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27.05.2003 15:25

Zukunftsfähige Projekte für religiöse Erziehungskompetenz

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Pressemitteilung

    Tübingen, 27. Mai 2003

    Zukunftsfähige Projekte für religiöse Erziehungskompetenz

    Die neugegründete Stiftung "Gottesbeziehung in Familien" stellt sich vor

    Mit einem Festakt wird die Stiftung "Gottesbeziehung in Familien" am Montag, den 16. Juni 2003, in Tübingen ihre Gründung feiern. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr und findet im Festsaal der Neuen Aula statt. Ministerpräsident Erwin Teufel wird in einem Festvortrag über die "Bedeutung der Familie für die Zukunft" berichten, die Bischöfe Ulrich Fischer und Gebhard Fürst werden zu dem Thema die Überlegungen aus den beiden großen Kirchen einbringen.

    Der Vorstand der Stiftung ist ökumenisch strukturiert, die Religionspädagogen der beiden Tübinger Theologischen Fakultäten, Albert Biesinger und Friedrich Schweitzer, leiten die Stiftung gemeinsam mit der österreichischen Professorin für Religionspädagogik, Helga Kohler-Spiegel. Das Stiftungskapital umfasst derzeit eine Höhe von 350.000 Euro, die erste große Spende in Höhe von 10.000 Euro kam von einem Broker im Großraum Stuttgart. Zur Stiftungsgründung am 17. Dezember 2001 führte eine Spende, die - vom Regierungspräsidium unterschrieben - diskret von einer innovativen Ordensgemeinschaft kam. Neben vielen kleinen Spenden aus verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen wurde ein größerer Betrag aus dem Bankenbereich gesponsert.

    Die Stiftung, die auf der Basis des Christentums Familien im Blick auf ihre religiöse Kommunikation unterstützen will, begründet sich als Demonstration und Protest gegen die Verarmung der Religion in Familien. Sie will jedoch nicht einfach Defizite benennen und beklagen, vielmehr versteht sie sich als Ermutigung und Unterstützung für die Eltern: ethische und religiöse Erziehungskompetenz zu verstärken und die bereits vorhandene entsprechend positiv wahrzunehmen. Ausgrenzung und Abspaltung von Religiosität aus der Alltagskommunikation ist ungünstig für die kindliche Entwicklung. Das Anliegen religiöser Familienkommunikation soll gesellschaftlich positioniert werden.

    Die Ökonomisierung und der Trend zur Säkularisierung hat die religiöse Familienkommunikation verdrängt. Familien werden mehr und mehr hinten an gestellt, wenn es um wirtschaftliche und finanzielle Interessen geht. Doch Kinder sind religiöse Menschen, von innen heraus, sie stellen durchaus philosophische und religiöse Fragen. Sie haben ein Recht auf Religion. Friedrich Schweitzer, von der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen, sieht in vielen Segmenten der Gesellschaft ein Kaspar-Hauser-Syndrom sich abzeichnen. Albert Biesinger (Katholisch-Theologische Fakultät) formuliert provokativ die Forderung "Kinder nicht um Gott zu betrügen". Die beiden federführenden Mitbegründer wollen mit der Stiftung Projekte fördern, in denen Eltern und Kinder mit der gemeinsamen Entdeckung des Glaubens ihr Zusammenleben vertiefen. Kinder sollen mit ihren Lebensfragen zu Wort kommen. Familien in ihrer ethischen und religiösen Bindung zu unterstützen, ihre religiöse Kommunikation zu fördern und die Anregung zu liefern, sich Zeit für die Förderung von Religiosität zu nehmen, sind Anliegen der Stiftung. Bei der Auswahl der Projekte soll auf ihre Zukunftsfähigkeit geachtet werden. Sie sind keinesfalls zwingend im kirchlichen Raum angesiedelt, und wurden mit fachlichem Überblick nach regionalen Gesichtspunkten ausgesucht. So sollen Fachkongresse und Fortbildungen mit Eltern und Erzieherinnen veranstaltet werden, neuartige Materialien und Seminarkonzepte erstellt und Forschungsprojekte zur religiösen Erziehung in Familien unterstützt werden. Ministerpräsident Teufel hat in einem persönlichen Schreiben das Anliegen der Stiftung überzeugend befürwortet.

    Die Stiftung im Internet: http://www.stiftung-gottesbeziehung-in-familien.org

    Ansprechpartner für nähere Informationen:

    Prof. Albert Biesinger
    Universität Tübingen - Katholisch-Theologisches Seminar
    Liebermeisterstrasse 12
    D-72076 Tübingen
    Tel.: +49 7071 29-74152
    Fax: +49 7071 29-4207
    albert.biesinger@uni-tuebingen.de

    Prof. Friedrich Schweitzer
    Universität Tübingen - Evangelisch-Theologisches Seminar
    Liebermeisterstrasse 12
    D-72076 Tübingen
    Tel.: +49 7071 29-73316
    Fax: +49 7071 29-5399
    friedrich.schweitzer@uni-tuebingen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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