idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
18.11.2015 11:51

Neue Erkenntnisse zur Wirkungsweise Natürlicher Killerzellen bei HIV-Infektionen

Dr. Franziska Ahnert Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Pette-Institut – Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie

    Hamburg. Forscherinnen und Forschern des Heinrich-Pette-Instituts (HPI) sowie des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) ist es gelungen, die Mechanismen der Erkennung von HIV-infizierten Zellen durch Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) weiter aufzuklären. Dafür wurden die Daten einer großen Patientenkohorte unbehandelter HIV-1-infizierter Personen aus Südafrika ausgewertet. Die Ergebnisse sind nun im renommierten Journal „PLOS Medicine“ erschienen.

    Das menschliche Immunsystem ist darauf ausgerichtet, schnell und effektiv auf Pathogene wie Viren oder Bakterien zu reagieren. Der AIDS-Erreger HIV-1 entgeht dieser Immunkontrolle auf vielfältige Weise. Zahlreiche dieser Mechanismen konnten in den letzten Jahren durch intensive Forschungsarbeit aufgeklärt werden. Bisher war jedoch nur wenig darüber bekannt, wie Natürliche Killerzellen (NK-Zellen) HIV-1-infizierte Zellen erkennen und wie das Virus es schafft, diesem Immundruck zu entkommen.

    Nun hat sich ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des Heinrich-Pette-Instituts, des UKE sowie Kollegen aus den USA und Südafrika dieser Fragestellung mit einer großen Kohortenstudie gewidmet: Mit Proben von 390 HIV-1-infizierten unbehandelten Personen aus Durban (Südafrika) gingen sie der Frage nach, wie sich Mutationen in der Virus-Sequenz auf das Zusammenspiel zwischen NK-Zellen, deren KIR-Rezeptoren sowie den HLA-Rezeptoren auf den infizierten Zellen auswirkt.

    Mittels eines statistischen Analyse-Ansatzes, biochemischen Untersuchungen sowie durch Computer-gestützte Modellierung zeigten die Forscherinnen und Forscher, dass HIV-1 durch selektive Mutationen die Bindung von inhibierenden KIR-Rezeptoren bestärkt und so einem Zerstören der infizierten Zellen durch die natürlichen Killerzellen entgeht.

    „Unsere Ergebnisse belegen einmal mehr die Komplexität des Zusammenspiels von HIV mit dem angeborenen Immunsystem, aber auch eine weitere Strategie des Virus, dem Immundruck durch die Natürlichen Killerzellen zu entgehen“, erklärt Prof. Marcus Altfeld, Leiter der HPI Abteilung „Virus-Immunologie“.

    Ob die zugrunde liegenden Mechanismen auch bei weiteren Krankheitserregern oder der Tumorpathogenese eine Rolle spielen, muss nun in zukünftigen Studien erforscht werden.

    Die Ergebnisse wurden in der renommierten Fachzeitschrift „PLOS Medicine“ veröffentlicht:

    A. Hölzemer, C. Thobakgale, C. A. Jimenez Cruz, W. F. Garcia-Beltran, J. M. Carlson, N. van Teijlingen, J. Mann, M. Jaggernath, S. Kang, C. Körner, A. Chung, J. L. Schafer, D. T. Evans, G. Alter, B. D. Walker, P. J. Goulder, M. Carrington, P. Hartmann, T. Pertel, R. Zhou, T. Ndung’u, M. Altfeld (2015). Selection of an HLA-C*03:04-Restricted HIV-1 p24 Gag Sequence Variant Is Associated with Viral Escape from KIR2DL3+ Natural Killer Cells: Data from an Observational Cohort in South Africa. PLOS Medicine 2015 Nov 17. doi: 10.1371/journal.pmed.1001900.

    Rückfragen:

    Prof. Marcus Altfeld: marcus.altfeld@hpi.uni-hamburg.de
    Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie,
    Hamburg


    Weitere Informationen:

    http://www.hpi-hamburg.de/en/current-topics/press/singleview/archive/2015/novemb... - PM auf der Webseite des HPI
    http://journals.plos.org/plosmedicine/article?id=10.1371/journal.pmed.1001900 - Link zur Publikation


    Bilder

    Anhang
    attachment icon PM zum Download

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).