Theorie und Praxis ebenbuertig Kooperationspreis Wissenschaft - Wirtschaft 1998
Der mit DM 20.000 Mark dotierte Kooperationspreis "Wissenschaft - Wirtschaft" der Universitaet Ulm geht 1998 je zur Haelfte an Prof. Dr. Peter Gessner, Leiter der Abteilung Unternehmensplanung der Universitaet Ulm, fuer seine wissenschaftlichen und praxisbezogenen Arbeiten auf dem Gebiet der Finanzdienstleistungen, sowie an Prof. Dr. Ulrich Keller, Abteilung Zahnaerztliche Chirurgie der Universitaet Ulm, und PD Dr. Raimund Hibst, Bereichsleiter Medizin am Institut fuer Lasertechnologien in der Medizin und Messtechnik (ILM), fuer ihre Leistungen bei der Entwicklung marktfaehiger dentalmedizinischer Laser. Die Preisverleihung findet am 16. Januar 1998, 15.00 Uhr, im Hoersaal 20 der Universitaet auf dem Oberen Eselsberg statt.
Finanzdienstleistungen im Wandel
Nach zehnjaehriger Taetigkeit bei der Allianz Lebensversicherung, die meiste Zeit davon als Vorstandsmitglied, wurde Gessner 1984 an die Universitaet Ulm berufen. Hier hat er seine wissenschaftlichen Aktivitaeten auf Fragen der Finanzdienstleistung, namentlich der Versicherungen, ausgerichtet. Die alljaehrlichen Reisensburg-Tagungen, auf denen seit Mitte der 80er Jahre die Fuehrungsriege deutscher Banken und Versicherungen die kuenftigen Entwicklungen der Branche diskutiert, tragen Gessners Handschrift. Nirgends sonst wurden so frueh mit solcher Treffsicherheit die Veraenderungen vorhergesagt, die bei den Finanzdienstleistungen heute stattfinden. Vor diesem Hintergrund ist die von Gessner initiierte Gruendung des Instituts fuer Finanz- und Aktuarwissenschaften in Verbindung mit der Universitaet Ulm zu sehen, das sich mit den durch die Deregulierung des deutschen Versicherungsmarktes verursachten Veraenderungen wissenschaftlich auseinandersetzt. Seine Weiterbildungsangebote werden seit seiner Gruendung von einschlaegigen Unternehmen staendig in Anspruch genommen.
Im Auftrag der Deutschen Bank hat Gessner massgeblich an der Gruendung der "Deutsche Bank Lebensversicherung" mitgewirkt. Das Resultat wurde 1990 von der Zeitschrift "DM" mit dem zweiten Preis beim Wettbewerb "Produkt des Jahres" ausgezeichnet. Gessner verwirklichte hier erstmalig sein "Transparenz-Konzept": den Grundsatz, anders als ueblich in der traditionellen deutschen Lebensversicherung, dem Versicherungskunden die Entwicklung seines Guthabens offenzulegen.
Gessner entwickelte Modelle fuer eine flexible Gestaltung des Versicherungsschutzes, propagierte den Einsatz moderner Kommunikations- und Informationsmedien im Finanzdienstleistungsgewerbe und schuf neue Verwaltungssysteme, die durch eine intelligentere Handhabung der Eingaben das Management zeitgemaesser Versicherungsoptionen erst ermoeglichen. Zu seinen neuesten Initiativen gehoert die Kooperation mit dem Rueckversicherer SCOR Deutschland, die sich unter anderem in der Stiftung des SCOR-Preises fuer Aktuarwissenschaften an der Universitaet Ulm niederschlug.
Laser am Zahn
Der Gedanke, den Laser in der Zahnmedizin als schmerzfreie Alternative zum Bohrer einzusetzen, lag schon seit den 60er Jahren in der Luft. Doch erst 1987 gelang der schonende Abtrag von Zahnhartgewebe mit dem Er:YAG-Laser. Die Methodik war von Hibst und Keller entwickelt und erstmalig dargestellt worden. Noch im selben Jahr versicherten sich die beiden Experten eines potenten Industriepartners in Gestalt der Aesculap AG Tuttlingen. 1990 kam die Kaltenbach & Voigt GmbH & Co. KG, Biberach, (KaVo) hinzu. 1992 praesentierte das Dreigespann den ersten Er:YAG-Laser der Welt fuer dentale und medizinische Anwendungen ueberhaupt. Getauft auf den Handelsnamen "KEY-Laser", wurde er bisher 300mal in 16 Laender verkauft und war fuer ein Umsatzvolumen von rund 30 Millionen Mark gut. Als Pionier der Dentallasertechnologie haelt die KaVo zwoelf Patente. Trotz rasch wachsender Konkurrenz hat sie die Marktfuehrerschaft bis heute verteidigt.
Zunaechst nur fuer die schmerzarme Kariestherapie konzipiert, fasst der Er:YAG-Laser seit neuerem auch in der Endodontie, Parodontologie und Oralchirurgie Fuss. Mit seiner Hilfe lassen sich Zahnwurzeln und -wurzelkanaele entgiften, er raeumt infizierte Zahnfleischtaschen aus, und oft ersetzt er dem Zahnchirurgen das Skalpell. Daran haben die Wissenschaftler am ILM und in der Universitaet entscheidenden Anteil. Waehrend Hibst und seine dentale Projektgruppe Laborexperimente zu potentiellen Indikationen durchfuehren und erste Labormuster von Handstuecken herstellen, ist Keller in erster Linie fuer die Überpruefung der In-vitro-Parameter in Tierexperimenten zustaendig und leitet massgeblich die klinischen Studien. Die Forscher haben ueber ihre Arbeiten national und international mehr als 200 Vortraege gehalten und ueber 50 wissenschaftliche Publikationen veroeffentlicht sowie neun einschlaegige Diplomarbeiten, acht Promotionen und zwei Habilitationen betreut. Bereits 1990 erhielten Keller und Hibst fuer ihre Leistungen den Merckle-Forschungspreis.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Wirtschaft
überregional
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Deutsch
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