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12.11.2015 15:48

Eine Brücke zum normalen Leben

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    In der MHH konnte heute ein neuer Sportbereich für junge Patienten eröffnet werden / Verein für krebskranke Kinder Hannover e. V. spendet dafür fast 200.000 Euro

    Am Institut für Sportmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) können ab sofort immungeschwächte Kinder und Jugendliche der Kinderkrebsstation in einem für sie neu gestalteten und eingerichteten Sportraum in geschützter Umgebung trainieren. „Der Raum trägt dazu bei, dass die Kinder ihre körperliche Leistungsfähigkeit nicht so schnell verlieren oder schnell wiedergewinnen. Er stellt eine Brücke zum normalen Leben dar und trägt zur positiven Lebenseinstellung der Kinder bei“, sagt Bärbel Dütemeyer, Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder Hannover e. V.. Der Verein hat den Umbau mit einer Spende in Höhe von fast 200.000 Euro ermöglicht.

    Kindgerechte Sportgeräte wie Laufband, Ruderergometer, Fahrrad oder Handdrehkurbel motivieren die Mädchen und Jungen spielerisch zum Training. Hier können Kinder trainieren, die stationär behandelt werden oder in der Nachsorge sind. „Ich finde den Raum sehr cool. Ich bin alle zwei Wochen in der MHH zur Nachsorge meiner Leukämie. Am liebsten trainiere ich dann auf dem Laufband“, erzählt der 13-jährige Phil K. „Dieser Raum zeigt wieder einmal, dass der Mensch im Mittelpunkt unserer Universitätsmedizin steht, und wir die Patienten ganzheitlich sehen. Der Sport, den unsere jungen Patienten hier betreiben können, fördert nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele“, sagt MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum.

    Das Training wird immer von einem Sportwissenschaftler betreut. Dabei ist es auf den Gesundheitszustand und die Belastbarkeit des Patienten individuell abgestimmt. Die Sportwissenschaftler bringen hierfür ihre Erfahrungen aus der Betreuung von Hochleistungssportlern ein. „Mit dem Training können die Kinder während und nach einer Krebsbehandlung ihre alltagsmäßige Belastbarkeit möglichst erhalten oder wieder herstellen, sodass sie mit ihren gesunden Freunden weitestgehend mithalten können – zum Beispiel beim Schulsport. Das fördert ihr Selbstbewusstsein. Zudem gibt ihnen das Training ein Gefühl für ihren Körper“, erläutert Professor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des Instituts für Sportmedizin. Eltern von jungen Patienten dürfen mit ihren Kindern mittrainieren, und künftig werden auch andere junge Patienten mit chronischen Erkrankungen von diesem Raum profitieren können.

    „Dieser Raum stellt eine Insel dar, die nichts mit Krankheit zu tun hat. Die kranken Kinder liegen über Monate im Bett. Dabei bauen sich ihre Muskeln ab, was ihre Entwicklung beeinflusst. Sport wirkt dem entgegen und sorgt somit dafür, dass die Kinder möglichst ohne lebenslangen Schaden aus ihrer Erkrankung hervorgehen und einen guten Einstieg in ihr Erwachsenenleben haben“, betont Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

    Schon seit drei Jahren finanziert der Verein den Sportwissenschaftler Torge Wittke, der mit den Patienten regelmäßig trainiert. Bisher fand das Training auf den Stationsfluren und -zimmern statt, manchmal trainierten Kinder im Bett. Für manche Patienten gab es die Möglichkeit, in einem Fitnessbereich des Instituts für Sportmedizin der MHH zu trainieren, in dem auch erwachsene Patienten Sport treiben.


    Bilder

    Prof. Dr. Christian Kratz, Andrea Aulkemeyer (MHH-Vizepräsidentin), Bärbel Dütemeyer, Dr. Andreas Tecklenburg (MHH-Vizepräsident), Prof. Dr. Christopher Baum, Torge Wittke und Patient Phil K.
    Prof. Dr. Christian Kratz, Andrea Aulkemeyer (MHH-Vizepräsidentin), Bärbel Dütemeyer, Dr. Andreas Te ...
    Quelle: "Foto: MHH/Kaiser"


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Christian Kratz, Andrea Aulkemeyer (MHH-Vizepräsidentin), Bärbel Dütemeyer, Dr. Andreas Tecklenburg (MHH-Vizepräsident), Prof. Dr. Christopher Baum, Torge Wittke und Patient Phil K.


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