die zusammen mit ihren Kollegen Sandra Werb und Dr. Daniel Ludwig die Konferenz organisierte.
Der Wissenschaftsladen der Universität Vechta versteht sich als Schnittstelle und Drehscheibe zwischen der Bevölkerung und den Forschungsinstitutionen im Oldenburger Münsterland, die Transferstelle der Jade Hochschule als Schnittstelle zwischen Hochschule, Wirtschaft und Verwaltung. Es geht also um Wissensvermittlung, die möglichst nah an den Bedarfen von BürgerInnen, Unternehmen, Kommunen, Verbänden oder Vereinen ist. Wissen und Bildung soll für alle Menschen erreichbar und erlebbar sein.
„Unsere Gesellschaft ist derzeit mit Klimawandel, Ressourcenverknappung und dem demografischen Wandel konfrontiert. Um diesen Herausforderungen umfassend zu begegnen, ist eine stärkere Mitwirkung der Bevölkerung, zum Beispiel durch soziale Initiativen, Bürgerbewegungen und Vereine, an wissenschaftlichen Prozessen gefordert“, ergänzt Dr. Anna Meincke, Geschäftsführerin der Metropolregion Nordwest. Während bislang vor allem über die Gesellschaft geforscht wurde, soll die Forschung künftig BürgerInnen und deren Anliegen stärker einbeziehen.
Eine Fishbowl-Diskussion im Plenum markierte den Abschluss der Konferenz. Die Diskutanten teilten ihre Eindrücke, die sie in den vorangegangenen Tagen als TeilnehmerInnen oder WorkshopleiterInnen gewonnen hatten. Gisela Prystav vom Wissenschaftsladen kubus der TU Berlin plädierte für mehr Praxisnähe bei Studierenden. Um nachhaltige Forschungsergebnisse zu erzielen sollten sie enger mit NGOs zusammenarbeiten und forschen. Michael Strähle vom Wissenschaftsladen Wien warnte davor, dass Exzellenz, nicht nur im wissenschaftlichen Kontext, ein ausschließender Begriff sei. Man solle mehr an der Vermittlung von Wissenschaft, als an der Elitenbildung arbeiten. Reine Wissensvermittlung hält Matthias Schoof von der Hochschule Emden/Leer nicht für ausreichend, BürgerInnen müsse man für kritisches Hinterfragen sensibilisieren und Methoden an die Hand geben, um eigenes Engagement zu initiieren. Über die Hochschulen hinaus bieten Selbstmachstrukturen Raum für Wissenstransfer und Austausch. Es bleibe wichtig solche Räume zu schaffen und zu erhalten, so Björn Huwe vom Wissenschaftsladen Potsdam e.V.. Alexandra Reith von der Hochschule Emden/Leer betonte die Notwendigkeit von exzellenten Verfahren, nicht von exzellenten Forschungsergebnissen. Außerdem dürfe Expertise nicht nur in der Wissenschaft vermutet werden, so Reith. Daniel Ludwig von der Transferstelle der Universität Vechta sieht einen zunehmenden Bedarf an vermittelnden Einrichtungen, da beiderseits vielfach noch Hindernisse für Dialog und Zusammenarbeit bestehen. Andere Formate neben dem regulären Studium forderte hingegen Elke Beyer von der TU Berlin. Beispielsweise durch Gasthörerprogramme ließen sich Barrieren für den Zugang zu Universitäten verringern und BürgerInnen dazu motivieren den „Betrieb“ Universität kennen zu lernen. Für Björn Huwe öffnet sich der Weg zu neuen Methoden und best practice darüber es zu wagen, einfach mal zu machen.
v.l. Dr. Anna Meincke, Prof. Dr. Norbert Lennartz, Christine Gröneweg, Sandra Werb, Christina Schuma ...
Piet Meyer/Jade Hochschule
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
v.l. Dr. Anna Meincke, Prof. Dr. Norbert Lennartz, Christine Gröneweg, Sandra Werb, Christina Schuma ...
Piet Meyer/Jade Hochschule
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