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27.05.2003 12:07

Echoes from Auschwitz: My Journey to Healing

Britta Weber M. A. Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Ein Vortrag von Eva Mozes Kor (Terre Haute, Indiana)
    am Dienstag, 03. Juni 2003, um 17:30 Uhr
    im Kulturwissenschaftliche Institut, Goethestraße 31, 45128 Essen
    mit anschließender Diskussion (Moderation: Prof. Dr. Jörn Rüsen, Kulturwissenschaftliches Institut, Essen)

    Eva Mozes Kor und ihre Zwillingsschwester Miriam wurden am
    30. Januar 1934 in Portz, Rumänien, geboren. 1944 wurde Eva Mozes Kor mit ihren Eltern und zwei älteren Schwestern nach Auschwitz deportiert. Bei ihrer Ankunft wurden die Zwillinge von der Familie getrennt und einer besonderen Gruppe zugeteilt. Diese Gruppe bestand aus Zwillingspaaren, die später für die grausamen medizinischen Versuche des KZ-Arztes Dr. Josef Mengele missbraucht wurden.

    Von diesen ca. 1500 Zwillingspaaren haben weniger als 200 Einzelpersonen das Martyrium, als Studienobjekt und "Menschen-Material" den perversen Versuchen der nationalsozialistischen Vererbungslehre ausgeliefert zu sein, überlebt. Eltern und Geschwister von Eva und Miriam Mozes kamen in den Gaskammern von Auschwitz um.

    Das Zwillingspaar überlebte und kehrte nach dem Krieg nach Rumänien zurück. 1950 wanderten die Schwestern nach Israel aus und traten zwei Jahre später der israelischen Armee bei. Eva wurde technische Zeichnerin, Miriam arbeitete als Kindermädchen. 1960 heiratete Eva den Amerikaner Michael Kor, ebenfalls ein Überlebender der Vernichtungslager. Sie ging mit ihm nach Amerika und ließ sich mit ihrer Familie in Terre Haute, Indiana, nieder, wo sie noch heute lebt.

    Die Gedanken an das Schicksal der anderen "Mengele-Zwillinge" ließ Eva Mozes Kor nicht los und so begann sie, nach ihnen zu suchen. Als Gründerin und Präsidentin des Verbandes von Überlebenden ("Children of Auschwitz-Nazi's Deadly Lab Experiments Survivors") gelang es ihr bis 1984, 122 überlebende Einzelpersonen der Zwillingsexperimente ausfindig zu machen. Ihre Schwester Miriam starb 1993, vermutlich an den Folgen der Experimente.

    Eva Mozes Kor kämpft - neben der Aussöhnung zwischen Opfern und Tätern- bis heute um Informationen, die Aufschluss geben über die medizinischen Folgen der Versuche, die an den Zwillingen in Auschwitz durchgeführt wurden.

    Wohl wissend, dass sie sich der Kritik aussetzt, das Leid der Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik in Vergessenheit geraten zu lassen, kämpft Eva Mozes Kor seit Jahren für eine Aussöhnung zwischen Opfern und Tätern. Als Überlebende der "Zwillingshölle" in Auschwitz sieht sie nur so einen Weg, sich aus der lebenslangen Rolle als "Auschwitz-Opfer" zu befreien. Als "Akt der Selbstheilung" hat sie am 50. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz den Nationalsozialisten in einer symbolischen Geste persönlich vergeben.

    Vergebung, Amnestie und Versöhnung, dass sind die zentralen Themen, wenn sie sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Im Unterschied zu den meisten Opfern des Holocaust streitet sie für eine aktive Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die auch die Täter mit einbezieht und die auf die psychische Befreiung von Auschwitz zielt - bei den Opfern wie den Täter.

    Weitere Informationen erhalten Sie unter www.kwi-nrw.de oder unter der Telefonnummer 0201/7204-0.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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