Die Kommerzialisierung der Kindheit
Der Prozess der Kommerzialisierung zählt zu den Charakteristika des Wandels der Kindheit in unserer Gesellschaft. Vehement wird diskutiert, inwieweit und mit welchen Konsequenzen der Markt zu einer einflussreichen Sozialisationsinstanz neben Elternhaus, Kindergarten und Schule geworden ist. Die Kinder selbst werden in diesem Prozess als zunehmend autonome Konsumenten wahrgenommen, die - ausgestattet mit immer mehr Taschengeld respektive wachsender Kaufkraft - eine relevante und ernst zu nehmende Zielgruppe für Marketing und Wirtschaft darstellen.
Die Autorin, wiss. Mitarbeiterin am Deutschen Jugendinstitut in München, geht der Frage nach, welche Entwicklungen sich hin zur zunehmenden Autonomie der Kinder auf dem Markt faktisch vollzogen haben. Empirische Materialien aus Markt- und Sozialforschung zum Taschengeld und zur Kaufkraft der Kinder, zur ökonomischen Rolle der Kinder als Dienstleistungspflichtige (Mithelfende) im Familienhaushalt und als von (Kinder-)Arbeit freigestellte in der Gesellschaft werden herangezogen und kritisch nach ihrer Relevanz für Kommerzialisierungsphänomene in der Kindheit geprüft. Andererseits wird Quellenmaterial zur Geschäftsfähigkeit und zum "Taschengeldparaphen", zur Dienstleistungspflicht und zum Taschengeldanspruch gegenüber den Eltern, zur Kinder- respektive Taschengeldarbeit herangezogen. Daran wird aufgezeigt, dass die Gegenläufigkeit von Autonomie und Schutz der Kinder das Jahrhunderte alte Prinzip der Integration von Kindern in den Wirtschaftsprozess ist.
Feil, Christine
Kinder, Geld und Konsum.
Die Kommerzialisierung der Kindheit.
Weinheim; München: Juventa 2003
286 S. 23 EUR
ISBN: 3-7799-0226-5
Reihe Kindheiten / Band 24
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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