Bundesforschungsministerium stärkt Medizininformatik / Wanka: „Mit Hilfe von Daten bessere Diagnosen und Therapien entwickeln“
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) stärkt die Medizininformatik in Deutschland. Mit einem neuen Förderkonzept will das BMBF die technischen und strukturellen Voraussetzungen schaffen, damit Wissen aus der Krankenversorgung und der medizinischen Forschung besser zusammengeführt werden kann.
Der bereits jetzt riesige Datenschatz in Medizin und Forschung wächst kontinuierlich weiter, wird aber noch unzureichend genutzt. „Täglich werden unzählige gesundheitsrelevante Daten in Kliniken, Arztpraxen und auch in der biomedizinischen Forschung erhoben. Die neue Strategie zur Medizininformatik wird dazu beitragen, dass mit Hilfe dieser Informationen genauere Diagnosen und bessere Therapien erfolgen können“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka bei der heutigen Vorstellung der Strategie auf der MEDICA in Düsseldorf. Zur Förderung der Medizininformatik stellt das BMBF in den kommenden fünf Jahren 100 Millionen Euro bereit.
Die Strategie ist langfristig und in zeitlich gestuften Modulen angelegt: In einem ersten Schritt sollen an Universitätskliniken Datenintegrationszentren aufgebaut und vernetzt werden. In den Zentren sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um Forschungs- und Versorgungsdaten standortübergreifend zu verknüpfen. Gleichzeitig werden innovative IT-Lösungen für konkrete Anwendungen entwickelt. Dabei ist es eine unabdingbare Voraussetzung, dass die in Deutschland sehr strengen datenschutzrechtlichen Standards und Rahmenbedingungen ein¬gehalten werden, zum Beispiel hinsichtlich des Erfordernisses einer Einwilligung der Patientinnen und Patienten.
Anwendungen könnten zum Beispiel die Entwicklung einer individualisierten Krebstherapie oder die IT-basierte Unterstützung von Diagnose und Therapiewahl bei seltenen Erkrankungen oder sein. So dauert es bei Patienten, die an einer seltenen Erkrankung leiden, häufig sehr lange, bis eine korrekte Diagnose und optimale Therapie gefunden sind. Ein computergestütztes Informationssystem, das über Befunde und Therapieerfolge bei Patienten mit ähnlichen Symptomen informiert und Mediziner so bei ihrer Diagnose unterstützt, könnte gerade bei seltenen Erkrankungen die Patientenversorgung beschleunigen und verbessern. Solche Experten-Systeme können heute mit Hilfe von modernen Informationstechnologien und medizinischen Datensammlungen entwickelt werden.
Langfristiges Ziel der neuen Strategie ist ein leistungsfähigeres, digital vernetztes Gesundheitssystem. Die Medizininformatik in Deutschland zu stärken, ist Teil der Digitalen Agenda der Bundesregierung. Diese ressortübergreifende Strategie will die Innovationspotentiale der Digitalisierung nutzen und widmet sich vielfältigen Aspekten – vom Breitbandausbau über die Digitalisierung in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft bis hin zum Thema IT-Sicherheit.
Weitere Informationen unter:
http://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/medizininformatik.php
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
fachunabhängig
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
Deutsch
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